Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

180214 SE Sexuelle Differenz bei Jacques Lacan (2008W)

Das Subjekt im Spannungsverhältnis von Imaginärem, Symbolischem und Realem

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

1. Block:
Fr 14.11.: 14.00-18.00 Uhr, HS 2i
Sa 15.11.: 10.00-14.00 Uhr, HS 2i

2. Block:
Fr 28.11.: 14.00-18.00 Uhr, HS 2i
Sa 29.11.: 10.00-14.00 Uhr, HS 2i

3. Block:
Fr 12.12.: 14.00-18.00 Uhr, HS 2G
Sa 13.12.: 10.00-14.00 Uhr, HS 2

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Was die Ankunft des Menschen zum Subjekt ermöglicht, fasziniert Philosophie und Psychoanalyse gleichermaßen. Jacques Lacan hat zu dieser Fragestellung - in struktureller Weiterführung zu Sigmund Freud - einen wichtigen Beitrag geleistet, indem er dem Geschlecht in mehreren Hinsichten einen zentralen Stellenwert einräumte. So bildet es den kulminativen Knotenpunkt, über den sich das Individuum in seiner geschlechtlichen Identität, seinem Begehren, seinem einfühlenden und sozialen Verhältnis zu anderen sowie in seiner pathologischen Struktur konstituiert. Die Erfahrung, dass der Mensch ein Mangelwesen ist und sich mit einem der beiden Geschlechter identifizieren wird müssen, spielt dabei ein entscheidendes Moment. Denn niemand kann sich der sexuellen Differenz entziehen, selbst wenn wir sie verdrängen (Neurose), verleugnen (Perversion) oder verwerfen (Psychose).
Für die Philosophie ist der erkenntnistheoretische Rahmen, in den Lacan das Subjekt dabei spannt, von besonderem Interesse: Hilft er doch die Subjektkonstitution in dreifach strukturierter Weise neu zu denken. Dementsprechend unterscheidet Lacan unter dem Begriff der "drei Ordnungen" die symbolische, imaginäre und reale Ebene, über die sich das Subjekt formiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für den Erwerb eines Zeugnisses sind die Anwesenheit der Studierenden sowie die aktive Mitarbeit unbedingt erforderlich. Die Prüfungen können in Form von schriftlichen Arbeiten (mindestens 10 Seiten) abgehalten werden. (Unterlagen und wichtige Texte zur Lehrveranstaltung können dem Handapparat im Leseraum des Philosophieinstituts entnommen werden).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel des Seminars ist es, die Konstitution des Subjekts über die Geschlechtlichkeit auf diesen drei Ebenen zu verorten, wobei sowohl die Unterschiede als auch die Berührungspunkte der imaginären, symbolischen und realen Bedeutungen der sexuellen Differenz herausgearbeitet werden sollen. Dies soll durch eine genaue Relektüre der entsprechenden Lacanschen Texte sowie in der gemeinsamen Diskussion geleistet werden.

Prüfungsstoff

Literatur

Lacan, Jacques: Schriften I. (1966). Weinheim, Berlin 1986.
Lacan, Jacques: Schriften II. (1966). Weinheim, Berlin 1986.
Lacan, Jacques: Schriften III. (1966). Weinheim, Berlin 1986.
Lacan, Jacques: Freuds technische Schriften. Das Seminar, Buch I. (1966). Weinheim, Berlin 1986.
Lacan, Jacques: Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik der Psychoanalyse.. Das Seminar Buch II. (1954-1955). Weinheim, Berlin 1991.
Lacan, Jacques: R.S.I. (1974-75).Seminar XXII. In der (bis lang noch unauthorisierten) Übersetzung von Max Kleiner.
Lacan, Jacques: Die vier Grundbegriffe der Psychoanalyse. Das Seminar Buch XI (1973). Weinheim, Berlin 1987.
Laquièze-Waniek, Eva: Von der Anrufung des Subjekts - Oder: zum Verhältnis von Performativität, Zwang und Genuss bei Butler, Austin, Althusser und Lacan, in: Böhler, Arno / Granzer, Susanne (Hg.): Philosophy on Stage. Wien 2008 (im Erscheinen).
Zizek, Slavoj, Der Ärger mit dem Realen. Wien 2008.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.2.2, BA M13

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36