180275 VO Vom frühen Atomismus zu modernen Elementarteilchen (2009W)

Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung der Konzeptionen mikrophysikalischer Objekte von den rein philosophisch motivierten Anfängen der antiken Atomistik bis zu den modernen Theorien der Elementarteilchenphysik. Darauf aufbauend werden wesentliche philosophische Debatten besprochen die durch jene Entwicklung aufgeworfen wurden oder von ihr inspiriert sind.
Folgende Phasen des Umgangs mit mikrophysikalischen Konzepten werden besprochen: Die Geburt des philosophischen Atomismus in der Antike; Das Aufgreifen atomistischer Konzepte in der frühen Wissenschaft des 17. und 18. Jahrhunderts; Spezifikation und empirische Bewährung atomistischer Theorien im 19. Jahrhundert; Die empirische Bestätigung atomistischer Theorien im frühen 20. Jahrhundert; Die fundamentalen konzeptionellen Veränderungen im Zuge der Entwicklung der Quantenmechanik; Das Teilchenkonzept in der modernen Elementarteilchenphysik.
Schwerpunkte der philosophischen Betrachtung sind: Die substantiellen Perspektivwechsel, denen mikrophysikalische Konzeptionen im Laufe der Geschichte unterworfen waren; Der wechselseitige Einfluss, den philosophischer und physikalischer Umgang mit dem Konzept des Atomismus aufeinander hatten; Die breite philosophische Ausstrahlung mikrophysikalischer Konzeptionen bis in das zweite Viertel des 20. Jahrhunderts; Das Ausmaß, in dem moderne wissenschaftstheoretische Debatten von diesem Einfluss geprägt sind; Ontologische und epistemologische Grundfragen, die sich in diesem Zusammenhang stellen; Philosophische Fragestellungen, die in dem Zusammenhang auch für den Physiker von Interesse sein können; Die Entfremdung zwischen zeitgenössischer Physik und Philosophie und mögliche aktuelle Berührungspunkte zwischen beiden Seiten.