Universität Wien

180378 SE Platon, Theaitetos (2008W)

Der Dialog im Bezug zu anderen Spätdialogen Platons

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 06.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 13.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 20.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 27.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 03.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 10.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 17.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 24.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 01.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 15.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 12.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 19.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock
  • Montag 26.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal. 2H NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Dialog Theaitetos steht im Umkreis und Zusammenhang mit den Dialogen Parmenides, Sophistes und Politikos. Sein Thema ist die Frage nach dem Wesen der episteme: Der Erkenntnis oder des begründeten und begründenden Wissens.
Im Text erfolgen drei große Anläufe bzw. Thesen zur Bestimmung des Wesens von Erkenntnis.
1. These: Erkenntnis ist Wahrnehmung (aisthesis). Die Aporetik der These führt zur
2. These: Erkenntnis ist für wahr gehaltenes bzw. vermeintliches Wissen (alethes doxa). Deren Aporetik, in der insbesondere das Falsche virulent wird, führt zur
3. These: Erkenntnis ist alethes doxa verbunden mit dem logos. Logos wird zumeist mir Erklärung aber vielleicht besser mit Begründung oder Legitimation übersetzt. Für wahr angesehenes Wissen erweist sich für Platon erst dann als eigentlich wahres Wissen, dh als episteme, insofern eine (zureichende) Begründung gegeben werden kann.
Der Dialog endet mit Schwierigkeiten in der Klärung des Logos - Begriffs und weist auf die Thematik des Dialogs Sophistes voraus, in welchem das Logische im dialektischen Wissen nach fünf grundlegenden Bestimmungen entfaltet wird. Erkenntnis gründet für Platon in der Idee, dh letztlich in der Idee des Guten. (Vgl. Politeia 508e: "Dieses also, was dem Erkennbaren die Wahrheit mitteilt, und dem Erkennenden das Vermögen hergibt, sage, sei die Idee des Guten.")
Der Dialog Theaitetos darf somit nicht als isolierte Erkenntnistheorie betrachtet werden. Mit der Problematik des Logos verweist episteme auf die Ideenlehre und das dialektische Wissen. Der Bezug bzw. die Spannung von episteme und Idee ist ebensosehr im Dialog Parmenides präsent und virulent; zB wird in der 1. und 2. Hypothese am Ende jeweils die Frage nach der Erkenntnis des Einen aufgeworfen. -

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zuegniserwerb durch Übernahme eines Referats (Vortrag nebst schriftlicher Darstellung).
Weitere Informationen zur Didaktik und Organisation des Seminars, zum Text sowie zur weiteren Literatur finden in der ersten Seminarsitzung am 6.10. 2008 statt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es ist geplant, den Dialog Theaitetos im Oktober u November einer genauen Lektüre und Interpretation zu unterziehen. Im Dezember und Jänner sind die Bezüge v.a. zu den Dialogen Parmenides und Sophistes herzustellen.
Ich bin aber auch offen für Ausweitungen bzw. für Exkurse, wie zB zur Anamnesis-Lehre sowie zur Sprachproblematik im Dialog Kratylos.

Prüfungsstoff

Literatur

Platon: Theätet griech/deutsch. Reclam 6338
Christian Schäfer (Hg): Platon - Lexikon, WBG Darmstadt 2007
Gernot Böhme: Platons theoretische Philosophie, WBG Darmstadt 2000
Platon. Seine Dialoge in der Sicht neuer Forschungen, hg. von Theo Kobusch u. Burkhard Mojsisch, WBG Darmstadt 1996

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.1.2, MA M1

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36