180386 SE Kontingenz, Hegemonie, Universalität (2010W)
Zum Begriff des Politischen bei Butler, Laclau und Zizek
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Website zur LV: http://homepage.univie.ac.at/gerald.posselt/lehre.htm
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Di 21.09.2010 18:00 bis So 03.10.2010 10:00
- Abmeldung bis So 31.10.2010 23:59
Details
max. 45 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 05.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 12.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 19.10. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 09.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 16.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 23.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 30.11. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 07.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 14.12. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 11.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 18.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
- Dienstag 25.01. 18:00 - 20:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
- regelmäßige und aktive Mitarbeit & eigenständige Vorbereitung des Textes
- Kurzpräsentation: inhaltliche Aufarbeitung und Strukturierung der Textlektüre
- Kurzpapers ("Stundenreflexionen") & schriftliche Abschlussarbeit in Form eines kritischen Resümees (max. 10 Seiten)- Alternativ besteht die Möglichkeit durch die kommentierte Übersetzung eines Kapitels in Kleingruppen einen Leistungsnachweis zu erbringen.
- Kurzpräsentation: inhaltliche Aufarbeitung und Strukturierung der Textlektüre
- Kurzpapers ("Stundenreflexionen") & schriftliche Abschlussarbeit in Form eines kritischen Resümees (max. 10 Seiten)- Alternativ besteht die Möglichkeit durch die kommentierte Übersetzung eines Kapitels in Kleingruppen einen Leistungsnachweis zu erbringen.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Ziel des Seminars ist es in der gemeinsamen Lektüre des englischen Textes die unterschiedlichen Positionen Butlers, Laclaus und Zizeks herauszuarbeiten, konturierend gegenüberzustellen und im Hinblick auf ein Denken des Politischen kritisch zu bewerten.Da der Text bisher nur auf Englisch vorliegt, ist darüber hinaus angedacht, dass Buch kapitelweise ins Deutsche zu übersetzen. Im Zuge dessen soll zugleich versucht werden, deutsch-englisches Begriffsglossar zu erstellen.
Prüfungsstoff
Das Seminar wendet sich an fortgeschrittene Studierende die bereits mit den grundlegenden Texten, Begriffen und Theorien von Judith Butler, Ernesto Laclau und Slavoj Zizek vertraut sind. Da der der gemeinsamen Lektüre zugrundeliegende Text nur auf Englisch verfügbar ist, sind sehr gute Englischkenntnisse erforderlich.Die LV ist als ein lektüreorientiertes Theorieseminar konzipiert. Im Zentrum des Seminars steht die gemeinsame enge Lektüre am Text. Nach einer Einführung in den Problemhorizont sowie in die Methodik des Close Reading ist jede Unterrichtseinheit der Präsentation und Diskussion der für die jeweilige Sitzung vereinbarten Texte gewidmet. Eine Arbeitsgruppe von Studierenden übernimmt dabei jeweils die inhaltliche Aufarbeitung und Strukturierung des zu lesenden Textes.
Literatur
Butler, Judith/Laclau, Ernesto/Zizek, Slavoj: Contingency, Hegemony, Universality: Contemporary Dialogues on the Left. London: Verso 2000
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
BA M11, BA M13, § 4.2.2, §57.3.5, §57.6
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36
Trotz ihrer unterschiedlichen Ausgangspunkte - Lacan (Zizek), Marx und Gramsci (Laclau), Foucault und Derrida (Butler) - verbindet alle drei DenkerInnen die Überzeugung, dass politische Projekte oder soziale Bewegungen die unhintergehbare Unvollständigkeit und Brüchigkeit ihrer identifikatorischen Prozesse und Sammlungspunkte notwendig in Rechnung stellen müssen. Die Unmöglichkeit und der Verzicht, eine vorgängige Einheit und Identität als Handlungsträger politischer Forderungen zu postulieren, wird gerade nicht als Hindernis, sondern als notwendig Voraussetzung politischer Handlungsfähigkeit betrachtet. Jede soziale Bewegung, die sich als demokratische politische Artikulation versteht, muss folglich die "Negativität im Herzen der Identität" als ihren notwendigen Ausgangspunkt wählen.
Dagegen divergieren die drei TheoretikerInnen wesentlich hinsichtlich der Frage der Subjektkonstitution und des ontologischen Status des Subjekts. Einen weiteren zentralen Diskussionspunkt bildet der Begriff der Universalität. Während alle drei - in Abgrenzung von Habermas'schen Ansätzen - darin übereinstimmen, dass Universalität nichts von vornherein Gegebenes ist, das der Formulierung rationaler Geltungsansprüche immer schon zugrunde liegt, so ringen sie doch wesentlich darum, wie das Universale selbst neu zu denken ist: als negative Bedingung jeder politischen Artikulation (Zizek), als unterschiedliche Formen der Universalität, die zueinander in Konflikt treten (Laclau), oder als ein Übersetzungsprozess, durch den die Grenzen des Universalen in der Anerkennung dessen, was im Universalen verworfen wird, neu ausgehandelt werden (Butler).