Universität Wien
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180389 SE Affekt und Rationalität (2008W)

Affekttheorien (Descartes, Spinoza, Sartre) und ihre Gegenwartsdiskussion (Damasio, Nussbaum, Bauer)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 18 - Philosophie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 08.10. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 15.10. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 22.10. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 29.10. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 05.11. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 12.11. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 19.11. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 26.11. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 03.12. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 10.12. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 17.12. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 07.01. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 14.01. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 21.01. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock
  • Mittwoch 28.01. 13:00 - 15:00 Hörsaal 3F NIG 3.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Vorrecht der Aufklärung ist die Fokusierung auf die Rationalität des Denkens. Das ausgehende 20. Jahrhundert entdeckte im Gegenzug die Intelligenz und Rationalität der Gefühle zuerst in der Psychologie, bald eroberte das Thema ganz zurecht auch die Aufmerksamkeit der Philosophie. Descartes und Spinoza sind zwei Vertreter der Aufklärung, die hinsichtlich der Affekte des Menschen in wichtigen Punkten inverse Auffassungen vertreten. Der Neurologe Antonio Damasio hat diesen Gegensatz mit seinen beiden Büchern, dem Korrektiv zu "Descartes Irrtum" und der Preisung des "Spinoza-Effekts", ebenso plakativ wie nachhaltig ins Licht gestellt. Will Descartes die dominanten Affekte im Kampf durch die Ratio in Schach halten, erkennt bereits Spinoza, dass Affekt und Ratio nur im Miteinander erfolgreich funktionieren. Sartre wagt sich nur an eine Skizze der Emotionen, die freilich erkennen lässt, dass das Thema für ihn von großer Brisanz ist, zumal sein Schreiben über lange Strecken ein Schreiben (mit und) gegen Freud ist. Die bedeutende amerikanische Philosophin Martha Nussbaum widmet der Frage der Emotionalen Intelligenz in aktueller Perspektive große Aufmerksamkeit. Der Freiburger Mediziner und Psychoanalytiker Joachim Bauer schreibt das erste populärwissenschaftliche und philosophisch ambitionierte Buch nach der Entdeckung der Spiegelneurone ("Warum ich fühle, was Du fühlst"). Die modernen Einsichten in die Natur der Emotionalität haben das Bild vom Geist des Menschen und die Frage nach seiner Freiheit nachhaltig verändert. Dem soll im Seminar nachgegangen werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige aktive Teilnahme am Unterrichtsgespräch, Kurzreferate von Quellentexten, schriftliche Hausarbeit von ca. 15 Seiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Auf exemplarische Weise sollen unterschiedliche traditionelle Theorien über Affekte und ihr Verhältnis zur Rationalität (Descartes, Spinoza und Sartre) mit modernen, gegenwärtigen Positionen konfrontiert werden. Die klare Einsicht in das Verhältnis von Affekt und Rationalität ist sowohl für Fragen der Asthetik, als auch für eine moderne Ethik von erheblicher Bedeutung. Dieses Seminar will dazu eine theoretische Vorarbeit liefern, um eine produktive Auseinandersetzung je nach Vorkenntnissen in Gang zu setzen oder in Gang zu halten.

Literatur

Bauer, Joachim: Warum ich fühle, was Du fühlst, 2006
Damasio, Antonio: Descartes' Irrtum, (dt.) 1995
Damasio, Antonio: Der Spinoza-Effekt, (dt.) 2005
Descartes, René: Die Leidenschaften der Seele, (frz. - dt.) Hamburg (Meiner) 1996
Nussbaum, Martha: Upheavals of Thought, Cambridge 2001
Sartre, Jean-Paul: Entwurf zu einer Theorie der Emotionen (frz. 1939), dt. in: Die Transzendenz des Ego, Reinbek 1997.
Spinoza, Baruch de: Ethik, Hamburg (Meiner) 1999.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

§ 4.1.2, MA M 2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36