180410 SE Der Philosoph als Autodidakt (2008W)
Ansätze der Aufklärung in der islamischen Philosophie: Ibn Tufails Entwurf der Autonomie der Philosophie vor der Religion
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Mittwoch, 8.10. 9-12 Uhr und Freitag, 10.10. 9-11 Uhr
Mittwoch, 15.10. 9-12 Uhr und Freitag 17.10. 9-11 Uhr
Mittwoch, 22.10. 9-11
Mittwoch, 29.10. 9-12 Uhr und Freitag 31.10. 9-11 Uhr
Mittwoch, 5.11. 9-13
Mittwoch, 12.11. 9-11alle Blocktermine finden im HS 3B statt!!!
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 15.09.2008 12:00 bis So 05.10.2008 20:00
- Abmeldung bis Fr 31.10.2008 20:00
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine
Zur Zeit sind keine Termine bekannt.
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aktive Regelmäßige Teilnahme an Diskussionen, Kurzreferate von Hauptliteratur und schriftliche Arbeit von ca. 15 Seiten.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht. Vorkenntnisse in islamischer Philosophie (Aristotelismus) sind erwünscht.
Literatur
Abu Bakr Ibn Tufail: Der Philosoph als Autodidakt, Hayy ibn Yaqzan, Ein philosophischer Inselroman; Übersetzt, mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Patric O. Schaerer, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2004
Eine weitere Literaturliste wird in der ersten Stunde bekannt gegeben.
Eine weitere Literaturliste wird in der ersten Stunde bekannt gegeben.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
§ 4.2.4, BA M10, PP § 57.3.2
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36
Da heute in interreligiösen und interkulturellen Debatten die Rückständigkeit der islamischen Welt unter anderem auch mit dem Fehlen einer "Aufklärung" begründet wird, wird im Seminar unter anderem auch der Frage nachgegangen werden, ob der Islam die "Aufklärung" ausschließt. Zu diesem Zweck eignet sich die Schrift von Ibn Tufail am besten, worin er die Entfaltung der "Vernunft" am Beispiel eines einsamen Menschen auf einer Insel zu schildern versucht. Der Name des Helden des Romans: "Der Lebende, Sohn des Wachenden" ist aufschlussreich für die verborgene Botschaft des Romans. Ohne "Erzieher", ohne Beistand einer Religion, nur durch die aufmerksame Beobachtung der "Natur" wächst Hayy auf und erreicht innerhalb von 50 Jahren seine vollständige leib-seelische Reife(Weisheit).
Sein Versuch das religiöse Volk der Nachbarinsel von seiner Vernunfterkenntnis zu überzeugen scheitert in der Erfahrung, dass die Adressaten der heiligen Schriften hauptsächlich die Menge ist, die nicht die Vernunfterkenntnis (Hikma) erreichen kann: "Ermahnung nützte nichts bei ihnen, gutes Zureden hatte keine Wirkung, und durch Diskutieren wurden sie nur noch dickköpfiger. Da gab er den Glauben auf, dass er sie bekehren könnte, und verlor die Hoffnung, dass sie von ihm etwas annehmen würden"
Ibn Tufail nimmt eine bewusste Differenzierung von Texten und ihren Adressaten (wie später etwa Ibn Ruschd) vor, um auf die Unterschiede zwischen dem philosophischen Denken und dem religiösen Gesetzesglauben hinzuweisen.
Allerdings unterscheidet er sich in diesem Zusammenhang von anderen muslimischen Philosophen und betont eine Synthese zwischen Philosophie und Mystik, die die Kluft zwischen einem Mystiker wie Ghazali und einem Philosophen wie Ibn Sina (Avicenna) überbrücken könnte.