Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

190003 KU BM 7 Angewandte Methodologie I (DU+EW+SP) (2023W)

Bildungswege - Narrative Forschungszugänge, rekonstruktive Analysemethoden mit dem Schwerpunkt auf Diskriminierungsverhältnisse

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 12.10. 13:15 - 17:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 09.11. 13:15 - 17:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 23.11. 13:15 - 17:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 07.12. 13:15 - 17:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 11.01. 13:15 - 17:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Donnerstag 25.01. 13:15 - 17:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Zuge dieses Seminars zur Erforschung von Bildungswegen mit dem Schwerpunkt auf Diskriminierungsverhältnissen spielt das Lehren und Lernen in und über Differenzverhältnisse(n) eine explizite Rolle: Anhand eines biographischen Ansatzes werden individuelle Erlebnisse erfahrbar gemacht und gemeinsam mit anderen Erfahrungsgeschichten auf strukturelle Gemeinsamkeiten in Hinblick auf Differenz-, Macht- und Diskriminierungsverhältnisse analysiert. Diese Vorgehensweise erlaubt es, Diskriminierungserfahrungen, welche an der Universität erlebt wurden zu reflektieren und aufzudecken: Die Studierenden und die Lehrperson bewegen sich in abwechselnden und wechselwirkenden Sphären von Lehren und Lernen in und über diese Verhältnisse.

Das Seminar knüpft hierbei an dem Projekt StuVe (Studienverläufe und Studienerfahrungen in der Bildungswissenschaft - https://bildungswissenschaft.univie.ac.at/biographie-bildung-und-gesellschaft/forschung/stuve/) an, in dem Studienverläufe wie auch die subjektiven Studienerfahrungen systematisch und im zeitlichen Verlauf erfasst werden. Abgesehen von vereinzelten Evaluationen und kleinen Forschungsprojekten sind Studienverläufe und vor allem die Gründe für 'Verzögerungen' im Studienverlauf, Um- und Ausstiege bislang nicht systematisch erhoben worden. Die Universität ist allerdings ein Ort mit Bildungsauftrag und gleichzeitig beschränktem Zugang. Noch immer gibt es große Hürden für bestimmte soziale Gruppen für einen Bildungsaufstieg. Der Erforschung sozialer Ungleichheit, Barrierenerfahrungen und Diskriminierungsverhältnissen (unter anderem) in Schule und Hochschule (im eigenen Umfeld) soll deshalb ein Schwerpunkt gewidmet werden in diesem Seminar.

Die Lehrveranstaltung ermöglicht eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Erzählungen zur Schulzeit und zum Studium, mit eigenen Erfahrungen und denen anderer Schüler*innen und Studierender. So sollen unterschiedliche Erfahrungen mit Bildungswegen sowie bildungsbiographische Strategien identifiziert und die bildungsbiographischen Erfahrungshintergründe und Motivlagen der Studierenden genauer beleuchtet werden. Auch verdeckte biographische und soziale Zusammenhänge von Bildungsentscheidungen und Bildungswegen werden so rekonstruierbar.

Die Studierenden werden an die Forschungsarbeit herangeführt und in ihrer Forschungsarbeit begleitet, durch geeignete Methoden unterstützt. Dies im Hinblick auf:
- Sensibilisierende theoretische Konzepte
- Umsetzen verschiedener Elemente interpretativer Forschung
- Fokussierung der eigenen Forschungsfragen im Prozess
- Dokumentation von Forschungsergebnissen: wissenschaftliche Dokumentation und Reflexion des Forschungsprozesses
- Analyse der Materialien und Aufbereitung der Ergebnisse

Ziele: Ziel ist es, forschungsmethodologische Vorgehensweisen der interpretativen Sozialforschung (mit Fokus auf narrative Zugänge) auf Fragestellungen eines Forschungsfeldes anwenden zu können. Dabei zielt das Seminar auch auf die Fähigkeit, die spezifischen Vorgehensweisen von anderen abgrenzen und in ihren Möglichkeiten und Grenzen begründen zu können.

Methoden: Das Seminar wird abwechslungsreich gestaltet werden. Studierende erhalten sowohl Input durch die Lehrende, in weiten Teilen werden aber auch dialogische Elemente eingebaut, sowie in Gruppen gearbeitet. Es wird verpflichtende Textlektüre und schriftliche Ausarbeitungen zur Vorbereitung von Einheiten geben, um eine gute gemeinsame Diskussionsgrundlage zu schaffen. In Einzel- und Gruppenarbeiten werden methodische Elemente erkundet. Es wird die Lernplattform moodle verwendet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungsbeurteilung setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Aktive Mitarbeit (max. 30P.)
Schriftliche Teilleistungen (max. 30P.)
Forschungstagebuch (max. 40P.)

Ab 50 Punkten: Genügend (4)
ab 60 Punkten: Befriedigend (3)
ab 70 Punkten: Gut (2)
ab 85 Punkten: Sehr Gut (1)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Vorausgesetzt wird ein regelmäßiger Besuch des Proseminars (mind. 75%)
Neben der aktiven Mitarbeit werden die regelmäßige Ausarbeitung schriftlicher Teilleistungen und die Abgabe eines Forschungstagebuchs zum Ende des Semesters gefordert. Positive Beurteilung ab erreichen von 50 von 100 Punkten.

Prüfungsstoff

In schriftlichen Zwischenabgaben und Forschungstagebuch werden gezeigt:
- Auseinandersetzung mit sensibilisierenden theoretischen Konzepten
- Umsetzen verschiedener Elemente interpretativer Forschung
- Fokussierung der eigenen Forschungsfragen im Prozess
- Dokumentation von Forschungsergebnissen: wissenschaftliche Dokumentation und Reflexion des Forschungsprozesses
- Analyse der Materialien und Aufbereitung der Ergebnisse

Literatur

Literaturauswahl (wird in der LV ergänztz):

Ahmed, S. (2017). Living a Feminist Life. Durham and London: Duke University Press.
Dausien, B., & Hackl, J. (2023): Einstieg in eine 'fremde Welt'? Perspektiven der Biographieforschung und empirische Argumente zum Übergang in die Hochschule von 'first-generation students' der Bildungswissenschaft. In: BIOS Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen 1-2021. Barbara Budrich. S. 42-69. https://doi.org/10.3224/bios.v34i1
Haug, Frigga (1991): Erstes Kapitel. Erinnerungsarbeit. In: dies. (Hg.): Sexualisierung der Körper. Frauenformen. Hamburg: Argument, 10-40.
Niggemann, Jan (2020): Einbildungsfern. Neutralitätszwang und Präventionsdogma: Zwei aktuelle Strategien gegen (kritische) Politische Bildung. In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 39, 2020. Wien. S. 05_1-05_11.
Riegel C. (2010). Intersektionalität als transdisziplinäres Projekt: Methodologische Perspektiven für die Jugendforschung. In: C. Riegel, A. Scherr, & B. Stauber (Hrsg.) Transdisziplinäre Jugendforschung. Wiesbaden: Springer VS.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 7 I (DU+EW+SP)

Letzte Änderung: Mo 25.09.2023 13:27