Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

190048 PS BM 15 Geschichte der Bildung, mit besonderer Berücksichtigung Österreichs (2016S)

Schulreformdebatten in österreichischen Lehrerzeitschriften, 1919-1938. Erkundung einer Quellengattung.

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 01.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 08.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 15.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 05.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 12.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 19.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 26.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 03.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 10.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 24.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 31.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 07.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 14.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 21.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 28.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Jahre nach 1918 waren in Österreich (wie auch in Deutschland) in pädagogischer Hinsicht vielfach von der Idee des Aufbruchs in eine neue Zeit geprägt. Was die Gestaltung des Unterrichts betraf, sollte die alte "Drillschule" überwunden und eine neue an den Bedürfnissen des Kindes orientierte Schule mit Konzepten wie Arbeitsunterricht und Gesamtunterricht an ihre Stelle gesetzt werden. Schulreform wurde aber fast immer auch als Gesellschaftsreform gedacht. Die Vorstellung, mit Pädagogik zukünftige gesellschaftliche Verhältnisse zu gestalten, gab pädagogischen Debatten wesentlichen Antrieb. Darüber, wie die zukünftige Gesellschaft beschaffen sein sollte, bestand aber kein Konsens.
Im Rahmen dieser LV wollen wir die pädagogische Debatte jener Zeit anhand von historischen Lehrerzeitschriften ein Stück weit rekonstruieren.
Ausgehend von der Debatte im Untersuchungszeitraum wird auch die Vorgeschichte bzw. der weitere Verlauf ausgewählter Probleme der österreichischen Schul- und Bildungsgeschichte (z.B.: Einfluss von Staat und Kirche auf die Gestaltung des Schulwesens; Reformen der Schulstruktur; Gliederung des Schulwesens; didaktische und methodische Reformen; Ressourcenallokation und materielle Bedingungen des Unterrichts in Stadt- und Land; Ausbildung, Selbstverständnis, Sozialstatus und Professionalisierung von Lehrpersonen) in den Blick genommen.
Ziele: (1) Vertiefte Auseinandersetzung mit einer zentralen Epoche der österreichischen Schul- und Bildungsgeschichte (Österreichische bzw. Wiener Schulreform nach 1918). (2) In der Arbeit mit Quellentexten aus historischen Lehrerzeitschriften werden Textinterpretation und -analyse sowie die Rekonstruktion von pädagogischen/bildungspolitischen Debatten und Argumentationsmustern geübt. (3) Übung wissenschaftlicher Textproduktion (Anfertigung einer Proseminararbeit und kurzer wissenschaftlicher Papers).
Die ersten Einheiten der Lehrveranstaltung sind der Einarbeitung in das Thema gewidmet. Dabei wird ausgewählte Forschungsliteratur zum Thema gelesen, im Seminar diskutiert sowie teilweise in Form von Referaten präsentiert.
Der größere Teil der Lehrveranstaltung ist der angeleiteten eigenständigen Forschungsarbeit mit historischen Lehrerzeitschriften gewidmet und mündet in der Bearbeitung einer selbstgewählten Forschungsfrage auf Basis dieser Quellen und der Anfertigung einer Proseminararbeit. Aus organisatorischen Gründen ist es notwendig, dass sich dabei Arbeitsgruppen zu ca. sechs Personen zu gemeinsamen Projekten zusammentun. Im Rahmen dieser gemeinsamen Projekte können aber durchwegs von jedem/jeder eigenständige Proseminararbeiten verfasst werden.
Die einzelnen Arbeitsschritte werden im Proseminar laufend besprochen; das gilt insbesondere auch für die Entwicklung von Forschungsfragen für die Proseminararbeit. Auf kleinere schriftliche Arbeiten zur Vorbereitung der Proseminararbeit (Exzerpte oder Interpretationen zu einzelnen Quellentexten, Exposé zur Proseminararbeit) gibt es im Rahmen des Proseminars Feedback.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Proseminararbeit (55%), Exposé (15%), Abschlusspräsentation der Arbeitsgruppen bzw. Einzelreferat (15%), Mitarbeit (15%).
Eine negative Beurteilung der Proseminararbeit zieht in jedem Fall eine negative Gesamtnote nach sich. Die Proseminararbeit kann bei negativer Beurteilung überarbeitet werden, wenn sie bis spätestens 31. Juli 2016 abgegeben wird.
Bei Exposé und Abschlusspräsentation/Referat besteht keine Möglichkeit zur Verbesserung der Note.
Letzter Abgabetermin für die Proseminararbeit: 30. September 2016 (aber nach 31. Juli keine Überarbeitungsmöglichkeit mehr!)
Abgabetermin für Exposés: 16. Juni 2016; Termine für Referate/Präsentationen richten sich nach den Erfordernissen des Seminarverlaufs (Besprechung des Ablaufs in der ersten Einheit).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mitarbeit: Regelmäßige Anwesenheit in der LV; Lesen der vereinbarten Texte, aktive Beteiligung an Diskussionen.
Proseminararbeit: Eigenständige Bearbeitung einer selbstgewählten Forschungsfrage im Zusammenhang mit den im Rahmen der Lehrveranstaltung bearbeiteten Quellen; klare, nachvollziehbare Darstellung; sprachliche Richtigkeit; Einhaltung der inhaltlichen und formalen Kriterien für wissenschaftliche Texte (Zitieren etc.). Umfang: Ca. 5000-7500 Wörter. Detaillierter Kriterienkatalog wird auf Moodle zugänglich gemacht.
Exposé: Nachvollziehbare Darstellung des in der Proseminararbeit zu realisierenden Forschungsvorhabens. Insbesondere: Klar ausgewiesene Fragestellung; detaillierte Darstellung der geplanten methodischen Vorgangweise.
Abschlusspräsentation der Arbeitsgruppen: Informative Präsentation der Recherchetätigkeit der eigenen Arbeitsgruppe; Anschlussfähigkeit an die bisher im Seminar diskutierten Fragestellungen; die Präsentation soll vor allem für die anderen Seminarteilnehmerinnen einen echten Gewinn darstellen. Beurteilt wird sowohl die Qualität der Gesamtpräsentation der einzelnen Arbeitsgruppen als auch der individuelle Beitrag der einzelnen Präsentierenden.

Prüfungsstoff

Literatur

Die folgende Literaturliste stellt eine Information für diejenigen dar, die vorab, während der Lehrveranstaltung oder zum Verfassen ihrer Proseminararbeit relevante Literatur suchen. Sie ist keine Auflistung der im Rahmen der Lehrveranstaltung zu lesenden Pflichtlektüre, ersetzt aber auch nicht eigenständige auf die jeweilige Fragestellung bezogene Recherchen. Pflichtlektüre wird im Seminar von Sitzung zu Sitzung bekannt gegeben. Neben Forschungsliteratur werden dabei Beiträge aus historischen Lehrerzeitschriften als Quellentexte eine zentrale Rolle spielen.

Achs, O. (1968). Das Schulwesen in der ersten österreichischen Republik. Dissertation, Universität Wien.
Engelbrecht, H. (1988). Geschichte des österreichischen Bildungswesens. Erziehung und Unterricht auf dem Boden Österreichs, Bd. 5: Von 1918 bis zur Gegenwart. Wien: Österr. Bundesverl.
Fischl, H. (o.J.). Schulreform, Demokratie und Österreich, 1918-1950. Wien: Jungbrunnen.
Jäger, S. (1996). Diskurstheorien. In Hirdeis & Hug (Eds.), Taschenbuch der Pädagogik (4 ed., Vol. 1, pp. 238-249). Hohengehren: Schneider.
Keim, W. & Schwerdt, U. (Eds.), Handbuch der Reformpädagogik in Deutschland (1890 - 1933). (2 Bde.) Frankfurt am Main; Wien [u.a.]: Lang.
Keim, W. (1984). Die Wiener Schulreform der ersten Republik - ein vergessenes Kapitel der europäischen Reformpädagogik. Die Deutsche Schule, 76, 267-282.
Lehberger, R. (2002). Die städtischen Versuchsschulen in der Weimarer Republik. In I. Hansen-Schaberg & B. Schonig (Eds.), Reformpädagogik - Geschichte und Rezeption. (pp. 84-120). Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren.
Oelkers, J. (1995). Break and continuity. Observations on the modernization effects and traditionalization in international reform pedagogy. Paedagogica historica, 31(3), 675-713.
Oelkers, J. (2005). Reformpädagogik. Eine kritische Dogmengeschichte. Weinheim [u.a.]: Juventa.
Oelkers, J. (2010). Reformpädagogik. Entstehungsgeschichten einer internationalen Bewegung. 1. Aufl. Seelze-Velber u.a.: Kallmeyer u.a.
Prondczynsky, A. v. (1996). Zur historischen Einordnung der Reformpädagogik in der Geschichte der Pädagogik. In M. Seyfarth-Stubenrauch & E. Skiera (Eds.), Reformpädagogik und Schulreform in Europa. Grundlagen, Geschichte, Aktualität. Band 1. Historisch-systematische Grundlagen (pp. 70-110). Hohengehren: Schneider.
Retter, H. (2010). Klassische Reformpädagogik im aktuellen Diskurs. Jena: Verl. IKS Garamond.
Rülcker, T., & Oelkers, J. (Eds.). (1998). Politische Reformpädagogik. Bern; Wien [u.a.]: Lang.
Schonig, B. (2002). Die Einheit von Kopf und Herz als pädagogisches Prinzip. Grundlinien der Rezeption der Reformpädagogik. In I. Hansen-Schaberg & B. Schonig (Eds.), Reformpädagogik. Geschichte und Rezeption (Vol. 1, pp. 11-54). Hohengehren: Schneider.
Schwab-Trapp, M. (2006). Diskurs als soziologisches Konzept. Bausteine für eine soziologisch orientierte Diskursananalyse. In R. Keller (Ed.), Handbuch sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. Theorien und Methoden (2., aktualisierte und erw. Aufl. ed., pp. 263-285). Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwiss.
Tenorth, H.-E. (1992). "Reformpädagogik". Erneuter Versuch, ein erstaunliches Phänomen zu verstehen. Antrittsvorlesung an der Humboldt-Universität zu Berlin, gehalten am 30. November 1992.
Tenorth, H.-E. (2010). Historische Bildungsforschung. In R. Tippelt & B. Schmidt (Eds.), Handbuch Bildungsforschung. (pp. 135-153). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwissenschaften.
Zwiauer, C. (Ed.). (2001). Das Kind ist entdeckt. Erziehungsexperimente im Wien der Zwischenkriegszeit. Wien: Picus-Verl.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 15

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:36