Universität Wien

190060 SE 5.10.3 Michel Foucault: Geschichte der Gouvernementalität II (2009S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Dienstag 10.3., 24.3., 21.4., 28.4., 19.5., 26.5., 9.6., 23.6., jeweils 14.00-18.00, SR6
Ort: IFF (Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung), Schottenfeldgasse 29, A-1070 WIEN,

Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung www.uni-klu.ac.at/wiho

Weitere Informationen unter http://www.uni-klu.ac.at/wiho/inhalt/368.htm

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Mit dem Konzept der "Gouvernementalität" versuchte Foucault die Art und Weise, mit der man das Verhalten von Menschen steuert, zu begreifen. Ausgehend von historischen Studien
arbeitete er an einem Analyseraster für die Machtverhältnisse der Gesellschaft und deren
Beziehungen zu bestimmten Formen des Wissens und der Wissenschaften. Dabei ging es ihm
vor allem um die "Entstehung eines politischen Wissens, das den Begriff der Bevölkerung und
die Mechanismen zur Lenkung der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellte."
In diesem Semester geht es um die Gouvernementalität im 20. Jahrhundert, insbesondere um
die sich nach 1945 durchsetzenden Staats- und Regierungskonzepte des Neoliberalismus.
Diskutiert werden soll u.a. die politische Ökonomie als Kritik an der gouvernementalen Vernunft;
der homo oeconomicus als Konzept der inneren Begrenzung der Macht des Souveräns; aber
auch das Konzept des "Humankapitals" und die Ökonomisierung des Individuums als Grundlage
neuer Steuerungstechniken.
Indem Foucault den Staat als Handlungsweise und als Denkweise analysiert, überwindet er die
traditionelle Kluft zwischen der Ebene der Mikromacht (d.h. den Handlungen der Einzelnen) und
der Ebene der Makromacht (d.h. den Strukturen des Staates). Die "Gouvernementalität" hilft,
verschiedene Formen der Verhaltensführung zu analysieren, welche den modernen Staat und
dessen neue Form der Regierung der Menschen hervorbringen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit, aktive Mitarbeit und Referat zusammen mit einer mündlichen Prüfung oder einer schriftlichen Arbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Neben dem thematischen Fokus ist es das Ziel des Seminars auch exemplarisch zu zeigen, wie mithilfe von Mikroanalysen makroanalytische Phänomene wie der Staat und deren Regierung methodisch erfasst werden können.

Prüfungsstoff

Literatur

Michel Foucault: Geschichte der Gouvernementalität II. Die Geburt der Biopolitik. Vorlesungen
am Collège de France, Frankfurt/M 2004
Weiterführende Literatur:
Ulrich Bröckling et al. (Hrsg.): Gouvernementalität der Gegenwart, Frankfurt/M. 2000
Thomas Lemke: Eine Kritik der politischen Vernunft. Foucaults Analyse der modernen
Gouvernementalität, Hamburg/Berlin 1997

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

5.10.3

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:52