Universität Wien
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190065 SE M1b Bildungswissenschaft als Disziplin (2015W)

Legitimationsfragen der Bildungswissenschaft als Disziplin

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 20.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 22.01. 09:45 - 16:30 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 23.01. 09:45 - 14:45 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 29.01. 09:45 - 16:30 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 30.01. 09:45 - 14:45 Medien-und Methodenlabor Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die in den 1970er Jahren beginnenden sprachlichen Modifikationen der ‚Pädagogik‘ als ‚Erziehungswissenschaft‘ und in jüngerer Vergangenheit als ‚Bildungswissenschaft‘ veranschaulichen eine zunehmende Ausdifferenzierung der Disziplin, die von Legitimati-onsfragen sowie Selbstverständigungsprozessen und Richtungsstreitigkeiten getragen wird.
Im Seminar werden beginnend mit dem Positivismusstreit zunächst unterschiedliche Wissenschaftsverständnisse im Hinblick auf Fragen der Legitimation, Konstitution und Transformation der Bildungswissenschaft als Disziplin erörtert. Ausgewählte theoreti-sche Schriften aus dem Spektrum zwischen Realistischer Wende und transzendental-kritischer Erziehungswissenschaft dienen der Analyse und (kritischen) Würdigung des Selbstverständnisses der Disziplin in ihrer historischen Entwicklung und befragen die Disziplin auf ihre konstituierenden und leitenden Begrifflichkeiten wie Bildung und Er-ziehung. Durch die Beschäftigung mit Legitimationsfragen der Bildungswissenschaft entwickeln die SeminarteilnehmerInnen ein grundlegendes Verständnis für die diszipli-näre Entwicklung in ihrem historischen Kontext.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es ist das Ziel des Seminars, auf der Grundlage von sorgfältigen Textanalysen bildungs-wissenschaftliche Argumentations- und Legitimationsmuster herauszuarbeiten und die damit einhergehenden leitenden begriffstheoretischen Positionen und historischen Transformationen der Bildungswissenschaft kenntlich zu machen. Die Studierenden werden auf diese Weise befähigt, unterschiedliche Ausrichtungen der Erziehungswissen-schaft in einen wissenschaftstheoretischen Zusammenhang zu stellen und umfassend kritisch zu beurteilen.
Voraussetzung für eine Teilnahme an der Blockveranstaltung ist die vorbereitende Bear-beitung mündlicher und schriftlicher Aufgaben sowie die intensive Mitarbeit während des Seminars. Leistungspunkte können über eine Klausur oder durch das Verfassen von Essays mit zwei zu vertiefenden Schwerpunktthemen erworben werden.
Literatur: Die Literaturliste wird über Moodle bekannt gegeben.

Prüfungsstoff

Literatur

Seminarliteratur (Auswahl)

Adorno, Theodor W. (1972): Soziologie und empirische Forschung. In: Ders.; Dahrendorf, Ralf; Pilot, Harald u.a.: Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie. (Herausgege-ben von Heinz Maus und Friedrich Fürstenberg). Darmstadt und Neuwied, 81-101.

Casale, Rita (2011): Zur Abstraktheit der Empirie zur Konkretheit der Theorie. Anmer-kungen über die versäumte Auseinandersetzung mit den Folgen des Positivismusstreit. In: Breinbauer, Ines Maria; Weiß, Gabriele (Hrsg.): Orte des Empirischen in der Bildungs-theorie. Einsätze theoretischer Erziehungswissenschaft II. Würzburg, 45-60.

Ballauff, Theodor (1993): Über die Unerläßlichkeit der Bildung. In: Borrelli, Michele (Hrsg): Deutsche Gegenwartspädagogik. Band 1. Hohengehren, 1-19.

Benner, Dietrich (1998): Systematische Pädagogik und historische Rekonstruktion. Zur Bedeutung der Strukturprinzipien pädagogischen Denkens und Handelns für die Ver-ständigung über pädagogische Fragen und die Geschichtsschreibung der Pädagogik. In: Brinkmann, Walter; Petersen, Jörg (Hrsg.): Theorien und Modelle der Allgemeinen Päda-gogik. Eine Orientierungshilfe für Studierende der Pädagogik und in der pädagogischen Praxis Tätige. Donauwörth, 117-136.

Breinbauer, Ines Maria (1995): Allgemeine Pädagogik als Kritik pädagogischer Vernunft. Oder: Die Sorge um die Identität eines Faches unter den Bedingungen des Pluralismus. In: Vierteljahresschrift für wissenschaftliche Pädagogik, Heft 3, 298-311.

Horkheimer, Max (1952): Begriff der Bildung. In: Ders.: Akademisches Studium; Begriff der Bildung; Fragen des Hochschulunterrichts. Frankfurter Universitätsreden, Heft 8. Frankfurt am Main, 14-23.

Koller, Hans-Christoph (2010): Grundzüge einer Theorie transformatorischer Bildungs-prozesse. In: Liesner, Andrea; Lohmann, Ingrid (Hrsg.): Gesellschaftliche Bedingungen von Bildung und Erziehung. Eine Einführung. Stuttgart, 288-300.

Ricken, Norbert (2007): Das Ende der Bildung als Anfang Anmerkungen zum Streit um Bildung. In: Harring, Marius; Palentien, Christian; Rohlfs, Carsten (Hrsg.): Perspektiven der Bildung. Kinder und Jugendliche in formellen, nicht-formellen und informellen Bil-dungsprozessen. Wiesbaden, 15-40.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

M1b

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37