Universität Wien

190075 SE BM 25 Bachelorarbeit II (2016W)

Bildungsgeschichtliche Befunde zur Reformpädagogik

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 07.10. 15:00 - 17:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 14.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 21.10. 15:00 - 18:15 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Freitag 04.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 11.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 18.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Freitag 25.11. 15:00 - 18:15 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Freitag 16.12. 15:00 - 17:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
  • Freitag 20.01. 15:00 - 17:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kritik an der 'didaktisch-methodischen Normalform der Schule' (Skiera) - jahrgangshomogene Klassen, Fächerstrukturierung des Unterrichts, starre Zeittakte usw. - ist in der öffentlichen Debatte über das Bildungswesen allgegenwärtig und alternative Schulkonzepte, die aus dieser 'didaktisch-methodischen Normalform' ausbrechen, werden oft als vielversprechende pädagogische Innovation wahrgenommen. Die heutige Normalform der Schule wird dabei typischerweise als nicht mehr zeitgemäß, als Relikt aus früheren Zeiten, dargestellt. Dass die eben skizzierte Kritik an der ‚alten‘ Schule mittlerweile auch schon eine über hundertjährige Geschichte hat, ist hingegen außerhalb von Fachkreisen wenig bekannt. Dabei waren alle Topoi, die heute die Kritik an der ‚alten‘ Schule kennzeichnen, schon in der Ära der ‚klassischen Reformpädagogik‘ (ca. 1880-1933) anzutreffen. Die historische Bildungsforschung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder intensiv mit der ‚klassischen Reformpädagogik‘ beschäftigt, sodass die Geschichtsschreibung über Reformpädagogik mittlerweile ihre eigene Geschichte hat. Reformpädagogik ist dabei durchaus kontrovers diskutiert worden. Das Spektrum reicht von der Rekonstruktion von in Vergessenheit geratenen Reformen an entlegenen Landschulen, die auch nach heutigen Maßstäben noch als vorbildhaft erscheinen, bis zum Vorwurf, Reformpädagogik habe (wie im Fall der Odenwaldschule) sexuellen Missbrauch begünstigt.

Wir werden uns in diesem Seminar mit der reichhaltigen Forschungsliteratur zur historischen Reformpädagogik auseinandersetzen. Dabei wird unser Interesse natürlich zum einen dieser spannenden Epoche selbst gelten, zum anderen aber den bildungsgeschichtlichen Befunden über Reformpädagogik: Wo herrscht hier weitgehende Übereinstimmung? Wo lassen sich Kontroversen ausmachen? Wie begründen die Autoren und Autorinnen ihre Befunde? Welche Bedeutung messen sie ihren Befunden im Hinblick auf gegenwärtige pädagogische Fragestellungen bei? Inwiefern ist schon ihr Forschungsinteresse von gegenwärtigen Fragen geleitet? Usw.
Das Seminar wird in zwei Phasen zerfallen. In der ersten Phase geht es um die Einarbeitung in die Forschungsliteratur. Die ausgewählten Texte sind dabei von allen Studierenden zu lesen. Zusätzlich wird über jeden dieser Texte von einer Gruppe von Studierenden ein Exzerpt im Ausmaß von ca. 1000 Wörtern verfasst. Im Seminar selbst werden sowohl der Text als auch das Exzerpt ausführlich diskutiert.
Ausgehend von der Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur werden dann eigenständige Fragestellungen entwickelt, die im Rahmen der Bachelorarbeiten bearbeitet werden. Dabei wird es
sich in der Regel um Forschungsfragen handeln, die auf Basis von Forschungsliteratur oder von schon publizierten und editierten Quellen behandelt werden können. (Die zur Bearbeitung der Forschungsfrage heranzuziehende Literatur wird aber über die im ersten Teil gemeinsam gelesene Literatur hinausgehen.)
Die zweite Phase des Seminars ist der Begleitung der Bachelorarbeit gewidmet von der Entwicklung einer Forschungsfrage, der Recherche relevanter Literatur, dem Verfassen eines Exposés bis zur Besprechung von während des Schreibprozesses auftretenden Fragen.
Mit Hinblick auf den Schreibprozess sind die Seminartermine unregelmäßig über das Semester verteilt. Die erste Phase soll mit einem dichten Rhythmus ein rasches Einarbeiten in die Forschungsliteratur ermöglichen, so dass genug Zeit zum Verfassen der Arbeit bleibt. In der zweiten Phase, die der Betreuung des Schreibprozesses dient, ist dann ein lockerer Rhythmus möglich.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Bachelorarbeit, regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit in der Lehrveranstaltung, Verfassen eines Exzerpts sowie eines Exposés für die Bachelorarbeit.
Gewichtung der Teilleistungen: Bachelorarbeit: 70%, Exzerpt: 10%, Exposé: 10%, Mitarbeit: 10%.
Eine negative Beurteilung der Bachelorarbeit zieht in jedem Fall eine negative Gesamtnote nach sich. Die Bachelorarbeit kann bei negativer Beurteilung überarbeitet werden.
Abgabetermine: fertige Bachelorarbeit: 28. Februar 2017, ein Teilabschnitt ist vor dem letzten LV-Termin (Mitte Jänner 2017) vorzulegen; Exzerpt: bei der Besprechung des entsprechenden Textes; Exposé: Mitte November 2016.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bachelorarbeit: Eigenständige Bearbeitung einer selbstgewählten Forschungsfrage im Zusammenhang mit dem Thema der Lehrveranstaltung; klare, nachvollziehbare Darstellung; sprachliche Richtigkeit; Einhaltung der inhaltlichen und formalen Kriterien für wissenschaftliche Texte (Zitieren etc.). Umfang: ca. 8.000 bis 12.000 Wörter.
Exzerpt: Nachvollziehbare Wiedergabe der Kernaussage, sowie der Argumentation des exzerpierten Textes, evtl. knappe Skizzierung eigenständiger Überlegungen zum exzerpierten Text. Umfang: ca. 800 bis 1200 Wörter.
Exposé: Nachvollziehbare Darstellung des in der Bachelorarbeit zu realisierenden Vorhabens. Insbesondere: Klar ausgewiesene Fragestellung; detaillierte Darstellung der geplanten Vorgangweise, Nennung der heranzuziehenden Literatur. Umfang: ca. 1000 bis 1500 Wörter
Mitarbeit: Regelmäßige Anwesenheit in der LV; Lesen der vereinbarten Texte, regelmäßige aktive Beteiligung an Diskussionen.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 25

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37