Universität Wien
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190084 SE WM-M10 Spezielle ethische Fragestellungen (2023S)

Ethische Herausforderungen der Pädagogik und Bildungswissenschaft im Gespinst normativer Ordnungen.

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 07.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 14.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 21.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 28.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 18.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 25.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 02.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 09.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 16.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 23.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 06.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 13.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 20.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
  • Dienstag 27.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Inhalt:
Der Titel des Seminars drückt die These aus, dass sich ethische Fragen (der Bildungswissenschaft wie der Pädagogik) im Horizont der Pluralität normativer Ordnungen stellen. Normative Ordnungen dienen der Rechtfertigung von sozialen Regeln, Normen und Institutionen und werden durch Rechtfertigungsnarrative gestützt (vgl. Forst/ Günther 2011). Pädagogische Forschung und pädagogische Praxis sind in solche Ordnungen eingebettet, die einen unproblematisch erscheinenden Begründungsboden für gutes und richtiges Handeln und Forschen abgeben und ethische Fragen als offene Herausforderungen in den Hintergrund treten lassen. Das Seminar lädt dazu ein, normative Ordnungen in pädagogische Feldern, Forschungs- und Handlungspraktiken (insbes. im gewählten Schwerpunkt) zu entdecken, und zu prüfen, welchen Einfluss sie auf das Verständnis des (sittlich) Gebotenen (z.B. Selbstvervollkommnung, Verantwortung, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität usf.) haben. Konkrete inhaltliche Festlegungen werden mit Rücksicht auf Ihre Vorkenntnisse und Interessen am Beginn des Seminars getroffen.

Ziele:
Ziel ist, den Blick für jene normativen Ordnungen zu schärfen, die als Rechtfertigungsgrundlagen für bildungswissenschaftliches resp. pädagogisches Handeln fungieren und daher als Maßstab von wünschenswertem, „gutem“, anerkennungswürdigem Handeln und Forschen in Geltung stehen. Die Studierenden sollen solche normativen „Imprägnierungen“ an einem theoretischen oder praktischen Beispiel ihrer Wahl entdecken und unter Heranziehung ethischer Denkmodelle analysieren. Dabei gilt es freilich zu bedenken, dass auch das Denken der Praktischen Philosophie auf dem Boden N.O. entstanden ist.

Methode:
Das Seminar ist anfangs schwerpunktmäßig ein Lektüreseminar, denn es gilt einerseits in Grundmodelle ethischen Denkens einzuführen und andererseits die normativen Ordnungen der Pädagogik in ihren Handlungsfeldern bzw. die normativen Ordnungen der Bildungswissenschaft als Reflexions- und Forschungsdisziplin (exemplarisch) zu entdecken. Im Verlauf des Semesters kann der Anteil der Lektüre zugunsten vorgeschlagener Lektürereferate oder selbstgewählter, thematisch passender Forschungsreferate (auch Kurzreferate) der Studierenden (gerne auch in Partnerarbeit) zurücktreten.

Das WM kann grundsätzlich zur Vorbereitung einer einschlägigen MA-Arbeit benützt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

1. Diskussionsreife Vorbereitung der Basistexte (teils schriftlich, teils mündlich): 30% der Gesamtnote.

2. Referate (30% der Gesamtnote) beziehen sich auf ergänzende/vertiefende Lektüre zu einem Stundenthema oder auf selbständig entdeckte Fragestellungen. Es ist jedenfalls der Begründungsgang der Lektüre (nicht nur die Inhaltsangabe) vorzustellen und der Bezug zu bereits im Seminar gelesenen bzw. besprochenen Inhalten und der Zusammenhang mit dem Seminar-/Stundenthema herzustellen. Das Referat dauert ca. 10 Min., schließt mit einigen evaluativen Fragen, die Ihnen Rückmeldung über die Verständlichkeit des Vorgetragenen geben und 2-3 Anschlussfragen/Impulse, die in Kleingruppen weiter zu bearbeiten sind. Der vereinbarte Referats-Termin ist einzuhalten. Bitte bereiten Sie auch ein Handout vor (korrekter Umgang mit Quellen - Zitation und Literaturverzeichnis!). Sehr gute ReferentInnen nehmen auch begründet Stellung zum Text und bringen sich kompetent in der Anschlussdiskussion ein.

3. Schriftliche Ausarbeitung des Referats und Abschlussgespräch (40% der Gesamtnote): ca. 25.000 Z. inkl., korrekter Umgang mit Quellen (Zitation und Literaturverzeichnis), Bearbeitung und argumentativ nachvollziehbare Beantwortung einer konkreten Fragestellung, thematischer Bezug zum Inhalt des Seminars, für schriftliche Arbeiten erforderliches Sprachniveau (keine Umgangssprache). Das Einhalten dieser Kriterien ist Voraussetzung für eine positive Bewertung der Arbeit. Abgabe nach Vereinbarung.

Im Seminar besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht. Im Verhinderungsfall ist Entschuldigung erforderlich und Leistung nachzubringen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

1. Diskussionsreife Vorbereitung der Basistexte (teils schriftlich, teils mündlich): 30% der Gesamtnote.

2. Referate (30% der Gesamtnote) beziehen sich auf ergänzende/vertiefende Lektüre zu einem Stundenthema oder auf selbständig entdeckte Fragestellungen. Es ist jedenfalls der Begründungsgang der Lektüre (nicht nur die Inhaltsangabe) vorzustellen und der Bezug zu bereits im Seminar gelesenen bzw. besprochenen Inhalten und der Zusammenhang mit dem Seminar-/Stundenthema herzustellen. Das Referat dauert ca. 10 Min., schließt mit einigen evaluativen Fragen, die Ihnen Rückmeldung über die Verständlichkeit des Vorgetragenen geben und 2-3 Anschlussfragen/Impulse, die in Kleingruppen weiter zu bearbeiten sind. Der vereinbarte Referats-Termin ist einzuhalten. Bitte bereiten Sie auch ein Handout vor (zu beachten: korrekter Umgang mit Quellen, Zitation und Literaturverzeichnis!). Sehr gute ReferentInnen nehmen auch begründet Stellung zum Text und bringen sich kompetent in der Anschlussdiskussion ein.

3. Schriftliche Ausarbeitung des Referats über vertiefende Lektüre oder selbstgewählte Fragestellung, und Abschlussgespräch (40% der Gesamtnote): Im Falle der "selbstgewählten Fragestellung" muß die Frage klar sind, einen thematischen Bezug zum Inhalt des Seminars haben, methodisch reflektiert und argumentativ nachvollziehbar beantwortet werden. Die Arbeit hat einen Umfang von ca. 25.000 Z. inkl. Lz.; korrekter Umgang mit Quellen (Zitation und Literaturverzeichnis) und ein für schriftliche Arbeiten erforderliches Sprachniveau (keine Umgangssprache) sind zu beachten. Das Einhalten dieser Kriterien ist Voraussetzung für eine positive Bewertung der Arbeit. Abgabe nach Vereinbarung bis spätestens Ende August.

Im Seminar besteht grundsätzlich Anwesenheitspflicht. Im Verhinderungsfall ist Entschuldigung erforderlich und Leistung nachzubringen.
Beurteilung: 60- 65% genügend, bis 75% befriedigend, bis 85% gut, über 85% sehr gut.

Prüfungsstoff

gem. Lektüre (siehe Detailprogramm) und selbständige Lektüre für Lektüre-Referat bzw. eigene Forschungsfrage.

Literatur

Erste Lektürehinweise
Bühler, Patrick/ Forster, Edgar/ Neumann, Sascha/ Schröder, Sabrina/ Wrana, Daniel (Hrsg.) (2015): Normalisierungen. Halle-Wittenberg: Martin-Luther-Universität (Wittenberger Gespräche; III) - URN: urn:nbn:de:0111-pedocs-113301 (Volltext open access)
Fuchs, Thorsten/ Jehle, May/ Krause, Sabine (Hrsg.) (2013): Normativität und Normative (in) der Pädagogik: Einsätze theoretischer Erziehungswissenschaft III. Würzburg: Könighausen & Neumann. Darin z.B.: Tröhler, Daniel (2013): Pädagogik als Wissenschaft oder Probleme der Erforschung normativer Praktiken, S. 71-87 .
Höffe, Otfried (2021): Verantwortung: Begriff und Prinzip. In: Reinhard Kahle/ Niels Weidtmann (Hsrg.): Verantwortung. Ein Begriff in seiner Aktualität. Boston: BRILL, S. 3-13.
Maschelein, Jan/ Wimmer, Michael (Hrsg.) (1996): Alterität- Pluralität- Gerechtigkeit. Randgänge der Pädagogik. Leuven: University Press. Darin z.B.: Wimmer, Klaus-Michael (1992): Von der Identität als Norm zur Ethik der Differenz. S.25 – 58. (Das Verhältnis zum Anderen als zentrales Problem einer päd. Ethik).
Meseth, Wolfgang/ Casale, Rita/ Tervooren, Anja/ Zirfas, Jörg (Hrsg.)(2019): Normativität in der Erziehungswissenschaft. Wiesbaden: Springer Fachmedien. (UB-online)
Meyer-Wolters, Hartmut (2003): Selbstvervollkommnung als Aufgabe des Menschen? Überlegungen zu einem bildungstheoretischen und anthropologischen Missverständnis im Horizont der gegenwärtigen Diskussion um die Gentechnik. In: Alfred Schäfer/ Michael Wimmer (Hrsg.): Machbarkeitsphantasien. Opladen: Leske + Budrich, S. 117- 151.
Pauer-Studer, Herlinde (2003): Einführung in die Ethik. UTB (3. Auflage 2020 UB-Online).
Pieper, Annemarie (2007): Einführung in die Ethik.(6.überarbeitete und aktualisierte Auflage). UTB (7. Auflage UB online)
Stojanov, Krassimir (2014): Solidarität und Bildung in der Migrationsgesellschaft. In: Broden, Anne/ Mecheril, Paul (Hrsg.): Solidarität in der Migrationsgesellschaft. Befragung einer normativen Grundlage. Bielefeld: transcript Verlag, S. 95-110 (UB-Online)
Wimmer, Michael/ Reichenbach, Roland/ Pongratz, Ludwig (Hrsg.) (2007): Gerechtigkeit und Bildung. Paderborn: Ferdinand Schöningh

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

WM-M10

Letzte Änderung: Mi 26.04.2023 11:27