190088 SE M4.4 Ethische Herausforderungen in Bildungs- und Erziehungsdenken (2013S)
Welche Ethik(en) jenseits von Ödipus?
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Seit einigen Jahren scheint das vorherrschende Zustandsbild der westlichen Kultur dem Krankheitsbild der Paranoia nahezukommen. Im immer stärker observierten öffentlichen Raum, haben Fragen der Sicherheit den Wunsch nach Freiheit abgelöst - Fragen der Gesundheit, Risikominimierung und Lebensverlängerung haben die Fragen nach einem guten Leben ersetzt. Kostentransparenz und Wirkungsorientierung als Maximen von Technologie und Ökonomie besetzen heute nahezu sämtliche Handlungs- und Organisationsfelder des Sozialen. Der vorherrschende Grundaffekt westlicher Kulturen ist die Angst. Als gesellschaftliche Regulative dieser Angstproduktionen dienen vorwiegend Phantasmen in Bezug auf einen;Anderen, der uns stört, belästigt, bedroht. Biologie und Neurowissenschaften entwerfen dazu die Utopie kalkulier- und quantifizierbarer Prognose-Subjekte.
Diese kollektive Paranoia gruppiert sich im Wesentlichen um einen Verlust, um einen Verlust der väterlichen Funktion im Bereich des Symbolischen. Es sind dabei nicht die konkreten Väter die abhanden kommen, wir begegnen heute vielmehr dem Verlust des väterlichen Mandats. Ein Mandat, das lange Zeit als zentraler Garant sozialen Lebens unter dem Zeichen einer mehr oder weniger gelungenen Ödipalisierung der Subjekte ihre psychische Ökonomie strukturierte. Demzufolge schlagen Analytiker wie Philosophen heute vor von einem post-ödipalen Zeitalter zu sprechen.
Dies hat entscheidende Auswirkungen auf Fragen der Ethik, die spätestens seit Kant das Subjekt vor die Radikalität seiner eigenen Freiheit stellen. Diesen Fragen einer Ethik Post-Ödipus wollen wir versuchen uns im Rahmen des Seminars zu stellen, um sie mit dem freudschen Menschenbild eines Ich ist nicht Herr im eigenen Haus gegenlesen.
Diese kollektive Paranoia gruppiert sich im Wesentlichen um einen Verlust, um einen Verlust der väterlichen Funktion im Bereich des Symbolischen. Es sind dabei nicht die konkreten Väter die abhanden kommen, wir begegnen heute vielmehr dem Verlust des väterlichen Mandats. Ein Mandat, das lange Zeit als zentraler Garant sozialen Lebens unter dem Zeichen einer mehr oder weniger gelungenen Ödipalisierung der Subjekte ihre psychische Ökonomie strukturierte. Demzufolge schlagen Analytiker wie Philosophen heute vor von einem post-ödipalen Zeitalter zu sprechen.
Dies hat entscheidende Auswirkungen auf Fragen der Ethik, die spätestens seit Kant das Subjekt vor die Radikalität seiner eigenen Freiheit stellen. Diesen Fragen einer Ethik Post-Ödipus wollen wir versuchen uns im Rahmen des Seminars zu stellen, um sie mit dem freudschen Menschenbild eines Ich ist nicht Herr im eigenen Haus gegenlesen.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 01.02.2013 09:00 bis Mi 20.02.2013 09:00
- Anmeldung von Mo 25.02.2013 09:00 bis Mi 27.02.2013 09:00
- Abmeldung bis So 17.03.2013 09:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 20.03. 18:30 - 21:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Mittwoch 17.04. 18:30 - 21:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Mittwoch 08.05. 18:30 - 21:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Mittwoch 29.05. 18:30 - 21:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Mittwoch 12.06. 18:30 - 21:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Mittwoch 26.06. 18:30 - 21:45 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Das Seminar ist als Lektüreseminar konzipiert. Es werden vorwiegend aktuelle Texte der linken Kulturwissenschaften, Philosophie und Psychoanalyse Anwendung finden.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
M4.4
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37