Universität Wien
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190091 PS BM 8 Paradigmatische und aktuelle Beispiele für einschlägige Forschung (DU+EW) (2021S)

Von Arbeiterkindern und Bauerntöchtern - soziale Ungleichheit und Aufstieg in der Hochschule

15.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

BM 8 PS (DU+EW)

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Das Proseminar findet online statt.

  • Mittwoch 03.03. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 10.03. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 17.03. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 24.03. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 14.04. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 21.04. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 28.04. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 05.05. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 12.05. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 19.05. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 26.05. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 02.06. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 09.06. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 16.06. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 23.06. 13:15 - 16:30 Digital
  • Mittwoch 30.06. 13:15 - 16:30 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Universität ist ein Ort mit Bildungsauftrag und gleichzeitig beschränktem Zugang. Noch immer gibt es große Hürden für bestimmte soziale Gruppen für einen Bildungsaufstieg – Frauen, Arbeiter*innenkinder, Migrant*innen. Nach wie vor kommt in Österreich nur ein Drittel der Studienanfänger*innen nicht bereits aus einem Akademiker*innenhaushalt. Auch Frauen sind in der Wissenschaft mit spezifischen Hürden und ‚gläsernen Decken‘ konfrontiert – besonders in Hinblick auf das Erreichen wissenschaftlicher Positionen. Der Erforschung sozialer Ungleichheit in der Hochschule (und dabei insbesondere den Erfahrungen von Bildungsaufsteiger*innen) wollen wir uns in unserem Seminar widmen. Dabei verstehen wir die Universität im Sinne eines intersektionalen Zugangs als Ort, an dem es zur Überschneidung und Gleichzeitigkeit von verschiedenen Benachteiligungsdimensionen kommt.

Wie lassen sich Bildungsaufstiege in der Hochschule theoretisch und empirisch fassen? Welche individuellen Erfahrungshorizonte und Bewältigungsstrategien können rekonstruiert werden? Wie erleben Frauen und/als Bildungsaufsteiger*innen die Universität und das Versprechen der Chancengleichheit? Wie haben sie ihren Aufstieg, ihre „Klassenreise“ erfahren?

Verschiedene methodische Perspektiven (Biographieforschung, Autoethnographie, Ethnographie, literarische Zeugnisse) erlauben eine differenzierte Beforschung der Erfahrung von benachteiligten Gruppen an der Universität. Anhand aktueller Forschungsprojekte soll das Proseminar BM8 Einführung und Vertiefung auf mehreren Ebenen bieten:

- Differenzierte und kritische Auseinandersetzung mit dem Feld der Hochschule und aktueller Hochschulforschung
- Verschiedene methodische Zugänge zur Erforschung von Bildungsaufstiegen
- Theoretische und analytische Grundlagen zur Untersuchung von Bildungsaufstieg aus klassen- und genderspezifischer Perspektive
- Biographien im gesellschaftlichen Wandel sowie biographietheoretische Grundlagen
- Einblick in aktuelle Forschungsprojekte
- Arbeit an empirischem Material im Sinne der interpretativen Sozialforschung

Ziele: Studierende wurden über die zentralen wissenschaftlichen Theorien über den thematischen Zusammenhang informiert und die bildungswissenschaftliche Bedeutsamkeit des Themas ausgelotet. Studierende kennen nach Abschluss der Lehrveranstaltungen die Grundbegriffe des wissenschaftlichen und praxisbezogenen Diskurses zum Thema und können diese benennen und beschreiben.

Methoden: Das Proseminar wird abwechslungsreich gestaltet werden. Studierende erhalten sowohl Input durch die Lehrenden, in weiten Teilen werden aber auch dialogische Elemente eingebaut. Es wird verpflichtende Textlektüre und schriftliche Ausarbeitungen zur Vorbereitung von Einheiten geben, um eine gute gemeinsame Diskussionsgrundlage zu schaffen. Auch Einzel- und Gruppenarbeitet erwartet Sie im Proseminar. Es wird die Lernplattform moodle verwendet werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Studierende schließen das Modul 8 (15 ECTS) mit mehreren Teilleistungen ab, die auch die Inhalte der Vorlesung BM8 (DU+EW) beinhalten.
- Mitarbeit (aktive Teilnahme, Beteiligung an Diskussionen, Beteiligung an Gruppenarbeiten in der LV)
- Schriftliche Teilleistungen (kleinere schriftliche Aufgaben während des Semesters)
- Prüfung der Vorlesungs- und Seminarinhalte bzw. Verfassen einer positiv benoteten Proseminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßiger Besuch des Proseminars (mind. 75%)
Aktive Mitarbeit (max. 25P.)
Schriftliche Teilleistungen (max. 35P.)
Mündliche Prüfung (max. 40P.) oder Positive Proseminararbeit (max. 40P.)

Ab 50 Punkten: Genügend (4)
ab 60 Punkten: Befriedigend (3)
ab 70 Punkten: Gut (2)
ab 80 Punkten: Sehr Gut (1)

Prüfungsstoff

Wird im Semester bekannt gegeben

Literatur

Ahmed, Sara (2017): Diversity-Arbeit. In: ibid.: Feministisch leben. Manifest für Spaßverderberinnen. Münster: Unrast Verlag, 121-149.
Alheit, Peter/Rheinländer, Kathrin/Watermann, Rainer (2008): Zwischen Bildung und Karriere. Studienperspektiven 'nicht-traditioneller Studierender'. In: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft 11(4), S. 577-606.
Aulenbacher, Brigitte (2010): Intersektionalität - Die Wiederentdeckung komplexer sozialer Ungleichheiten und neue Wege in der Geschlechterforschung. In: Soziologische Geschlechterforschung. Wiesbaden: Springer VS, S. 211-224.
Banscherus, Ulf/Bülow-Schramm, Margret/Himpele, Klemens/ Staak, Sonja/Winter, Sarah (Hg.) (2014): Übergänge im Spannungsfeld von Expansion und Exklusion. Eine Analyse der Schnittstellen im deutschen Hochschulsystem. Bielefeld: Bertelsmann Verlag.
Beaufays, Sandra/ Krais, Beate (2005): Doing Science Doing Gender. Die Produktion von WissenschaftlerInnen und die Reproduktion von Machtverhältnissen im wissenschaftlichen Feld. Feministische Studien 1/2005, S. 82-99.
Bourdieu, Pierre (1982): Die feinen Unterschiede. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.
Bourdieu, Pierre (1992): Homo academicus (1. Aufl. ed. Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1002). Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Bowl, Marion (2001): Experiencing the barriers: Non-traditional students entering higher education. In: Research Papers in Education 16(2), S. 141-160.
Bremer, Helmut/Teiwes-Kügler, Christel (2013): Habitusanalyse als Habitus-Hermeneutik. In: Zeitschrift für Qualitative Forschung 14(2), S. 199-219.
Castañeda, Mari & Isgro, Kirsten (Hg) (2013): Mothers in Academia. New York: Columbia University Press.
Dausien, Bettina (2017): 'Bildungsbiographien' als Norm und Leistung gesellschaftlicher Teilhabe. Biographietheoretische Perspektiven. In: Miethe, Ingrid/Tervooren, Anja/Ricken, Norbert (Hg.): Bildung und Teilhabe. Zwischen Inklusionsforderung und Exklusionsdrohung. Wiesbaden: Springer VS, S. 87-110.
Dausien, Bettina/Rothe, Daniela/Schwendowius, Dorothee (2016): Teilhabe und Ausgrenzung als biographische Erfahrung: Einführung in eine biographiewissenschaftliche Analyseperspektive. In: Dausien, Bettina/Rothe, Daniela/Schwendowius, Dorothee (Hg.): Bildungswege. Biographien zwischen Teilhabe und Ausgrenzung. Frankfurt, New York: Campus, S. 25-67.
El-Mafaalani, Aladin (2014): Vom Arbeiterkind zum Akademiker. Über die Mühen des Aufstiegs durch Bildung. Sankt Augustin, Berlin: Konrad Adenauer Stiftung.
Engels, Anita (2015): Einleitung: Chancengleichheit in der Wissenschaft? In: Engels, Anita/Beaufays, Sandra /Kegen, Nadine V./Zuber, Stephanie (Hg): Bestenauswahl und Ungleichheit. Frankfurt am Main: Campus, S. 16-44.
Engler, Steffanie (1993): Fachkultur, Geschlecht und soziale Reproduktion. Eine Untersuchung über Studentinnen und Studenten der Erziehungswissenschaft, Rechtswissenschaft, Elektrotechnik und des Maschinenbaus. Weinheim: Deutscher Studien Verlag.
Friebertshäuser, Barbara (1992): Übergangsphase Studienbeginn. Eine Feldstudie über Riten der Initiation in eine studentische Fachkultur. Weinheim, München: Juventa.
Glaser, Edith/ Priem, Karin (2004): Wissenschaftsforschung, Disziplin Erziehungswissenschaft und Geschlecht. In: Edith Glaser, Dorle Klika und Annedore Prengel (Hg): Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft. 16-32. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Gutiérrez-Rodríguez, Encarnación/Nghi Ha, Kein/Hutta, Jan/Ngubia Kessé, Emily/Laufenberg, Mike/Schmitt,Lars (2016): Rassismus, Klassenverhältnisse und Geschlecht an deutschen Hochschulen. Ein runder Tisch, der aneckt, in: sub/urban. Zeitschrift für kritische Stadtforschung, Bd.4, Nr.23, 2016, 161-190.
Haas, Marita (2016): Caught between restrictions and freedom: Narrative biographies shed light on how gendered stuctures and processes affect the drop-out of females from universities. Current Sociology I-19, 2016.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 8 PS (DU+EW)

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18