Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
190098 SE WM-M14 Bildung und Gender (2016S)
"Sein und Schein der Gleichheit der Geschlechter. 'Alles in Butter'? Zur rezenten Retraditionalisierung von Geschlechterverhältnissen."
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 01.02.2016 09:00 bis Mo 22.02.2016 09:00
- Abmeldung bis Mo 21.03.2016 09:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Dienstag 08.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 05.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 19.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 03.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 31.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 14.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
- Dienstag 28.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 1 Sensengasse 3a 1.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Die Benotung des Seminars erfolgt immanent, sie setzt sich zusammen aus der Anwesenheit, Einzel- und Gruppenarbeiten, aus mündlichen, schriftlichen und aktiven Beiträgen (Recherche, Präsentationen, Lerntagebuch, Seminararbeit).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Studierenden sollen einen Überblick über zentrale Methoden der Gender Studies und mögliche Anwendungsfelder der Bildungswisenschaften gewinnen. Sie sollen in disziplinübergreifender Weise Geschlechterverhältnisse kontextualisieren und Mechanismen von Geschlechter(re)produktion systematisch analysieren lernen. Geschlechter-konstruktionen sollen in ihrer Verwobenheit wissenschaftlicher und politisch-gesellschaftlicher Entwicklungen kritisch-reflexiv erfasst werden.
Die Studierenden sollen damit für oftmals implizite Geschlechteraspekte gesellschaftlicher Problemstellungen und Formen gesellschaftlichen Ausschlusses sensibilisiert werden und nicht zuletzt zu
einer eigenständiger Auseinandersetzung mit und kritischer Reflexion von Texten und Bildern aus dem Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung im bildungswissenschaftlichen Zusammenhang hingeführt werden.
Die Studierenden sollen damit für oftmals implizite Geschlechteraspekte gesellschaftlicher Problemstellungen und Formen gesellschaftlichen Ausschlusses sensibilisiert werden und nicht zuletzt zu
einer eigenständiger Auseinandersetzung mit und kritischer Reflexion von Texten und Bildern aus dem Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung im bildungswissenschaftlichen Zusammenhang hingeführt werden.
Prüfungsstoff
Im Rahmen des Seminars sollen sowohl allgemeine theoretische und geschichtliche Voraussetzungen als auch anwendungsorientierte, für den Bereich Bildung relevante Fragestellungen und konkrete Erkenntnisse der Genderforschung vermittelt werden. Daher wird jeweils ein einleitender Vortrag der Leiterin, der der Klärung von Begriffen und der Herstellung von Zusammenhängen dient, erfolgen.
Es werden Schlüsseltexte (teilweise englisch) und Bilder diskutiert, kleine Recherchearbeiten unternommen bzw. in Form von Referaten und Gruppenarbeiten behandelt. Das heißt, die Studierenden sind aufgefordert regelmäßig zentrale Texte und Bildmaterialien zu analysieren, diese in der Stunde gemeinsam zu bearbeiten (in unterschiedlichsten Formaten von Kleingruppen bis zu Großgruppen) und zu präsentieren. Außerdem führen sie ein Lerntagebuch, in dem sie ihre voranschreitenden Selbst/reflexionen niederschreiben.
Es werden Schlüsseltexte (teilweise englisch) und Bilder diskutiert, kleine Recherchearbeiten unternommen bzw. in Form von Referaten und Gruppenarbeiten behandelt. Das heißt, die Studierenden sind aufgefordert regelmäßig zentrale Texte und Bildmaterialien zu analysieren, diese in der Stunde gemeinsam zu bearbeiten (in unterschiedlichsten Formaten von Kleingruppen bis zu Großgruppen) und zu präsentieren. Außerdem führen sie ein Lerntagebuch, in dem sie ihre voranschreitenden Selbst/reflexionen niederschreiben.
Literatur
wird über moodle zugänglich gemacht
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
WM-M14
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37
Ausgangspunkt der Lehrveranstaltung ist das rezent feststellbare Phänomen, dass eine öffentliche, medial transportierten Rhetorik der Geschlechtergleichheit einhergeht mit der Tatsache gesamtgesellschaftlich, national und global anhaltender, wenn nicht sogar in Teilfeldern sich verstärkender, struktureller politökonomischer Ungleichheit von Frauen. Ein Grund dafür ist, dass trotz der Aufweichung bipolarer Geschlechterzuschreibungen in den letzten Jahren und deutlich gestiegener Bildung und Erwerbsbeteiligung von Frauen, die Familien/Carearbeit noch immer zu einem hohen Prozentsatz von Frauen erledigt wird. Weiters spiegelt die Dominanz von Frauen in den Berufssparten Bildung, Pflege, Soziales noch immer die geschlechtsspezifisch vertikale und horizontale Segregation des Arbeitsmarkts wider.Die Folgen sind bekannt: Die von Frauen erledigte Familien/Carearbeit führt zu einer schlechteren Integration in den Arbeitsmarkt, zu geringerem Lohn (aufgrund des Ausfalls von Erwerbsarbeitszeiten und des hohen Anteils an Teilzeiterwerbstätigkeit von Frauen) und zu defizitärer sozialrechtlicher Absicherung (geringerer Arbeitslosenanspruch, wesentlich geringere Pension etc.) (Fraser, 2001). Weniger gängig ist jedoch die Tatsache, dass die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung vor dem Hintergrund neo-liberaler Politik die Tendenz einer 'Retradionalisierung' der Geschlechterverhältnisse (Michalitsch, 2012) verstärkt, vor allem für nicht-weiße, nicht akademisch gebildete Frauen mit Familien- und Careverantwortung. Der Grund dafür ist, dass neoliberale Politik einhergeht mit Privatisierungen und Kürzungen von Programmen und Arbeitsplätzen im Sozial- und Bildungsbereich, in denen vor allem Frauen tätig sind.Wie ist also das Auseinanderdriften einer öffentlichen Rhetorik der Gleichheit mit anhaltender Ungleichheit bzw. sogar teilweise sich verstärkender Ungleichheiten zu erklären? Warum erscheint zum Beispiel die traditionelle Arbeitsteilung nach dem ersten Kind, nicht mehr begründungswürdig, sondern als 'natürlich' (Rohleder, in Degener/Rosenzweig, 2006)? Auf welche Weise dokumentiert sich 'doing gender' (West/Zimmerman, 1987) u.a. in Familengründungsprozessen? Welche kulturellen Skripte der Vaterschaft und hegemonialer Männlichkeit (Meuser, 2001) stehen dahinter? Wieso wird Teilzeitberuftätigkeit nicht als Zwang, sondern als positive Wahl wahrgenommen (Zulehner/Volz 1999)? Haben alle Gesellschaftsgruppen die gleiche freie Wahl? Welche strukturellen, politiökonomischen Voraussetzungen ermöglichen die zunehmende Auslagerung der Pflege- und Familienarbeit an MigrantInnen? Auf welche Weise tragen Medien und Werbung zu diesen Prozessen bei? Was sind die Auswirkungen auf den Bildungssektor, insbesondere in Hinblick auf Chancengleichheit?