Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

190116 PS BM 5 Exemplarische Vertiefung bildungswissenschaftlicher Theorien (AHP+SP) (2020W)

Sozialkonstruktivistische Perspektiven auf Sozialisation und Biographie. Ein Lektüreseminar.

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

BM 5 PS (AHP+SP) + BM 6 (2011)

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird das Seminar mit Präsenz- und Online-Terminen abgehalten. Geplant ist, dass wir uns zur ersten Einheit vor Ort treffen. Sollten die Anmeldungen die Raumkapazität übersteigen, so werden wir zum ersten Termin zwei Gruppen bilden, die sich zu verschiedenen Zeiten im Seminarraum treffen. Sie werden über moodle informiert, zu welcher Gruppe Sie gehören.

Raumkapazität SR 7 im WS 20: 16 Studierende + 1 Lehrende*r

  • Dienstag 06.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 20.10. 16:45 - 20:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 03.11. 16:45 - 20:00 Digital
  • Dienstag 17.11. 16:45 - 20:00 Digital
  • Dienstag 01.12. 16:45 - 20:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG
  • Dienstag 15.12. 16:45 - 20:00 Digital
  • Dienstag 19.01. 16:45 - 20:00 Seminarraum 7 Sensengasse 3a 2.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Sozialkonstruktivistische Theorien teilen die Annahme, dass Wirklichkeit gesellschaftlich hergestellt wird. In philosophischen Auseinandersetzungen zum Thema (bspw. Hacking 1999) wird dabei die Kontingenz von Wirklichkeit akzentuiert. Etwas als sozial konstruiert zu betrachten - etwa soziale Differenzkategorien wie Race, Class und Gender - bedeutet dann, diese als 'nicht notwendig' und damit als veränderbar anzusehen. Sozialkonstruktivistische Theorien in den Sozial- und Bildungswissenschaften verschreiben sich daher im Besonderen der Analyse jener gesellschaftlichen Prozesse, die Wirklichkeit - verstanden als eine soziale Konstruktion - allererst hervorbringen. Wesentliche Einsichten in die gesellschaftliche Konstruktion von Wirklichkeit haben Peter L. Berger und Thomas Luckmann in ihrem gleichnamigen, einflussreichen Buch (2018/1969) formuliert. Das als Lektüreseminar konzipierte Proseminar führt daher zunächst in die Argumentation von Berger und Luckmann ein, ehe daran anschließend zwei zentrale Gegenstände sozial- und bildungswissenschaftlicher Theoriebildung - 'Sozialisation' und 'Biographie' - aus einer sozialkonstruktivistischen Perspektive diskutiert und bearbeitet werden.
Das Ziel der Lehrveranstaltung besteht folglich in der Vermittlung sozialkonstruktivistischen Grundlagenwissens. Studierende können dieses anhand der Begriffe 'Sozialisation' und 'Biographie' erläutern. Ebenso sind Studierende in der Lage, sozialkonstruktivistische Argumente zu kennen und auf ihren wissenschaftlichen Anspruch zu analysieren. Im Rahmen des Proseminars wird es außerdem möglich sein, eine schriftliche Proseminararbeit zum Themenbereich der Lehrveranstaltung zu verfassen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Insgesamt werden der Leistungsbewertung vier Teilleistungen zu Grunde gelegt, darunter (I) aktive Teilnahme (kontinuierliche Mitarbeit, maximal zwei Fehlzeiten), (II) schriftliche Ausarbeitung zu einem sozialkonstruktivistischen Grundbegriff ('Wissen', 'Alltagswelt', 'Institutionalisierung', …), (III) schriftliche Ausarbeitung zu einer biographie- oder sozialisationstheoretischen Argumentation, (IV) Proseminararbeit.

Beurteilungsmaßstab
I aktive Teilnahme (20 Prozent)
II schriftliche Ausarbeitung I (20 Prozent)
III schriftliche Ausarbeitung II (20 Prozent)
IV Proseminararbeit (40 Prozent)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Methodisch verfolgt die Lehrveranstaltung den Ansatz, Textdiskussion auf der Basis von Lektürenotizen zu ermöglichen. In den Lektürenotizen können Studierende a) Fragen an die Texte formulieren und begründen, b) den Argumentationsgang der Texte kritisch nachzeichnen und c) Bezüge zwischen alltagsweltlichem und theoretischem Wissen herstellen. Diese Lektürenotizen (1 bis max. 2 Seiten) werden nicht bewertet, sind aber vor den jeweiligen Einheiten auf moodle hochzuladen. Im Seminar wird die Abgabe von fünf Lektürenotizen erwartet. Daneben kommen Impulsvorträge, Kleingruppen- und Plenumsdiskussionen (u.a. Think-Pair-Share-Methode) zur Anwendung. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird das Seminar voraussichtlich in einem hybriden Lehrformat (Präsenz- und online-Aktivitäten) abgehalten.

Prüfungsstoff

Literatur

Berger, Peter L./Luckmann, Thomas (2018/1969): Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch, 27. Auflage.
Dausien, Bettina (2018): Biographie und Sozialisation. In: Lutz, Helma et al. (Hrsg.): Handbuch Biographieforschung. Wiesbaden: VS Verlag, S. 197-207.
Fischer, Wolfgang/Kohli, Martin (1987): Biographieforschung. In: Voges, Wolfgang (Hrsg.): Methoden der Biographie- und Lebenslaufforschung. Opladen: Leske + Budrich, S. 25-49.
Knorr-Cetina, Karin (1989): Spielarten des Konstruktivismus. Einige Notizen und Anmerkungen. In: Soziale Welt, 40, S. 86-96.
Kohli, Martin (1985): Die Institutionalisierung des Lebenslaufs. Historische Befunde und theoretische Argumente. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 37, S. 1-29.
Tillmann, Klaus-Jürgen (2010): Sozialisationstheorien. Eine Einführung in den Zusammenhang von Gesellschaft, Institution und Subjektwerdung. Reinbek: Rowohlt.
(wird im Seminar ergänzt)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 5 PS (AHP+SP) + BM 6 (2011)

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:18