Universität Wien

190188 SE 5.8.4 Homo oeconomicus und dilettantisches Subjekt (2010S)

Bruchlinien und Grenzen postmoderner Subjektpositionen

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 08.03. 18:30 - 20:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Montag 12.04. 17:30 - 20:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Montag 26.04. 17:30 - 20:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Montag 10.05. 17:30 - 20:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Samstag 19.06. 10:00 - 16:00 (Erkerzimmer, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Jeder Zeit ihr Subjekt, jeder Gesellschaft ihre Norm. Soziale Gemeinschaften konstruieren Rahmenbedingen, innerhalb derer Normierungen stattfinden und an deren Rändern die Grenzen verhandelt werden. Die Frage "wer bin ich", die sich ein Subjekt stellen kann, ist immer schon an die Möglichkeiten und Grenzen gebunden, welche der Mensch in den Diskursen und Narrativen seiner Zeit vorfindet, aus denen er Identität schöpfen kann. Solche Diskursformationen sind notwendiger Weise einem stetigen Wandel ausgesetzt, Leitorientierungen verändern sich, wir finden heute "dezentrierte", fragile Subjektkonstitutionen, die das klassische Subjekt der Aufklärung längst abgelöst haben.

Dies hat auch Auswirkungen auf die Bildungswissenschaften, welche bislang nicht ohne einen Subjektbegriff auskommen kann. Welcher Subjektbegriff steht aber heute in den Bildungsdebatten zur Diskussion und inwieweit bilden diese die aktuellen Entwicklungen und Diagnosen ihrer Zeit ab, bzw. sind sie überhaupt in der Lage, diese Entwicklungen zu integrieren? Welche Hypothese, was denn überhaupt ein Subjekt heute sein könnte, wäre hilfreich, um die gegenwärtigen sozialen Entwicklungen zu verstehen? Was könnte eine bildungstheoretische Antwort auf die Umbrüche am Beginn des 21. Jhd. sein, die häufig mit den Schlagworten der Entsolidarisierung, Entpolitisierung und Individualisierung verknüpft werden? Könnte es hilfreich sein eine Kultur der permanenten medialen Selbstveröffentlichung, wie wir sie heute in den diversen Foren und Blogs des www . vorfinden zum Anlass zu nehmen und Freuds Konzept des Narzissmus einer gründlichen Relektüre zu unterziehen? Oder Foucaults Arbeiten zur Gouvernementalite, worin er bereits in den 1970ern den mittlerweile allgegenwärtigen homo oeconomicus samt aller damit verbundenen neuen Selbsttechnologien vorwegnimmt?
Die LV versucht gerade die Schnittestellen zwischen öffentlichem und bildungstheoretischem Diskurs in der Frage "von welchem Subjekt sprechen wir heute insofern wir eines postulieren?" aufzuzeigen. Hierbei sollen aktuelle wie auch klassische Vertreter der Bildungstheorie ebenso wie Protagonisten aus verwandten Disziplinen zu Wort kommen, um im günstigsten Fall eine zeitdiagnostische Aussage zu gegenwärtigen Subjektannahmen und Leitorientierungen treffen zu können.

Das Seminar findet im Rahmen eines Lektüreseminars statt und erfordert von den TeilnehmerInnen sich mit einem teilweise englischsprachigen Textkörper auseinanderzusetzen. Die Teilnahme an Referatsgruppen, sowie das Verfassen einer eigenständigen Seminararbeit sind für einen positiven Erfolg Voraussetzung.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

5.8.4

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37