Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
190240 VÜ M3 (AP1): Psychoanalytische Einzelfallstudien (2016W)
Kommunikationsformen psychoanalytischer Erfahrung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Anwesenheit beim ersten Termin unbedingt erforderlich.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 01.09.2016 09:00 bis Mo 26.09.2016 09:00
- Anmeldung von Mi 28.09.2016 09:00 bis Fr 30.09.2016 09:00
- Abmeldung bis Mo 17.10.2016 09:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Samstag 08.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
- Samstag 22.10. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Samstag 05.11. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Samstag 19.11. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
- Samstag 03.12. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Samstag 17.12. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Samstag 14.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 6 Sensengasse 3a 2.OG
- Samstag 28.01. 09:45 - 13:00 Seminarraum 5 Sensengasse 3a 1.OG
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Aktive Beteiligung an den Diskussionen der Sitzungen, welche die eigene Beschäftigung mit den gemeinsamen Lesetexten in die LVA einbringt ; zumindest 2 Referate im Laufe der LVA.Mindestanforderungen:
aktive Anwesenheit und mindestens 1 Referat.
aktive Anwesenheit und mindestens 1 Referat.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
TEXTRAHMEN
Das Konzept der Lehrveranstaltung orientiert sich an der Lektüre von psychoanalytischen Einzelfallstudien. Da jedoch das Konzept dem Verlauf der Diskussionen und den Anforderungen der Studierenden angepasst wird, kann der Textrahmen im Programm adaptiert und einzelne Texte durch andere ersetzt werden. Die angestrebte Breite der Lektüre erstreckt sich über Texte von AutorInnen wie: Sigmund Freud, Hermann Argelander, Anita Eckstaedt, Melanie Klein, Wilfred Bion, Betty Joseph, Ella Freeman Sharpe, Anna Freud, Judith Mitrani, Laurence Bataille, Caroline Eliacheff, Yael Goodman Baldwin, Serge
Leclaire u.a.
Das Konzept der Lehrveranstaltung orientiert sich an der Lektüre von psychoanalytischen Einzelfallstudien. Da jedoch das Konzept dem Verlauf der Diskussionen und den Anforderungen der Studierenden angepasst wird, kann der Textrahmen im Programm adaptiert und einzelne Texte durch andere ersetzt werden. Die angestrebte Breite der Lektüre erstreckt sich über Texte von AutorInnen wie: Sigmund Freud, Hermann Argelander, Anita Eckstaedt, Melanie Klein, Wilfred Bion, Betty Joseph, Ella Freeman Sharpe, Anna Freud, Judith Mitrani, Laurence Bataille, Caroline Eliacheff, Yael Goodman Baldwin, Serge
Leclaire u.a.
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
EC192-M3(AP1)+M3(AP2)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37
Was ist eine psychoanalytische Einzelfallstudie? Sie ist in erster Linie Zeugnis derjenigen spezifischen, klinischen Erfahrung, die PsychoanalytikerInnen in ihrer Arbeit machen - und zugleich die wissenschaftliche Kommunikationsform dieser spezifischen Erfahrungen im Fachdiskurs unter PsychoanalytikerInnen.Charakteristisch für die Einzelfallstudie ist ihre Perspektive: Geschrieben wird sie von AnalytikerInnen, nicht von AnalysandInnen [selbst Serge Leclaire, der über seine eigene Analyse schreibt, wählt dafür die Perspektive des Analytikers]. Das heißt, sie wird von einer Position aus geschrieben, die aus Sicht der psychoanalytischen Theorie nur existiert und eingerichtet wird durch die Übertragung. Das heißt aber auch: von dieser durch die Übertragung eingerichteten Position erfolgt der gesamte Zugang zur klinischen Erfahrung
der Psychoanalyse. Und dies determiniert und bestimmt entsprechend die psychoanalytische Technik.Qua Übertragung nimmt der Analytiker einen bestimmten Platz im Diskurs des Patienten ein. Freuds Entdeckung war nämlich auch, dass der Diskurs der PatientInnen, ihre Träume, Symptome und Assoziationen, sich richtet an eine Position, die ihn zu lesen weiß. Der Platz, den der oder die AnalytikerIn hier einnimmt, strukturiert das Sprechen der PatientInnen in der Übertragung einerseits von innen heraus. Allerdings bleibt seine bzw. ihre Position auch außen vor, insofern sich die Rede der PatientInnen gerade an dieses Außen richtet.Die Einzelfallstudie oder Fallvignette ist der Versuch, von dieser klinischen Erfahrung Zeugnis abzulegen [vgl. Bion: der psychische Apparat zum Denken von Gedanken]. So wird sie im Ausbildungsprozess von jeder Kandidatin und von jedem Kandidaten als Nachweis ihrer Fähigkeit zum psychoanalytischen Arbeiten gefordert. Als Zeugnis dieser Erfahrung liefert die Einzelfallstudie aber auch die Grundlage jeder psychoanalytischen Theoriearbeit:
Psychoanalyse ist eben nicht das Applizieren vorgefertigter Begriffe auf ein wie auch immer gegebenes Material, sondern die je erneute und erneuernde Bildung der fundamentalen theoretischen Begriffe aus dem Fallmaterial heraus. Insofern sind psychoanalytische
Einzelfallstudien im Verhältnis zu ihrem Gegenstück, der psychoanalytischen Theorie bzw. Theoriearbeit, vorrangig. Die Übung in der kritischen Lektüre von psychoanalytischen Einzelfallstudien rührt somit an das Herz der Psychoanalyse und ihrer spezifischen Erfahrung.