Universität Wien
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190248 PS BM 20 Biographie und Lebensalter (2016S)

Psychologische Diagnostik, Biographie und Bildung. Psychologische Praktiken als Antwort auf pädagogische Herausforderungen?

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 04.03. 10:45 - 17:30 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 05.03. 09:45 - 15:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG
  • Freitag 06.05. 09:00 - 17:30 Seminarraum 4 Sensengasse 3a 1.OG
  • Samstag 07.05. 10:00 - 15:00 Hörsaal 1 Sensengasse 3a 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In diesem Proseminar wird die psychologische Praxis der Diagnostik aus einem 'Außenblinkwinkel' betrachtet und kritisch reflektiert. Zu diesem Zweck lesen und diskutieren wir grundlegende Texte, die sich aus der Binnenperspektive der Subdisziplin sowohl konform als auch kritisch mit dem diagnostischen Prozess auseinander setzen. Auch geben zwei Praktikerinnen aus dem Feld der psychologischen Diagnostik und der Schule Einblick in ihre beruflichen Erfahrungen mit Diagnostik.
Dabei sollen Kenntnisse über die verschiedenen Anwendungsfelder und ihre Praktiken gewonnen werden. Leitend in unserer Auseinandersetzung mit dem Thema sind zwei Fragen: Zum einen nach den gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen der psychologischen Diagnostik einen festen Platz in der Gesellschaft zugesprochen wird und zum anderen nach den Folgen für diagnostizierte Subjekte. Darüber hinaus soll die Frage der pädagogischen Bedeutung von psychologischer Diagnostik debattiert werden.

Ziele:
· Einblick in psychologische Praktiken der Diagnostik
· Kritische Auseinandersetzung mit einem akademischen und praktischen Feld und deren Bedeutung für das pädagogische Feld
· Diskussion grundlegender Texte
· Erproben einer eigenen Fragestellung und eines forschenden/wissenschaftlichen Umgangs mit einer selbst gewählten Thematik im Rahmen des Proseminars

Methoden:
· Lektüre und Erarbeitung von Grundlagentexten
· Diskussion in Kleingruppe und im Plenum
· kleine Inputs zu Texten und Themen
· wissenschaftlich reflektierte Selbstreflexion
· Verfassen einer Proseminararbeit oder eines Pro-Seminartagebuchs

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anforderungen:
(1.) Fortlaufend:
· vorbereitete und aktive Beteiligung im Seminar
· Präsenzpflicht (sollten Sie verhindert sein, am Seminar
teilzunehmen, bitte ich Sie mir dies vorgängig zu melden)
· aktive Teilnahme an den Seminarterminen
· vorbereitende Lektüre der Texte zu den jeweiligen
Seminarterminen
· Übernahme von kleinen Inputs für die Seminargestaltung
· Beteiligung an der Diskussion im Seminar

(2.) Selbstorganisiertes Erarbeiten eines Themenbereiches in der Kleingruppe und Präsentation der Erkenntnisse im Plenum (Hausaufgabe):
· Recherche und Aufarbeiten eines selbstgewählten eingegrenzten Themenbereiches
· Präsentation der Erkenntnisse in Form eines Marktstandes (Markt der Möglichkeiten)

(3.) Verfassen einer Proseminararbeit oder eines Pro-Seminartagebuchs:
· Präsentation eines Proseminararbeitskonzepts am Ende des Seminars (wird nicht bewertet)
· Verfassen einer schriftlichen Hausarbeit (Pro-Seminararbeit oder Tagebuch)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Alle
Kubinger, Klaus D. (2006a). Voraussetzungen, Themen, Verfahren und Populationen; Grundsätze. In ders., Psychologische Diagnostik. Theorie und Praxis psychologischen Diagnostizierens (S. 9-12 und 17-31). Göttingen: Hogrefe.

Gruppen
Grubitzsch, Siegfried (1978). Sozialökonomische Grundlagen des Testens und Messens. In Siegfried Grubitzsch & Günter Rexilius (Hrsg.), Testtheorie-Testpraxis. Voraussetzungen, Verfahren, Formen und Anwendungsmöglichkeiten psychologischer Tests im kritischen Überblick (S. 40-51). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Horn, Eva (2002). Test und Theater. Zur Anthropologie der Eignung im 20. Jahrhundert. In Ulrich Bröckling & Eva Horn (Hrsg.), Anthropologie der Arbeit (S. 109-125). Tübingen: Gunter Narr Verlag.

Kelle, Helga (2007). Altersgemäße Entwicklung als Maßstab und Soll. Zur praktischen Anthropologie kindermedizinischer Vorsorgeuntersuchungen . In Ulrike Mietzner, Heinz-Elmar Tenorth & Nicole Welter (Hrsg.), Pädagogische Anthropologie – Mechanismus einer Praxis (S.110-122). Weinheim: Beltz.

Kelle, Helga (2006). Sprachtests ethnographisch betrachtet: ein Beitrag zur Kulturanalyse frühdiagnostischer Testverfahren. Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, 7, 271-291.

Rexilius, Günter (1978). Die Funktion der Psychodiagnostik. In Siegfried Grubitzsch & Günter Rexilius (Hrsg.), Testtheorie-Testpraxis. Voraussetzungen, Verfahren, Formen und Anwendungsmöglichkeiten psychologischer Tests im kritischen Überblick (S. 156-165). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Schmid, Rudolf (1978). Sozialhistorische und sozialpolitische Aspekte von psychologischen Testverfahren. In Siegfried Grubitzsch & Günter Rexilius (Hrsg.), Testtheorie-Testpraxis. Voraussetzungen, Verfahren, Formen und Anwendungsmöglichkeiten psychologischer Tests im kritischen Überblick (S. 12-39). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Stechow, Elisabeth von (2008). Zur Geschichte der Idee eines normalen Verhaltens. In Helga Kelle & Anja Tervooren (Hrsg.), Ganz normale Kinder. Heterogenität und Standardisierung kindlicher Entwicklung (S.75-92). Weinheim: Juventa Verlag.

Turmel, André (2008). Das normale Kind: Zwischen Kategorisierung, Statistik und Entwicklung. In Helga Kelle & Anja Tervooren (Hrsg.), Ganz normale Kinder. Heterogenität und Standardisierung kindlicher Entwicklung (S.17-40). Weinheim: Juventa Verlag.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

BM 20

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37