Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

190271 SE 4.2 "Wir brauchen die Historie, aber wir brauchen sie anders" (2009W)

Die Methode der Genealogie und ihre Einsätze in der Bildungswissenschaft

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 19 - Bildungswissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Die Anwesenheit bei der Vorbesprechung ist verpflichtend!

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 08.10. 16:00 - 17:30 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Donnerstag 22.10. 16:00 - 19:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Donnerstag 05.11. 16:00 - 19:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Donnerstag 19.11. 16:00 - 19:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Donnerstag 03.12. 16:00 - 19:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Donnerstag 17.12. 16:00 - 19:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Donnerstag 07.01. 16:00 - 19:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)
  • Donnerstag 21.01. 16:00 - 19:00 (Kleiner Seminarraum, Garnisongasse 3/2. Stock, 1090 Wien)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

"Wir brauchen die Historie, aber wir brauchen sie anders"
Friedrich Nietzsche, Unzeitgemäße Betrachtungen

Lehrpläne an unseren Schulen, Jugendwohlfahrtsgesetze in sozialpädagogischen Einrichtungen, Konventionen und Traditionen im pädagogischen Alltag, leitende Begriffe und Forschungsparadigmen in der Bildungswissenschaft: das sind Beispiele für mehr oder weniger bestimmte Grundlagen unseres pädagogischen Denkens und Handelns. All diese Grundlagen haben ihrerseits wiederum ihre "ehrwürdigen" Gründe. Aber sie haben nicht nur Gründe, sondern auch eine Geschichte. Eine Herkunft. Und diese Herkunft ist, wie Michel Foucault sagt, "niemals ehrwürdig"...

Genealogien im Sinne Nietzsches und Foucaults sind philosophische Texte, die sich mit der Geschichte des Menschen auseinandersetzen, - oder genauer: mit der Geschichte und Herkunft seiner Praktiken, Traditionen, Konventionen und Institutionen. Genealogien praktizieren diese Auseinandersetzung aber nie ohne Hintergedanken. Sie intendieren "mehr" oder "anders" zu sein als eine Geschichtsschreibung, die sich auf das Rekonstruieren von Fakten und Ereignissen beschränkt. Mit dem Blick in die Geschichte wollen Genealogien immer auch eine Kritik der Gegenwart leisten - oder eine solche Kritik zumindest entscheidend vorbereiten. Durch das Aufzeigen eines "schändlichen Ursprungs" (Nietzsche) soll sich der wohl riechende Weihrauch rund um unsere verehrten Praktiken und Begriffe verziehen...

Die genealogische Methode impliziert einen umstrittenen Umgang mit bzw. Zugang zu unserer Geschichte und Geschichtlichkeit. Auf der einen Seite wird die Genealogie als originell und revolutionär gelobt, auf der anderen Seite als unwissenschaftlich und gefährlich getadelt. Das Lektüreseminar wird einerseits unter der leitenden Frage, "Was hat Geschichte mit Kritik zu tun?" in diesen methodologischen Diskurs rund um den Begriff und die Probleme der Genealogie einführen; andererseits werden unter der leitenden Frage, "Was hat Genealogie mit Bildungswissenschaft zu tun?" bildungswissenschaftliche Texte gelesen und diskutiert, in denen die Methode der Genealogie in der einen oder anderen Form zum Einsatz kommt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

4.2

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:37