Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
210027 LK BAK5 LK Theoriegeschichte und Theoriedebatten (2015S)
Politische Psychologie: Die Psychologie des Antisemitismus
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Seminare
Die selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!
Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.
Die selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!
Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.
Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 12.02.2015 08:00 bis Mo 23.02.2015 08:00
- Anmeldung von Mi 25.02.2015 08:00 bis Fr 06.03.2015 08:00
- Abmeldung bis Di 31.03.2015 23:59
Details
max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 11.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 18.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 25.03. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 15.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 22.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 29.04. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 06.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 13.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 20.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 27.05. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 03.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 10.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 17.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
- Mittwoch 24.06. 08:00 - 09:30 Hörsaal 3 (H3), NIG 2. Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Eine selbstständige Anmeldung innerhalb der Anmeldephase zu Semesterbeginn über univis ist für die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung verpflichtend!Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.Anwesenheitspflicht in der ersten LV-Einheit: Studierenden, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung, und Studierende von der Warteliste können nachrücken.- mehrere schriftliche und mündliche Einzel- und Gruppenarbeiten- aktive Teilnahme an Diskussionen, Präsentationen- Lesen lesen lesen- Kurzzusammenfassungen von den Texten- schriftliche Abschlussarbeit ca. 8-10 Seiten (Zitieren und Form ist ein Kriterium für alle Arbeiten)- Anwesenheitspflicht (max. 2 Fehlstunden)- Es müssen alle Übungsaufgaben in Moodel zeitgerecht hoch geladen werdenLetzer Abgabetermin für die Arbeit 30.7.2015
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Es geht um die Verbindung von Analyse und Theoriearbeit.
Das Ziel ist es das Phänomen Antisemitismus theoretisch adäquat zu erfassen und gleichzeitig dessen Verhältnis zur modernen bürgerlichen Gesellschaft zu untersuchen. Mit Hilfe der Psychoanalyse (Basis Freud) soll Antisemitismus näher erklärt werden. Was läuft unbewusst hinter dem Phänomen Antisemitismus ab was wird bewusst wahr genommen. Längst ist Antisemitismus nicht mehr nur ein Problem von rechten Randgruppen. Mittela klassichen Texten zum Thema Antisemitismus und soll dies gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet werden.
Das Ziel ist es das Phänomen Antisemitismus theoretisch adäquat zu erfassen und gleichzeitig dessen Verhältnis zur modernen bürgerlichen Gesellschaft zu untersuchen. Mit Hilfe der Psychoanalyse (Basis Freud) soll Antisemitismus näher erklärt werden. Was läuft unbewusst hinter dem Phänomen Antisemitismus ab was wird bewusst wahr genommen. Längst ist Antisemitismus nicht mehr nur ein Problem von rechten Randgruppen. Mittela klassichen Texten zum Thema Antisemitismus und soll dies gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet werden.
Prüfungsstoff
Literaturstudium, gemeinsame Diskussion von Problemen und Positionen, Durchsicht von Zeitschriften/Essays in Arbeitsgruppen, Vorbereitung von schriftlichen Hausarbeiten. Gemeinsames kritisches Lesen von Texten.
Literatur
Literatur-Auswahl:
Dies ist eine Literaturauswahl die Ihre Arbeit erleichtern soll, Mit einem teil werden wir intensiver arbeiten.Adorno, Theodor W. (1996): Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit? In: ders.:Kulturkritik und Gesellschaft II. Gesammelte Schriften Bd. 10.2, Frankfurt a.M: Suhrkamp 555 572Adorno, Theodor W. (1951/1980): Die Freudsche Theorie und die Struktur der faschistischen Propaganda (in: H. Dahmer, Hg., Analytische Sozialpsychologie Bd. I, Frankfurt a. M., Suhrkamp, S. 318-341)Adorno, Theodor W. (1995): Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt/Main: Suhrkamp.Adorno, Theodor W. (1997a): Gesellschaft. In: ders.: Soziologische Schriften I. Frankfurt/Main: o.A., S. 9-19.Adorno, Theodor W. (1997b): Zum Verhältnis von Soziologie und Psychologie. In: Ders.: Soziologische Schriften I. Frankfurt/Main: o.A., S. 95-135.Améry, Jean (1982): Der ehrbare Antisemitismus. Rede zur Woche der Brüderlichkeit. In: ders.: Weiterleben - aber wie? Essays 1968-1978. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 151-175Arendt, Hannah (1986): Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus,
Imperialismus, Totalitarismus, München: Piper, S. 11 - 43.Behrens Roger (2013) Im Handgemenge mit der Wirklichkeit bleiben. Zur Aktualtät der kritischen Sozialpsychologie Peter Brückners in Konkret Politik und Kultur 6/2013Bettelheim Bruno (1979/ 1982) Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Extremsituationen Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, MünchenBrückner Peter (1972) Zur Sozialpsychologie des Kapitalismus Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am MainBauman, Zygmunt (1995). Große Gärten, kleine Gärten. Allosemitismus: Vormodern, Modern, Postmodern. In: Werz, Michael (Hg.): Antisemitismus und Gesellschaft. Zur Diskussion um Auschwitz, Kulturindustrie und Gewalt. Frankfurt a.M.: Verlag Neue Kritik, S. 44-61.Benz, Wolfgang (2005): Mehrheit und Minderheit. Signale aus dem. Publikum an die Juden in Deutschland. In: Benz, Wolfgang: Was ist Antisemitismus? München: C.H. Beck, S. 27 - 64.Bergmann, Werner (1988): Politische Psychologie des Antisemitismus. Kritischer Literaturbericht. In: König, Helmut (Hrsg.): Politische Psychologie heute, Leviathan, Sonderheft 9. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 217-234.Bergmann, Werner; Heitmeyer, Wilhelm (2005): Communicating Anti-Semitism Are the Boundaries of the SpeakableShifting? In: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Nr. 33, S. 7089.Diner, Dan (2004): Der Sarkophag zeigt Risse. Über Israel, Palästina und die Frage eines neuen Antisemitismus. In: Rabinovici, Doron/ Speck, Ulrich/ Sznaider, Nathan (Hg.) Neuer Antisemitismus? Eine globale Debatte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 310-328.Fenichel Otto (1933): Elemente einer psychoanalytischen Theorie des Antisemitismus, in Simmel Ernst (Hg): Antisemitismus. Frankfurt/Main Seite 44Freud Sigmund( 1948/2007) Massenpsychologie und Ich-AnalyseS. Fischer Verlag, Frankfurt am MainFromm Erich(1962/2006) Jenseits der Illusionen. Die Bedeutung von Marx und Freud. Deutscher TaschenbuchverlagFreud, Sigmund (1999):Das Unbehagen in der Kultur. In: Ders: Gesammelte Werke aus den Jahren 1925-1931. Frankfurt/Main: o.A., S. 421-506.Fromm, Erich (1987): Theoretische Entwürfe über Autorität und Familie. Sozialpsychologischer Teil. In: Horkeimer, Max (Hg.): Studien über Autorität und Familie: Forschungsbericht aus dem Institut für Sozialforschung. 2. Aufl. Lüneburg: Dietrich zu Klampen, S. 77-135.Fromm, Erich (1993): Psychologie für Nichtpsychologen. In: Schultz, Hans Jürgen (Hg.): Erich Fromm
Dies ist eine Literaturauswahl die Ihre Arbeit erleichtern soll, Mit einem teil werden wir intensiver arbeiten.Adorno, Theodor W. (1996): Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit? In: ders.:Kulturkritik und Gesellschaft II. Gesammelte Schriften Bd. 10.2, Frankfurt a.M: Suhrkamp 555 572Adorno, Theodor W. (1951/1980): Die Freudsche Theorie und die Struktur der faschistischen Propaganda (in: H. Dahmer, Hg., Analytische Sozialpsychologie Bd. I, Frankfurt a. M., Suhrkamp, S. 318-341)Adorno, Theodor W. (1995): Studien zum autoritären Charakter. Frankfurt/Main: Suhrkamp.Adorno, Theodor W. (1997a): Gesellschaft. In: ders.: Soziologische Schriften I. Frankfurt/Main: o.A., S. 9-19.Adorno, Theodor W. (1997b): Zum Verhältnis von Soziologie und Psychologie. In: Ders.: Soziologische Schriften I. Frankfurt/Main: o.A., S. 95-135.Améry, Jean (1982): Der ehrbare Antisemitismus. Rede zur Woche der Brüderlichkeit. In: ders.: Weiterleben - aber wie? Essays 1968-1978. Stuttgart: Klett-Cotta, S. 151-175Arendt, Hannah (1986): Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus,
Imperialismus, Totalitarismus, München: Piper, S. 11 - 43.Behrens Roger (2013) Im Handgemenge mit der Wirklichkeit bleiben. Zur Aktualtät der kritischen Sozialpsychologie Peter Brückners in Konkret Politik und Kultur 6/2013Bettelheim Bruno (1979/ 1982) Erziehung zum Überleben. Zur Psychologie der Extremsituationen Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, MünchenBrückner Peter (1972) Zur Sozialpsychologie des Kapitalismus Europäische Verlagsanstalt, Frankfurt am MainBauman, Zygmunt (1995). Große Gärten, kleine Gärten. Allosemitismus: Vormodern, Modern, Postmodern. In: Werz, Michael (Hg.): Antisemitismus und Gesellschaft. Zur Diskussion um Auschwitz, Kulturindustrie und Gewalt. Frankfurt a.M.: Verlag Neue Kritik, S. 44-61.Benz, Wolfgang (2005): Mehrheit und Minderheit. Signale aus dem. Publikum an die Juden in Deutschland. In: Benz, Wolfgang: Was ist Antisemitismus? München: C.H. Beck, S. 27 - 64.Bergmann, Werner (1988): Politische Psychologie des Antisemitismus. Kritischer Literaturbericht. In: König, Helmut (Hrsg.): Politische Psychologie heute, Leviathan, Sonderheft 9. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 217-234.Bergmann, Werner; Heitmeyer, Wilhelm (2005): Communicating Anti-Semitism Are the Boundaries of the SpeakableShifting? In: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Nr. 33, S. 7089.Diner, Dan (2004): Der Sarkophag zeigt Risse. Über Israel, Palästina und die Frage eines neuen Antisemitismus. In: Rabinovici, Doron/ Speck, Ulrich/ Sznaider, Nathan (Hg.) Neuer Antisemitismus? Eine globale Debatte. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 310-328.Fenichel Otto (1933): Elemente einer psychoanalytischen Theorie des Antisemitismus, in Simmel Ernst (Hg): Antisemitismus. Frankfurt/Main Seite 44Freud Sigmund( 1948/2007) Massenpsychologie und Ich-AnalyseS. Fischer Verlag, Frankfurt am MainFromm Erich(1962/2006) Jenseits der Illusionen. Die Bedeutung von Marx und Freud. Deutscher TaschenbuchverlagFreud, Sigmund (1999):Das Unbehagen in der Kultur. In: Ders: Gesammelte Werke aus den Jahren 1925-1931. Frankfurt/Main: o.A., S. 421-506.Fromm, Erich (1987): Theoretische Entwürfe über Autorität und Familie. Sozialpsychologischer Teil. In: Horkeimer, Max (Hg.): Studien über Autorität und Familie: Forschungsbericht aus dem Institut für Sozialforschung. 2. Aufl. Lüneburg: Dietrich zu Klampen, S. 77-135.Fromm, Erich (1993): Psychologie für Nichtpsychologen. In: Schultz, Hans Jürgen (Hg.): Erich Fromm
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38
Antisemitismus stellt sich in den aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten als brisantes Phänomen dar. Antisemitismus, ist nicht etwa Alleinstellungsmerkmal von (extremistischen) Randgruppen, sondern überdauere ebenso als spezifisches Vorurteilssystem in der bürgerlichen Mitte unserer Gesellschaft. Umso wichtiger erscheint es, das Phänomen Antisemitismus theoretisch adäquat zu erfassen und gleichzeitig dessen Verhältnis zur modernen bürgerlichen Gesellschaft zu untersuchen. Als kritische Ideologieanalyse wird der Blick auf die Theorie und Praxis des Antisemitismus gerichtet und nimmt Antisemitismus als Produkt und Bestandteil der bürgerlichen Gesellschaft wahr.
Mit Hilfe der Psychoanalyse soll Antisemitismus näher erklärt werden.Der Antisemitismus ist ein sozialpsychologisches Phänomen, welches auf der Deformierung von Unbewusstem in falsches Bewusstsein beruht. Die Haltung des Antisemiten folgt einem zutiefst irrationalen Trend. Mit Hilfe der Psychoanalyse wurde ein Weg geschaffen, den unterbewussten Bereich in der menschlichen Psyche, d.h. den Ursprung der Triebe und Leidenschaften, zum Gegenstand der psychologischen Forschung zu erheben. Obschon die Psychoanalyse, insofern sie auf sich selbst verwiesen bleibt, kein vollständiges Verständnis des Antisemitismus beanspruchen kann, ist sie doch unentbehrlich für eine Analyse des antisemitischen Individuums.Daher ist jede kritische Theorie des Antisemitismus auf die Psychologie des Individuums verwiesen: Welche krisenfeste Angebote macht der Antisemitismus an Individuen, um sie relativ unabhängig von tatsächlich psychiatrischen Pathologien einzufangen? Welche Auswirkungen haben die gesellschaftlichen Katalysatoren des Antisemitismus Christentum, Islam und kapitalistische Produktionsweise auf die individuelle Tiefenpsychologie? Strategie der antisemitischen Deutungshoheit über den Antisemitismus ist es heute, den Antisemitismus mit den Antisemiten zu identifizieren und dadurch ausschließlich als Phänomen der Anderen zu behandeln. So entstanden heftige und stereotype Widerstände gegen die psychoanalytische Provokation par excellence: Die Selbstreflexion. Es soll erforscht werden wie die Psychoanalyse als Forderung nach Selbstreflexion der Anfang des Widerstandes gegen den Antisemitismus und die wirksamste Waffe der Kritik werden kann. Antisemitismus ist, psychologisch betrachtet, das Produkt einer komplexen seelischen Dynamik. Er wurzelt in affektiven und triebhaften seelischen Bereichen, bedient sich bereitliegender kognitiver Inhalte wie Vorurteile und Rationalisierungen und dient seelischen Regulationsversuchen für innere Konflikte, insbesondere narzisstische Probleme (Selbst- und Selbstwertprobleme).