Universität Wien
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210043 LK BAK5 PS LK: Politische Theorie und Ideengeschichte Diszipinierung und Kontrolle (2012S)

Theorien der Polizei

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

DI wtl von 06.03.2012 bis 26.06.2012 14.30-16.00 Ort: Hörsaal 26 Hauptgebäude, Tiefparterre, Stiege 5

An/Abmeldung

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Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Politik kann als mehrdimensionales Handeln verstanden werden, dessen Zweck sowohl Partizipation und Emanzipation als auch Regierung und Herrschaft sein können. Der frühneuzeitliche Begriff der „Polizey“ bezeichnete die politische Gestaltung und damit verbundene Formen und Techniken der Disziplinierung und Kontrolle im Inneren eines (europäischen) Staates, während der Begriff der Politik vorerst nur das Agieren auf außenpolitischer Ebene umfasste.
Der zeitgenössische französische Philosoph Jaques Rancière stellt den Begriff der Polizei jenem der Politik gegenüber, um zwischen der Aufrechterhaltung der bestehenden Ordnung einerseits und dem Versuch der Unterbrechung von Ordnung andererseits zu unterscheiden. Ausgehend von dieser begrifflichen Unterscheidung stehen im Zentrum des Lektürekurses die Reflexion, Analyse und Kritik von Strukturen und Praktiken der Regierung anhand ausgewählter politisch-theoretischer Texte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit (80 %, max. zweimal Fehlen) (Grundbedingung)
Mitarbeit (Übungen 1-4; Abstracts) (50%)
Positive Abschlussarbeit (Übung 5, Textumfang von 5 Seiten) (50%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In den Lektürekursen BA5/e1 werden theoretische Konzepte, Debatten und Themenfelder anhand von zentralen Texten bearbeitet. Der kritische Umgang mit theorierelevanten Texten wird entlang inhaltlicher Schwerpunktsetzungen geübt, wobei Argumentationsstruktur, Thesen, Fragestellungen und Begriffsdefinitionen der Texte genauso thematisiert werden, wie Kontext, Aktualität, Praxisrelevanz und wissenschaftstheoretische Grundlagen. Dadurch werden sowohl theoriegeschichtliche Einblicke in das jeweilige Themenfeld und seine Kontroversen, als auch Textkritik und -vergleich als zentrale Kompetenzen politikwissenschaftlichen Arbeitens vermittelt.

Prüfungsstoff

Intensive und strukturierte Lektüre politisch-theoretischer Texte (Primär- und Sekundärliteratur)
Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum
Aufarbeitung und Präsentation von Texten
Schriftliche Übungen

Literatur

Michel Foucault (2006): Sicherheit, Territorium, Bevölkerung. Geschichte der Gouvernementalität I, Frankfurt/Main.
Eva Kreisky (2004): Geschlecht als politische und politikwissenschaftliche Kategorie, in: Sieglinde Rosenberger/Birgit Sauer (Hg.): Politikwissenschaft und Geschlecht. Konzepte, Verknüpfungen, Perspektiven, Wien, 23-43.
B. Guy Peters (2004): Politics is About Governing, in: Adrian Leftwich (Ed.): What is Politics? The Activity and its Study, Cambridge - Malden, 23-40
Jacques Rancière (2002): Das Unvernehmen. Politik und Philosophie, Frankfurt/Main.
Jacques Rancière (2008): Zehn Thesen zur Politik, Zürich - Berlin.
Josef von Sonnenfels (2003): Grundsätze der Polizey, München.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38