Universität Wien
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210045 PS BAK6: Politikfeld Assistierte Reproduktionstechnologien (2025S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Mi 19.03. 15:00-16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die LV Einheit am 28.5.2025 entfällt

  • Mittwoch 26.03. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 02.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 09.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 30.04. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 07.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 14.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 21.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 28.05. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 04.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 11.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 18.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Mittwoch 25.06. 15:00 - 16:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Assistierte Reproduktionstechnologien (ART) sind medizinische Verfahren, die Menschen, die dazu aus medizinischen und anderen Gründen nicht in der Lage sind bzw. sich aus anderen Gründen für diese Verfahren entscheiden¸ dabei helfen Kinder zu bekommen. ART umfasst u.a. In Vitro Fertilisation (IVF), Samen-, Ei- und Embryonenspende, Kryokonservierung von Ei, Samen und Embryonen, Leihmutterschaft, sowie Präimplantations- und Pränataldiagnostik. ART berührt eine Reihe von, zum Teil heftig diskutierten, ethischen Fragen wie den Beginn des menschlichen Lebens, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung, die Bedeutung von Familie und Elternschaft, die Kommodifizierung der Reproduktion und Ausbeutung von Frauen (vgl. Rubio Grundel 2024). Damit gehört die gesetzliche Regelung von ART in den Bereich von „morality politics“ (Engeli et al. 2012), das sind Politikbereiche, die u.a. Fragen religiöser und moralischer Werte berühren und Wertekonflikte beinhalten, die traditionelle ideologische Grenzen überschreiten und die Grenze zwischen Staat und Privat betreffen (Rubio Grundel 2024). Die gesetzliche Regelung von ART ist in international vergleichender Perspektive sehr unterschiedlich und hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert (vgl. z.B. Griessler et al. 2022). Im Rahmen der Lehrveranstaltung soll das Politikfeld der Reproduktionsmedizin für Studierende ein Experimentierfeld sein, um internationale Unterschiede in der Regulation eines Politikfelds zu identifizieren und zu erklären.

In der LV wird vergleichend in die gesetzliche Regelung von ART eingeführt sowie Entwicklungstrends nachgezeichnet. In Fachvorträgen werden medizinische Grundlagen und psychologische und soziale Aspekte von ART vermittelt. In der LV werden ART Regulationen vergleichend analysiert, Erklärungsmodelle für Unterschiede identifiziert und kritisch hinterfragt. Dies geschieht in Literaturstudium, Referaten und Diskussionen. In der LV wird größter Wert auf selbstverantwortliches Arbeiten der Studierenden bzw. Interaktion zwischen den Studierenden bzw. zwischen LV-Leiter und Studierenden gelegt. Am Ende der LV steht eine Abschlussarbeit, an der die Studierenden während des Semesters (Referat) beginnen zu arbeiten. Dabei sind Einzel- und Gruppenarbeiten möglich.

Die Ziele der LV orientieren sich an den Modulzielen laut Curriculum:
„Nach Absolvierung dieses Moduls kennen die Studierenden in Bezug auf die vergleichende Politikwissenschaft
• die Varianz von Institutionen, Akteuren, und Prozessen in einer Reihe unterschiedlicher Gesellschaften, Länder und Regionen
• Herausforderungen, Konfliktdimensionen und Machtverhältnisse in unterschiedlichen politischen Systemen
• Teilbereiche der vergleichenden Politikwissenschaft, wie vergleichende Parteienforschung, vergleichende politische Ökonomie, vergleichende Politikfeldforschung, vergleichende politische Verhaltensweisen
• Grundzüge der historischen und aktuellen Entwicklung politischer Systeme
• grundlegende Begriffe und Theorien zur Erklärung der Entstehung und Varianz politischer Systeme
• einschlägige politikwissenschaftliche Texte und Forschungsarbeiten
Nach Absolvierung dieses Moduls können die Studierenden in Bezug auf die vergleichende Politikwissenschaft
• einfache wissenschaftliche Texte, Primär- und Sekundärquellen recherchieren, dokumentieren, analysieren, beurteilen sowie schriftlich und mündlich präsentieren
• politikwissenschaftliche Fragestellungen erkennen, Fragestellungen entwickeln und anhand politikwissenschaftlicher Literatur, empirischer Quellen und Daten beantworten
• Techniken wissenschaftlichen Arbeitens anwenden und politikwissenschaftliche Texte gemäß den Standards guter wissenschaftlicher Praxis verfassen
• einschlägige digitale Hilfsmittel für das wissenschaftliche Arbeiten kompetent und verantwortungsvoll einsetzen“
(85 Curriculum für das Bachelorstudium Politikwissenschaft (Version 2024) p. 10)

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Regelmäßige und aktive Mitarbeit in der LV, d.h. Beteiligung an Diskussion (1 mal Fehlen möglich)
• Pünktliche Abgabe von Hausaufgaben zur Vorbereitung der Diskussion von Literatur (Lektüre, Präsentation, Diskussion) und feedback auf die Arbeiten anderer Studierender
• Inhaltliche Arbeit in Gruppen innerhalt und außerhalb der LV-Einheiten
• Planung, Durchführung, (Zwischen)Präsentation, Diskussion, Dokumentation und Abgabe einer kleinen, Forschungsarbeit zum Thema der LV. Dazu ist Gruppen- oder Einzelarbeit möglich.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Teilleistungen in der LV werden mit folgenden Punkteanzahlen bewertet:

Anwesenheit und aktive Mitarbeit (3 Punkt pro Einheit) = 36 Punkte
Hausübungen (8 Hausübungen a 2 Punkte) = 16 Punkte
Präsentation Arbeit während der LV = 18 Punkte
Abschlussarbeit am Ende der LV = 30 Punkte
Summe = 100 Punkte

Der Notenschlüssel für die Notenvergabe lautet:

Sehr gut (1) 87-100 Punkte
Gut (2) 75-86 Punkte
Befriedigend (3) 63-74 Punkte
Genügend (4) 50-62 Punkte
Nicht genügend (5) 0-49 Punkte

Prüfungsstoff

vgl. Art der Leistungskontrolle

Literatur

Griessler, E.; Slepičková, L.; Weyers, H.; Winkler, F. and Zeegers, N., (eds.) (2022): The Regulation of Assisted Reproductive Technologies in Europe. Variation, Convergence and Trends. Studies in the Sociology of Health and Illness. Routledge, Taylor & Francis Group.
Engeli, I., C. Green-Pedersen, and L. Thorup Larsen. (eds.) (2012): Morality politics in Western Europe: Parties, agendas and policy choices. London: Palgrave MacMillan.
Rubio Grundell, L. (2024): Regulating surrogacy across Western Europe: A usual case of (gendered) morality politics. Comparative European Politics. https://doi.org/10.1057/s41295-024-00377-5

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 14.01.2025 15:06