Universität Wien
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210058 SE BAK8: Ikonoklasmus und Denkmalsturz (2025S)

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Do 13.03. 13:15-14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 20.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 27.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 03.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 10.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 08.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 15.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 22.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 05.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 12.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Donnerstag 26.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Bilder vom Sturz der Diktatur des Assad-Clans in Syrien fokussieren auch auf die symbolischen Akte von Ikonoklasmus, die als dessen Ausdruck angesehen werden: eine Reihe von Denkmälern des zuletzt amtierenden Präsidenten und von dessen Vater – seines Amtsvorgängers – im öffentlichen Raum wurden zerstört, ihre Bildnisse, Residenzen und sogar Grabstätten entfernt, beschädigt oder demoliert.
Noch in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Denkmalsturz als historisches Phänomen angesehen, und auch dessen Wiederkehr mit dem Ende der Sowjetherrschaft als bloßer Nachvollzug des politischen Systemwechsels gedeutet. Inzwischen sind Denkmäler wieder ins Zentrum der symbolischen Politik gerückt, wie sich an einer Vielzahl weiterer Beispiele nachvollziehen lässt: so haben die US-Truppen 2003 den Sturz des Saddam-Hussein-Denkmals in Bagdad als Symbol des mit ihrem Kriegseintritt geplanten politischen Wandels inszeniert; so wurde und wird der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland mit der Zerstörung der in der Ukraine verbliebenen sowjetischen und russischen Denkmäler zum Ausdruck gebracht, während in Russland „westliche“ Denk- und Mahnmale – etwa polnische Soldatengräber – ebenso wie Erinnerungsorte an den Sowjetterror vandalisiert und entfernt werden. Und so richten islamistische Gruppen von Afghanistan bis in den Nahen Osten ihre Anschläge auch gegen die symbolische Präsenz von Bildern und Baudenkmälern, die sie mit der Herrschaft des „Westens“ bzw. deren Geschichte (archäologische Stätten) identifizieren.
Nicht zuletzt sind jüngst auch in den USA Denkmäler ins Zentrum der politischen Auseinandersetzung zwischen rechten White Supremacists und Liberalen gerückt und haben zu einer Reihe von Denkmalstürzen oder –Entfernungen von Denkmälern der Konföderierten geführt. Aktuell ist diese Auseinandersetzung um symbolische Repräsentation im öffentlichen Raum auch aufgrund ihrer Erweiterung auf Symbole des Kolonialismus, die auch in Europa aufgenommen wurde, und eine dadurch verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit für die verbliebenen Symbole von Nationalsozialismus und Faschismus, v. a. in Deutschland und Österreich.
Im Seminar wird deshalb ein Überblick des internationalen Diskussionsstands dieser aktuellen Entwicklungen und der Geschichte des Ikonoklasmus - zu dessen historischer Einordnung – anhand zentraler Literatur- und Bildbeispiele erarbeitet. Im Zentrum steht dabei die Frage nach den Gründen und Motiven für die Aktualität des Ikonoklasmus.

Die TeilnehmerInnen sollen auf Grundlage der Literatur selbständig ausgewählte aktuelle Ikonoklasmus-Phänomene in Rahmen von Referat und SE-Arbeit diskutieren

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Überblick über die Analyse des Politischen Ikonoklasmus
- Anwendung auf historische oder aktuelle Beispiele
(dargelegt in Referat und SE-Arbeit)

Literatur und Bildmaterial

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung (20%) - Referat (30%) und Seminararbeit (50%)

Prüfungsstoff

- Erarbeitung, Diskussion und Darstellung exemplarischer Fragestellungen und Analysen durch die TeilnehmerInnen

Literatur

Bredekamp, Horst: Das Beispiel Palmyra, Köln 2016
Jaworski, Rudolf/ Stachel, Peter (Hgg.): Die Besetzung des öffentlichen Raumes. Politische Plätze, Denkmäler und Straßennamen im europäischen Vergleich. Berlin 2007
Speitkamp, Winfried (Hg.): Denkmalsturz. Zur Konfliktgeschichte politischer Symbolik, Göttingen 1997

Ausführliche Literaturliste auf der Lernplattform

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 14.01.2025 15:06