Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

210095 VO M3: Gegeninstitutionen (2024W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft

Nicht-prüfungsimmanente (n-pi) Lehrveranstaltung. Eine Anmeldung über u:space ist erforderlich. Mit der Anmeldung werden Sie automatisch für die entsprechende Moodle-Plattform freigeschaltet. Vorlesungen unterliegen keinen Zugangsbeschränkungen.

VO-Prüfungstermine erfordern eine gesonderte Anmeldung.
Schummelversuche und erschlichene Prüfungsleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine

MO 07.10.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 14.10.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 21.10.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 28.10.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 04.11.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 11.11.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 18.11.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 25.11.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 02.12.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 09.12.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 16.12.2024 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 13.01.2025 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)
MO 20.01.2025 16.45-18.15 Hörsaal III NIG Erdgeschoß (Bestätigt)


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Institutionen stiften politische Stabilität. Sie etablieren Routinen und Rituale, verfestigen Hierarchien und definieren soziale Rollen. Damit verleihen sie einer Gesellschaft Dauerhaftigkeit. Eine Welt ohne Institutionen wäre eine psychotische Welt; ein Chaos, in dem jede Handlung als Neuanfang auftritt und nichts sich verstetigen kann. Gegeninstitutionen sind Räume und Dispositive, die die etablierten Praktiken in Frage stellen, indem sie andere politische Prozeduren, soziale Beziehungen und Lebensformen erproben und sie dem Gegebenen konflikthaft entgegensetzen. Damit unterstreichen Gegeninstitutionen das Gemachte und Gesetzte – das Instituierte – aller Institutionen, einschließlich derer, die so sehr zu unserer zweiten Natur geworden sind, dass uns ihr Setzungscharakter nicht bewusst ist. Gegeninstitutionen können unsere politische Vorstellungskraft und unseren Sinn für die Offenheit politischer Zukunft erweitern. Während sie die gegebenen institutionellen Arrangements zurückweisen, rücken sie andere Verhältnisse in den Bereich des Denkbaren.
Erstaunlicherweise gibt es keine ausgearbeitete Theorie der Gegeninstitutionen. Wir verfügen über eine ganze Reihe philosophischer, anthropologischer, soziologischer und politischer Institutionentheorien, aber eine Theorie der Gegeninstitutionen ist noch zu schreiben. Dabei ist eine solche Theorie gerade angesichts der Verwerfungen unserer politischen Gegenwart von besonderer Bedeutung. Indem Gegeninstitutionen die Kontingenz der bestehenden Verhältnisse sichtbar machen, stellen sie einen Bezugspunkt dar, um die allgegenwärtige Rede von der Alternativlosigkeit einer kapitalistisch verfassten Welt zu konterkarieren, wie sie in Margaret Thatchers berüchtigtem Diktum There is No Alternative zum Ausdruck kommt. Das Nachdenken über Gegeninstitutionen antwortet auf die gegenwärtige Krise politischer Imagination und zielt darauf ab, ein Verständnis politischer Freiheit und Autonomie im Sinne des Gründens anderer Institutionen zu gewinnen bzw. zurückzugewinnen. In Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Bewegungen wie dem Abolitionismus, der politischen Ökologie und der sozialistischen Vergesellschaftung erarbeitet die Vorlesung die Grundlinien einer politischen Theorie der Gegeninstitutionen. Im Zentrum steht dabei der Gedanke, dass Gegeninstitutionen als Infrastrukturen radikaler Imagination fungieren: Sie stellen materielle Bedingungen bereit, um die Grenzen des hegemonialen Imaginären zu überschreiten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung zum Semesterende in Form von offen zu beantwortenden Essayfragen. Ein Fragenkatalog wird vorab bereitgestellt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

90-100 % Sehr gut
80-90 % Gut
70-80 % Befriedigend
51-70 % Genügend
0-50% Nicht genügend

Prüfungsstoff

Der Prüfungsstoff umfasst die zentralen Begriffe, Argumente und Theoriestränge, die in der Vorlesung diskutiert und erläutert werden. Die PPT-Folien werden dazu auf Moodle bereitgestellt.

Literatur

Die Literatur wird ab Semesterbeginn auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 17.01.2025 11:46