Universität Wien

210114 SE M9: Illiberalismus in Zentralosteuropa (2025S)

9.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Eine Anmeldung über u:space innerhalb der Anmeldephase ist erforderlich! Eine nachträgliche Anmeldung ist NICHT möglich.

Studierende, die der ersten Einheit unentschuldigt fern bleiben, verlieren ihren Platz in der Lehrveranstaltung.

Achten Sie auf die Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis und die korrekte Anwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens.
Plagiierte und erschlichene Teilleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Die Lehrveranstaltungsleitung kann Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch über erbrachte Teilleistungen einladen.
Fr 13.06. 08:00-13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 50 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 21.03. 08:00 - 11:30 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Freitag 04.04. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Samstag 05.04. 08:00 - 12:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock
  • Samstag 14.06. 08:00 - 13:00 Hörsaal 2 (H2), NIG 2.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Jahr 1989 brachte für die staatssozialistischen Länder Europas tiefgreifende Veränderungen. Die Entwicklung nach dem Wendejahr in Richtung Marktwirtschaft und liberaler Demokratie verlief jedoch nicht ohne Stagnationen und Rückschritte. Die anfängliche Euphorie wich allmählich einer Ernüchterung, da sich in einigen Ländern illiberale Tendenzen verstärkten. Besonders deutlich zeigt sich dies in den einstigen Vorzeigestaaten der Transformation – Polen (2015–2023) und Ungarn (seit 2010).
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán stellte 2014 öffentlich das „westliche“ Modell der liberalen Demokratie infrage und propagierte stattdessen die Idee einer „illiberalen Demokratie“. Auch in Polen setzte die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) nach ihrer Machtübernahme 2015 zunehmend auf eine illiberale Politik. Kurz nach dem Regierungswechsel wurde die Unabhängigkeit zentraler demokratischer Institutionen, insbesondere des Verfassungsgerichtshofs, massiv eingeschränkt. Zudem gerieten Medien, Justiz und zivilgesellschaftliche Organisationen verstärkt unter politischen Druck.
Ziel des Seminars ist es, den Studierenden einen umfassenden Einblick in die gegenwärtige Krise der Demokratie in Zentral- und Osteuropa mit besonderem Fokus auf den Illiberalismus zu geben. Dabei werden sowohl die Strategien der politischen Eliten als auch die gesellschaftlichen Entwicklungen und Einstellungen der Bevölkerung untersucht.
Die Lehrveranstaltung ist in drei Blöcke gegliedert. Zunächst werden zentrale Begriffe und theoretische Konzepte erarbeitet, insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen liberaler und illiberaler Demokratie. Anschließend wird die politische Entwicklung in Zentral- und Osteuropa analysiert, wobei das staatssozialistische Erbe, die Transformationsphase sowie aktuelle Krisen als mögliche Ursachen für den Aufstieg illiberaler Politik diskutiert werden. Abschließend präsentieren und diskutieren die Studierenden ihre im Laufe des Seminars erarbeiteten empirischen Forschungsprojekte. Dadurch wird der Illiberalismus im jeweiligen Kontext greifbarer und anschaulicher.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Im Zentrum des Seminars steht die interaktive Diskussion der Pflichtlektüre sowie aktueller Entwicklungen. Dies setzt eine sorgfältige Lektüre der Texte sowie gute Englischkenntnisse voraus, da die meisten Materialien auf Englisch verfasst sind. Die Diskussionen erfolgen in verschiedenen Formaten, darunter Fishbowl-Debatten, Podiumsdiskussionen und Kleingruppenarbeit.

Das zentrale Element der Studienleistung ist ein selbst gewähltes und im Laufe des Seminars erarbeitetes empirisches Forschungsprojekt. Dieses wird in Absprache mit der Seminarleitung konzipiert, eigenständig durchgeführt, im letzten Teil des Kurses präsentiert und abschließend als schriftliche Arbeit eingereicht.

Für den erfolgreichen Abschluss des Seminars sind regelmäßige Anwesenheit (keine versäumte Sitzung, da der Unterricht in Blockform stattfindet), die gründliche Vorbereitung der Pflichtlektüre und aktive Teilnahme an den Diskussionen essenziell.

Die Leistungskontrolle setzt sich aus fünf Komponenten zusammen:

- Drei schriftliche Arbeiten (50 %), je nach Aufgabe 1.500 oder 2.500 Wörter
- Zwei kurze Reviews zu den schriftlichen Arbeiten anderer Studierender (10 %), ca. 300 Wörter
- Expert:innenrolle für die Pflichtlektüre: Einmalige vertiefte Aufbereitung eines Textes für eine Sitzung (10 %)
- Präsentation des eigenen Forschungsprojekts am Ende des Kurses (20 %)
- Mündliche Teilnahme an Diskussionen (10 %)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Alle Teilleistungen müssen jeweils positiv bewertet werden, um das Seminar zu bestehen.
Die Lehrveranstaltungsleitung kann im Einzelfall entscheiden, ob ein Gespräch zur Arbeit erforderlich ist. Das Gespräch ist notenrelevant und ist zu dokumentieren (Prüfungsprotokoll). Stellt sich bei dem Gespräch heraus, dass der/die Studierende über die Inhalte des schriftlichen Beitrags keine oder ungenügend Auskünfte geben kann, ist die Seminararbeit (=Teilleistung) negativ zu bewerten. Gibt der/die Studierende zu, dass die Arbeit nicht selbst verfasst wurde, ist die Lehrveranstaltung mit einem "X" zu bewerten ("Nichtbeurteilung wegen unerlaubter Hilfsmittel").
Ein Plagiat ist die bewusste und unrechtmäßige Übernahme von fremdem geistigem Eigentum; der/die AutorIn verwendet ganz oder teilweisefremde Werke in einem eigenen Werk, ohne die Quelle anzugeben. Zur Überprüfung der Abschlussarbeiten wird die Plagiatsprüfungssoftware „Turnitin“ der Universität Wien verwendet. Ein Plagiat wird im Sammelzeugnis mit einem X gekennzeichnet und mit folgendem Zusatz versehen. Nicht beurteilte und nichtige Prüfungen: Gemäß § 74 ist die Beurteilung einer Prüfung für nichtig zu erklären, wenn diese Beurteilung oder die Anmeldung zu dieser Prüfung erschlichen wurde (N), Gemäß § 13 (7) des studienrechtlichen Satzungsteils der Universität Wien sind Prüfungen, bei denen unerlaubte Hilfsmittel mitgenommen oder verwendet werden, nicht zu beurteilen (X).

Prüfungsstoff

Pflichtlektüre, Folien des LV-Leiters und Diskussionen im Kurs

Literatur

Die Literaturliste besteht primär aus aktuellen englischsprachigen Journalartikel sowie einführenden Lehrbuchkapiteln. Gute Englischkenntnisse sind dementsprechend erforderlich. Die Literatur wird auf Moodle bereitgestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 18.03.2025 17:06