210121 SE F, G10: Deutscher Herbst - Rückbetrachtet im Winter (2007W)

Vor 30 Jahren kulminierten bestimmte Momente der deutschen post-68 Jahre in jener politischen Formation, für die sehr bald die Bezeichnung ¿Deutscher Herbst' geprägt wurde.
Was auf den ersten Blick als Höhepunkt und Ende der ersten Phase des Terrorismus der RAF sich präsentiert, erschließt sich bei genauerem Hinsehen auch als Schlüsselmoment der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Aktualisiert durch die Debatte um die Begnadigung von Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt wird sichtbar, in welchem Ausmaß die Ereignisse jener frühen und mittleren siebziger Jahre noch heute wirksam werden.
Das SE will sich - im kritischen Rückblick - mit Entstehung und Formierung des politischen Terrorismus der RAF und der Bewegung 2. Juni im Kontext dieser besonderen Jahre der deutschen Nachkriegsgeschichte befassen, es aber nicht dabei bewenden lassen, sondern ihre Geschichtsmächtigkeit unter gewandelten politischen Grundvoraussetzungen (Zerfall des s. g. Ostblocks, neue Hegemonien, etc.) untersuchen.
Dass dabei ein kurzer Blick auf Ereignisse im Herbst 1977 in Österreich (Palmers-Entführung) geworfen werden wird, braucht nicht gesondert erwähnt zu werden.