Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
210121 SE M8: Geschlecht und Politik (2020W)
Geschlecht und Un_Sicherheit: Zur gesellschaftlichen Konstruktion von Sicherheit und Unsicherheit
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Die Lehrformate für das WS (digital, hybrid, vor Ort) befinden sich in Entwicklung. Die Lehrenden werden die geplante Organisationsform und Lehrmethodik auf ufind und Moodle bekannt geben. Aufgrund von Covid19 muss mit kurzfristigen Änderungen in Richtung digitaler Lehre gerechnet werden.Nicht-prüfungsimmanente (n-pi) Lehrveranstaltung. Eine Anmeldung über u:space ist erforderlich. Mit der Anmeldung werden Sie automatisch für die entsprechende Moodle-Plattform freigeschaltet. Vorlesungen unterliegen keinen Zugangsbeschränkungen.VO-Prüfungstermine erfordern eine gesonderte Anmeldung.
Mit der Teilnahme an der Lehrveranstaltung verpflichten Sie sich zur Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis. Schummelversuche und erschlichene Prüfungsleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
Mit der Teilnahme an der Lehrveranstaltung verpflichten Sie sich zur Einhaltung der Standards guter wissenschaftlicher Praxis. Schummelversuche und erschlichene Prüfungsleistungen führen zur Nichtbewertung der Lehrveranstaltung (Eintragung eines 'X' im Sammelzeugnis).
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 07.09.2020 08:00 bis Mo 21.09.2020 08:00
- Anmeldung von Do 24.09.2020 08:00 bis Do 01.10.2020 08:00
- Abmeldung bis Mo 19.10.2020 08:00
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
-
Dienstag
13.10.
11:30 - 14:45
Hybride Lehre
Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock -
Dienstag
27.10.
11:30 - 14:45
Hybride Lehre
Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock -
Dienstag
10.11.
11:30 - 14:45
Hybride Lehre
Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock -
Dienstag
24.11.
11:30 - 14:45
Hybride Lehre
Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock -
Dienstag
15.12.
11:30 - 14:45
Hybride Lehre
Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock -
Dienstag
19.01.
11:30 - 14:45
Hybride Lehre
Hörsaal 1 (H1), NIG 2.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Sicherheit ist zum Schlagwort unserer unsicheren Zeiten geworden. Im Zuge einer Vielzahl von zusammenhängenden Krisen der letzten Dekaden avancierte Sicherheit zu oberster Maxime nationaler und supranationaler Politik. Sicherheitsüberlegungen prägen die verschiedensten Politikbereiche, sei es im Hinblick auf die neuesten Migrationsbewegungen (‚Grenzsicherheit‘), den Umgang mit modernen Technologien (‚Datensicherheit‘) und nicht zuletzt die Corona-Pandemie (‚Gesundheitssicherheit‘). Im politischen und wissenschaftlichen Mainstream wird Sicherheit primär als ‚Schutz vor Bedrohungen‘ verstanden; diese sei Voraussetzung für ‚individuelle Freiheit‘ und somit Grundlage liberaler Demokratien.Entgegen diesen macht- und geschlechterblinden Vorstellungen setzen wir uns in diesem Seminar mit folgenden, an kritischer Gesellschaftstheorie-orientierten Fragen auseinander: Wie werden ‚Sicherheit‘ und ‚Unsicherheit‘ gesellschaftlich hergestellt und abgesichert? Welchen Personen und Gruppen kommen in der Gesellschaft welche Formen von Schutz und Sicherheit zu und welchen werden diese entzogen (z.B. mangelnde medizinische Versorgung für geflüchtete Menschen, Polizeigewalt gegen people of color, prekär angestellte 24-Stunden-Pflegerinnen)? Inwiefern ist Unsicherheit vergeschlechtlicht, klassenbezogen und rassifiziert? Welche Gruppen und deren Praxen werden als ‚unsicher‘ bzw. ‚bedrohlich‘ eingestuft (z.B., Körperpraktiken der queeren und/oder muslimischen Personen) und wie werden diese reguliert (z.B. Verdrängung von nicht heteronormativen Lebensweisen in die ‚private‘ Sphäre, gesetzliche Verbote)? Welche Rolle spielt der Staat bei der Herstellung und Absicherung von gruppenbezogener Sicherheit und Unsicherheit? Welche politischen Praxen können dem Prozess der Versicherheitlichung des Sozialen entgegengesetzt werden?Diese und ähnliche Fragen sollen im Rahmen der Lehrveranstaltung auf der Grundlage von Arbeiten feministischer Wissenschaftler_innen erläutert und anhand von empirischen Beispielen veranschaulicht werden. Das Ziel dabei ist die Aneignung theoretisch-analytischer Ansätze, welche die gesellschaftliche Konstruktion, Reproduktion und ungleiche Verteilung von (Un-)Sicherheit macht- und geschlechterkritisch beleuchten; (Un-)Sicherheit wird dabei als Effekt und Mittel sozialer Ungleichheit sowie als Regierungstechnik und -Logik verstanden. In diesem Zusammenhang werden wir uns des Weiteren mit der feministischen Praxis der ‚geteilten Sorge‘ als Ausweg aus der Versicherheitlichung gesellschaftlicher Verhältnisse auseinandersetzen.Ein weiteres Ziel der Lehrveranstaltung besteht in der Vermittlung von Normen und Praxen wissenschaftlichen Arbeitens an die Studierende. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die kritische Auseinandersetzung mit und Verfassen von wissenschaftlichen Texten gelegt.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Für eine positive Benotung müssen alle folgenden Leistungen erbracht werden:Präsenz und aktive Teilnahme
Lesen von Wochenlektüren
Verfassen eines Forschungsexposés
Kleinere Hausaufgaben/Besprechung der Wochenlektüren
Gruppenarbeit (Literaturrecherche mit kurzem Bericht)
Mündlicher Input
Verfassen einer Seminar-Arbeit
Lesen von Wochenlektüren
Verfassen eines Forschungsexposés
Kleinere Hausaufgaben/Besprechung der Wochenlektüren
Gruppenarbeit (Literaturrecherche mit kurzem Bericht)
Mündlicher Input
Verfassen einer Seminar-Arbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Um das Seminar positiv abzuschließen, müssen alle Teilleistungen zeitgerecht erbracht und positiv beurteilt worden sein.Seminararbeit (40%)
Forschungsexposé (20%)
Hausaufgaben (20%)
Gruppenarbeit (10%)
Mündlicher Input (10%)
Forschungsexposé (20%)
Hausaufgaben (20%)
Gruppenarbeit (10%)
Mündlicher Input (10%)
Prüfungsstoff
Literatur
Bigo, Didier, 2002: Security and Immigration: Toward a Critique of the Governmentality of Unease. In: Alternatives 27, 63-92.Boyle, Cameron, 2020: Racialized class inequality is a death sentence: An analysis of the COVID-19 pandemic in the UK. In: Solidarity and Care during the COVID-19 Pandemic. URL: https://www.solidarityandcare.org/stories/essays/racialized-class-inequality-is-a-death-sentence-an-analysis-of-the-covid-19-pandemic-in-the-ukButler, Judith. 2009: Frames of War. When is life grievable? London/New York: Verso.Kreisky, Eva, 2004: Geschlecht als politische und politikwissenschaftliche Kategorie. In: Rosenberger, Sieglinde K./Sauer, Birgit (Hg.): Politikwissenschaft und Geschlecht: Konzepte – Verknüpfungen – Perspektiven. Wien, 23-43.Laufenberg, Mike, 2014: Sexualität und Biomacht: Vom Sicherheitsdispositiv zur Politik der Sorge. Bielefeld.Lorey, Isabelle. 2011. Gouvernementale Prekarisierung. In: Transversal, URL: https://transversal.at/transversal/0811/lorey/deLorey, Isabelle. 2012. Die Regierung der Prekären. Wien & Berlin.Meyer, Katrin, 2009: Kritik der Sicherheit. Vom gouvernementalen Sicherheitsdenken zur Politik der ‚geteilten Sorge‘. In: Transverse 16, 25-39.Meyer, Katrin, 2015: Gouvernementale Sicherheit, vergeschlechtlichte Risiken und das feministische Potential geteilter Sorge. In: Bargetz, Brigitte/Ludwig, Gundula/Sauer, Birgit (Hg.): Gouvernementalität und Geschlecht: Politische Theorie im Anschluss an Michel Foucault. Frankfurt am Main/New York, 139-160.Power, Kate, 2020. The COVID-19 pandemic has increased the care burden of women and families. In: Sustainability, Science, Practice and Policy 16(1), 67-73.Precarias a la deriva, 2011: Was ist dein Streik? Militante Streifzüge durch die Kreisläufe der Prekariatät. Wien.Purtschert, Patricia/Katrin Meyer/Yves Winter (Hg.), 2008: Gouvernementalität und Sicherheit. Zeitdiagnostische Beiträge im Anschluss an Foucault. Bielefeld.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:19