Universität Wien
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210148 SE M11 SE FOP: Anti-Diskriminierung erforschen: Behinderung - von Almosen zu Rechten (2012S)

12.00 ECTS (4.00 SWS), SPL 21 - Politikwissenschaft
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 14.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 21.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 28.03. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 18.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 25.04. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 02.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 09.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 16.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 23.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 30.05. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 06.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 13.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 20.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock
  • Mittwoch 27.06. 09:45 - 13:00 Seminarraum 1 (S1), NIG 2. Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Am 13.12.2006 wurde die UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (kurz: Konvention) von der Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet. Trotz dieses in der Konvention niedergeschriebenen Menschenrechtsansatzes kann sich Behindertenpolitik in Österreich nur langsam aus einem Blickwinkel befreien, der behinderte Menschen als Almosen-EmpfängerInnen versteht und nicht als Menschen, denen Rechte und Menschenrechte wie allen anderen Menschen auch zustehen.

Es wird im FoP darum gehen, sich ausgehend von wichtigen Texten und Dokumenten ins weite Feld der österreichischen Behindertenpolitik (als Querschnittsmaterie) zu begeben und zu erforschen, wie gegenwärtige Behindertenpolitik Behinderung versteht.

Dabei sind eine Reihe von Fragen relevant, wie etwa: Wann gilt jemand in Österreich als behindert? Wie erfolgt die 'Einschätzung' einer Behinderung? Wie wird in österreichischen Gesetzen Behinderung definiert? Welches Bild behinderter Menschen herrscht in Österreichs Medien und Politik vor? Wie vertreten sich behinderte Menschen in Österreich politisch selbst? Welche Voraussetzungen und Kontexte sind dafür relevant, dass sich behinderte Menschen selbst vertreten können/nicht selbst vertreten können?

Forschungsbereiche für die empirische Arbeit, die im FoP zu erbringen ist, können - Behindertenpolitik als Querschnittsmaterie entsprechend - sehr viele Bereiche sein, wie etwa: Sozialpolitik (als klassische, aber viel zu enge, Verortung von Behindertenpolitik), Gesundheitspolitik (wie einige Studien belegen, ist die gesundheitliche Situation vieler behinderter Menschen in Österreich schlecht), Justizpolitik (u.a. Fragen der Sachwalterschaft, 'Kind als Schaden'-Fälle und auch Migrationspolitik betreffend), Wirtschaftspolitik (u.a. Fragen der Ausgleichszahlungen, aber auch die 'Abschiebung' in Werkstätten betreffend), Schul- und Bildungspolitik (u.a. Diskussionen um Sonderschulen betreffend), Forschungs- und Technologiepolitik (u.a. die Entwicklung asstistierender Technologien betreffend), etc.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

#Aktive Teilnahme an der LV (Diskussionen, spontane Impulsreferate etc.)
#Aktive Teilnahme an allen Abschluss-Workshops und dort Halten eines Kurzreferats (vor dem Poster - Posterpräsentation)
#Verfassen einer schriftlichen, empirischen Arbeit im Umfang einer Seminararbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Ziel des FoP ist es, dass sich Studierende in ein wichtiges politisches Themenfeld einarbeiten, das politikwissenschaftlich immer noch viel zu sehr als Randthema verstanden und behandelt wird. Die Studierenden sollen anhand des konkreten Themas erarbeiten, welche Auswirkungen es hat, wenn bestimmte Politikfelder wie Behindertenpolitik aus einem ganz bestimmten Blickwinkel betrachtet werden. Dabei geht es um die Reflexion der Frage, was die Konvention samt ihrem Menschenrechtsansatz von Politik fordert und wohin sich österreichische Behindertenpolitik weiter entwickelt. Dies soll im FoP im Zuge von Feldforschung ergründet werden, wobei unterschiedliche politische Akteure/Akteursgruppen einbezogen werden sollen, um ein möglichst umfassendes Bild davon zu bekommen, wie der Weg von Almosen hin zu Rechten in Bezug auf behinderte Menschen in Österreich aussehen kann und soll.

Prüfungsstoff

#Nur zu Beginn frontal durch LV-Leiterin (Einführung ins Thema)
#Danach wenige Spontanreferate, vor allem Diskussionen, Gruppenarbeiten
#Einzelbetreuung (individuelle Gesprächstermine) in der Semestermitte, Begleitung und Betreuung der parallel ablaufenden Feldforschungsphase
#Workshops in den Abschluss-LV-Einheiten (Präsentation der (bisherigen) Ergebnisse und Feedback durch Studierende und LV-Leiterin

Literatur

Die hier angeführten Dokumente und Literaturstellen werden in Moodle abrufbar sein.

Zu lesende Einführungstexte und Policy-Dokumente (dies ist selbstverständlich bloß ein minimaler Ausschnitt und nur als Basis für Ihre Literatur- und Dokumentenrecherche gedacht)

1. United Nations (o.J.). Convention on the Rights of Persons with Disabilities and Otpional Protocol. Verfügbar unter http://www.un.org/disabilities/documents/convention/convoptprot-e.pdf (13.2.2012)

2. Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (2009). Behindertenbericht 2008. Bericht der Bundesregierung der Bundesregierung über die Lage von Menschen mit Behinderungen in Österreich 2008. Wien.

3. Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (2011). Nationaler Aktionsplan für Menschen mit Behinderungen. Entwurf Dezember 2011. Die behindertenpolitische Strategie Österreichs 2012-2020. Wien.

4. Zames Fleischer, Doris and Frieda Zames (2001). The Disability Rights Movement. From Charity to Confrontation. Temple University Press: Philadelphia. Kapitel 3: Deinstitutionalization and Independent Living, 33-48.

5. Goodley, Dan (2011). Disability Studies. An Interdisciplinary Introduction. Sage: Los Angeles et al. Kapitel 2: Debates: Political Disability Studies, 1-21.

6. Goodley, Dan (2011). Disability Studies. An Interdisciplinary Introduction. Sage: Los Angeles et al. Kapitel 10: Developments: Critical Disability Studies, 157-175.

7. Naue, Ursula (2008). Behindertenpolitik heute. Zwischen alten Inhalten und neuen Möglichkeiten. Eine vergleichende Studie. Kapitel 2: Forschungsansatz, 33-85.

Wichtige Quelle für Recherchen: bidok, Digitale Volltextbibliothek mit Texten und Materialien zum Thema Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderungen (http://bidok.uibk.ac.at/)

Literatur (Durchführen empirischer Studien):

Bogner, Alexander et al. (Hg.) (2002). Das Experteninterview. Theorie, Methode, Anwendung. Leske+Budrich: Opladen.

Flick, Uwe (1999). Qualitative Forschung. Rowohlt Taschenbuch Verlag: Hamburg.

Kromrey, Helmut (1998). Empirisches Sozialforschung. Leske+Budrich: Opladen.

Lamnek, Siegfried (1995). Qualitative Sozialforschung. Band 1: Methodologie, Band 2: Methoden und Techniken. Beltz Psychologie Verlags Union: Weinheim.

Mayring, Philipp (1999). Einführung in die qualitative Sozialforschung. Beltz Psychologie Verlags Union: München.

Yin, Robert K. (2003). Case Study Research: Design and Methods. Sage Publications: Thousand Oaks - London - New Delhi.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:38