Universität Wien

230011 UE Grundlagen Theorie ("Klassiker*innen lesen") (2024S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Zusammenfassung

1 Heindlmaier , Moodle
2 Hilmar , Moodle
3 Mayrhofer-Deak , Moodle
4 Décieux , Moodle
5 Weber , Moodle

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
An/Abmeldeinformationen sind bei der jeweiligen Gruppe verfügbar.

Gruppen

Gruppe 1

max. 32 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 04.03. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 11.03. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 18.03. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 08.04. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 15.04. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 22.04. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 29.04. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 06.05. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 13.05. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 27.05. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 07.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 10.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 17.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 24.06. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
Ziel der Lehrveranstaltung ist, sich durch das Lesen von Originalliteratur zentralen soziologischen Konzepten und Theorien zu nähern und diese kritisch zu hinterfragen. Im Fokus stehen dabei unterschiedliche soziologische Ansätze zu Macht und sozialer Ungleichheit. Die Fähigkeiten, Texte zu verstehen und zu diskutieren, in Gruppen zu diskutieren und die Diskussion in Gruppen anzuleiten, sollen gestärkt werden.
Inhalt:
Die Lehrveranstaltung wird sich mit grundlegenden soziologischen Texten rund um Macht und soziale Ungleichheit befassen, und umfasst dabei Texte von „Klassiker:innen“ wie Max Weber und Pierre Bourdieu bis hin zu feministischen und postkolonialen Theorien. Die konkrete Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Methode:
Die selbständige Lektüre der Texte ist Voraussetzung für die gemeinsame Annäherung an die Texte in der Lehrveranstaltung. In den Übungen wird schließlich die Grundidee herausgearbeitet und die Texte in moderierten Gruppen diskutiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Lektüre der Basistexte und Diskussion (25 %)
• Erstellen von Lektürekommentaren (25 %)
• Erstellen von Diskussionsfragen und Moderation von Kleingruppen anhand der Diskussionsfragen (25 %)
• Verfassen eines Abschlussessays (25 %)
Für einen positiven Abschluss müssen alle Teilleistungen positiv ausfallen und die Mindestanwesenheit erfüllt sein.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

• Lektüre der Basistexte und Diskussion (25 %)
• Erstellen von Lektürekommentaren (25 %)
• Erstellen von Diskussionsfragen und Moderation von Kleingruppen anhand der Diskussionsfragen (25 %)
• Verfassen eines Abschlussessays (25 %)
Für einen positiven Abschluss müssen alle Teilleistungen positiv ausfallen und die Mindestanwesenheit erfüllt sein.

Prüfungsstoff

• Basistexte des Seminars
• Inhalte der Diskussionen im Seminar

Literatur

Die konkrete Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Zusatzliteratur:
- Becker-Schmidt, R./Knapp, G.-A. (2023). Feministische Theorien zur Einführung. Hamburg: Junius.
- Kaesler, D. (Hrsg.) (2006). Klassiker der Soziologie Band 1. Von Auguste Comte bis Alfred Schütz. München: Beck.
- Kaesler, D. (Hrsg.) (1999). Klassiker der Soziologie Band 2. Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens. München: Beck.
- Kaesler, D. (Hrsg.) (2005). Aktuelle Theorien der Soziologie. Von Shmuel N. Eisenstadt bis zur Postmoderne. München: Beck.
- Kerner, I. (2021). Postkoloniale Theorien zur Einführung. Hamburg: Junius.

Gruppe 2

max. 32 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 06.03. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 13.03. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 20.03. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 10.04. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 17.04. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 24.04. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 08.05. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 15.05. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 22.05. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 29.05. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 05.06. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 12.06. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 19.06. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 26.06. 16:45 - 18:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In dieser Lehrveranstaltung beschäftigen wir uns mit einigen ausgewählten klassischen Texten aus der soziologischen Theorie. Die gemeinsame Diskussion der Texte, das Herausarbeiten von zentralen Argumentationslinien, sowie das Identifizieren möglicher Verknüpfungen der theoretischen Entwürfe und Denkstile der Autor:innen stehen dabei im Vordergrund. Studierende erlangen die Fähigkeit, elementare Bausteine und Spannungsfelder soziologischer Theorie zu erkennen, sich diskursiv und argumentativ damit auseinanderzusetzen, sowie diese auf zeitgenössische soziologische Probleme zu beziehen. Die eigenständige Lektüre und Vorbereitung der Texte und Textsegmente ist dabei die Voraussetzung für die gemeinsame Diskussion in der Lehrveranstaltung. Methoden umfassen Kleingruppenarbeiten und moderierte Diskussionen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

• Aktive Mitarbeit und regelmäßige Teilnahme
• Lektüre der Texte
• Studierende müssen wöchentlich eine Frage zum Text formulieren und diese bis Dienstag Abend, 22h auf Moodle posten
• Zwei Essays (Essay #1 ist bis zum 24.04.24 abzugeben, Essay #2 bis zum 10.07.24), in denen jeweils zentrale Argumentationslinien von zwei Autor:innen gegenübergestellt und diskutiert werden

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung mit Anwesenheitspflicht. Für eine positive Beurteilung sind neben der regelmäßigen und aktiven Beteiligung an den Sitzungen folgende Teilleistungen zu erbringen:
• Vorbereitung, Diskussion und Präsentation von Fachliteratur (20 %)
Die Studierenden sollen die in der LV bekannt gegebene Basisliteratur lesen, Fragen dazu beantworten und aktiv an der Diskussion der Literatur im Seminar teilnehmen.
• Wöchentliche Frage zum Text auf Moodle posten (20 %)
• Mid-Term Essay (20%)
Essay von 4-5 Seiten zu im Seminar besprochenen Texten.
• Abschlussessay (40%)
Essay von ca. 5-6 Seiten zu im Seminar besprochenen und/oder selbst recherchierten Texten.

Die genauen inhaltlichen und formalen Anforderungen werden in der LV bekannt gegeben.

Für einen positiven Abschluss müssen alle Teilleistungen positiv ausfallen und die Mindestanwesenheit erfüllt sein.

Prüfungsstoff

Pflichttexte des Kurses
Inhalte der Diskussionen im Kurs
Die genaue Lektüre zur Vorbereitung der jeweiligen Sitzungen wird im Seminar bekannt gegeben.

Literatur

Prüfungsrelevante Literatur

Wir lesen in der Übung ausgewählte Texte von, unter anderen, Thomas Hobbes, Jean-Jacques Rousseau, Max Weber, Emile Durkheim, Karl Marx, Georg Simmel, Simone de Beauvoir, W.E.B. Du Bois, und Frantz Fanon.

Die genauen Texte zur Vorbereitung der jeweiligen Sitzungen werden im Seminar bekannt gegeben

Weiterführende Literatur und Vorbereitungslektüre

Joas, Hans (2020). Die soziologische Perspektive. In: Hans Joas und Steffen Mau (Hrsg.): Lehrbuch der Soziologie, Frankfurt a.M.: Campus.
Schroer, Markus (2017): Soziologische Theorien. Von den Klassikern bis zur Gegenwart. Stuttgart: UTB.
Mills, C. Wright (2016): „Die Verheißung“, in: Stephan Lessenich (Hg.): Soziologische Phantasie, Wiesbaden: Springer VS, S. 23-37.

Gruppe 3

max. 32 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 01.03. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 22.03. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 12.04. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 19.04. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 17.05. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 24.05. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 21.06. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der Lehrveranstaltung werden wir uns mit grundlegenden soziologischen Texten mit einem Fokus auf Klassiker*innen der Rechts- und Kriminalsoziologie beschäftigen. Wir erarbeiten uns sowohl Primär- als auch Sekundärliteratur mit einem Schwerpunkt auf Theorien des Rechts (und angrenzenden Bereichen, insbesondere Theorien des abweichenden Verhaltens).

Warum spielte für die entstehende Soziologie die Auseinandersetzung mit dem Recht eine zentrale Rolle? Welche Erkenntnisse ergaben sich aus der Einsicht, dass Gesellschaft durch rechtliche Strukturen geprägt und in diesem Sinn auch rechtlich verfasst ist?

Neben der Philosophie und der Ökonomie stand auch die Jurisprudenz Pate bei der Entstehung der Soziologie. Die neu entstandenen soziologischen Theorien von „Klassikern“ wie zum Beispiel Émile Durkheim, Ferdinand Tönnies und Max Weber schlossen an die großen rechtstheoretischen Debatten des neuzehnten Jahrhunderts an. (vgl. Bora 2023, Schweitzer 2021), aber auch jüngere Klassiker wie etwa Theodor Geiger, Niklas Luhmann, Michel Foucault und Pierre Bourdieu haben dem Recht erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet. Mit den Problemen der Kriminalsoziologie befassten sich zentral u.a. die Begründer der Chicago School of Sociology, Robert E. Park und William I. Thomas, aber auch – weniger bekannt - female founders wie zum Beispiel Jane Addams und Dorothy Swaine Thomas. Die Frage, wie und weshalb Klassiker*innen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts und/oder ihrer Hautfarbe marginalisiert und teilweise wiederentdeckt wurden, wird zum Abschluss der Veranstaltung vertiefend erarbeitet und diskutiert.

Als schriftliche Abschlussarbeit ist auf der Basis der Lektüre eines soziologischen Klassikers / einer Klassikerin aus dem gewählten Bereich und weiteren fachlichen Quellen ein Essay zu verfassen. Eine Liste der zur Auswahl stehenden Bücher und detaillierte Informationen zum Verfassen des Essays werden am Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Ziele: soziologische Theorien verstehen und anwenden können, Stärkung der Reflexions- und Kritikfähigkeit.

Methoden:
Gemeinsame Lektüre (Primär- und Sekundärliteratur)
Vorträge, Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum
schriftliches Essay

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Alle Teilleistungen müssen für eine positive Beurteilung erbracht werden. Anwesenheit, zweimaliges Fehlen wird toleriert.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

gemeinsame Lektüre, Vorbereitung eines Referats schriftlich und mündliche Präsentation desselben (40%), schriftliche Übungsarbeit (60%).

Beurteilungsmaßstab:
1 (sehr gut) 100 - 90 Punkte
2 (gut) 89 - 81 Punkte
3 (befriedigend) 80 - 71 Punkte
4 (genügend) 70 - 61 Punkte
5 (nicht genügend) 60 - 0 Punkte

Prüfungsstoff

Siehe Literatur

Literatur

Allgemein:

- Kaesler, D. (Hrsg.) (2006). Klassiker der Soziologie Band 1. Von Auguste Comte bis Alfred Schütz. München: Beck.
- Kaesler, D. (Hrsg.) (1999). Klassiker der Soziologie Band 2. Von Talcott Parsons bis Anthony Giddens. München: Beck.
- Kaesler, D. (Hrsg.) (2005). Aktuelle Theorien der Soziologie. Von Shmuel N. Eisenstadt bis zur Postmoderne. München: Beck.
- Romano, M. A. (2002). Lost sociologists rediscovered: Jane Addams, Walter Benjamin, W.E.B. Du Bois, Harret Martineau, Pitrim A. Sorokin, Flora Tristan, George E. Vincent and Beatrice Webb. Lewiston, New York etc.: Edwin Mellen Press.

Klassiker*innen der Rechts- und Kriminalsoziologie (Auszug):

- Bora, Alfons (2023). Responsive Rechtssoziologie – Theoriegeschichte in systematischer Absicht. Wiesbaden: Springer.
- Geiger, Theodor (1920). Das uneheliche Kind und seine Mutter im Recht des neuen Staates. Ein Versuch auf der Basis kritischer Rechtsvergleichung. Berlin, Boston: De Gruyter.
- Luhmann, Niklas (1983). Legitimation durch Verfahren. Frankfurt a. Main: Suhrkamp.
- Luhmann, Niklas (1995). Das Recht der Gesellschaft. Frankfurt a. Main: Suhrkamp.
- Schweitzer, Doris (2021). Juridische Soziologien. Recht und Gesellschaft von 1814 bis in die 1920er Jahre. Baden-Baden: Nomos.
- Strasser, Hermann; Van den Brink, Henning (2004). Kriminialität im Dienste der Gesellschaft Oder: Was Emile Durkheim zur kommunalen Kriminalprävention gesagt hätte. In: Zeitschrift für Rechtssoziologie 25 (2), S. 241-254.

Weitere Literatur wird am Beginn der LV bekannt gegeben.

Gruppe 4

max. 32 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 05.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 19.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 09.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 16.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 23.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 30.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 07.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 14.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 21.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 28.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 04.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 11.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 18.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Dienstag 25.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele:
Im Seminar werden die Werke verschiedener Klassiker*innen bearbeitet und anhand von Originaltexten ein soziologisches Verständnis der Grundbegriffe im Bereich soziale Ungleichheit erarbeitet. Studierende erlernen verschiedene Methoden, um soziologische Theorietexte systematisch zu bearbeiten und kritisch debattieren zu können. Durch die systematische Arbeit an den Begriffen sollen Differenzen und Gemeinsamkeiten verschiedener Sozialtheorien sichtbar gemacht werden.

Inhalt:
Das Seminar spannt einen Bogen von den Klassiker*innen der ersten Generation über diejenigen der zweiten Generation um deren Wirkungen auf aktuelle Ansätze zu den Themen sozialer Ungleichheit aufzuzeigen.

Methoden:
Durch Textfragen angeleitete Lektüreaufgaben
Vermittlung verschiedener Methoden der wissenschaftlich-kritischen Textlektüre
Gruppen- und Plenumsdiskussionen
Anleitung für Theorievergleich, Begriffsdefinition und Darstellungsweisen komplexer soziologischer Konzepte
Essay

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

-Lektüreabgaben: Fristgerechte Abgabe von mindestens 50 % der Lektüreaufgaben zu Seminartexten vor den jeweiligen Seminarterminen. Abgabe eines Essays nach Ende des Seminars. Bei der Benotung wird auf Kompetenzen im Umgang mit soziologischer Theorie, die kompetente Verwendung von Begriffen und mit Schlüsselkonzepten der Soziologie geachtet.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Fristgerechte Abgabe von Lektüreaufgaben zu Seminartexten vor den jeweiligen Seminarterminen (30 % der Note)
Essay nach Ende des Seminars (70 % der Note)
Bei der Bewertung wird auf das Beurteilungsschema des CTL zurückgegriffen: https://soziologie.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/s_soziologie/Lehrende/Dateien/2017_03_Beurteilungsschema_Schriftliche_Arbeiten__2015.02.19.pdf

Prüfungsstoff

Pflichttexte des SeminarsInhalte der Diskussionen im Seminar

Literatur

Die vollständige Literaturliste wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. Die Texte werden über Moodle bereitgestellt.

U.a. werden die folgenden Texte gemeinsam erarbeitet:

Engels, Friedrich. 1972. Die Lage der arbeitenden Klasse in England. In: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke. Band 2. Berlin: Dietz Verlag.

Beer, Ursula .1983. Marx auf die Füße gestellt? In: PROKLA 13 (50). 22–37. doi: 10.32387/prokla.v13i50.1487.

Becker-Schmidt, Regina. 2003. Die doppelte Vergesellschaftung von Frauen.

Bourdieu, Pierre (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Reinhard Kreckel (Hg.), Soziale Ungleichheiten (Soziale Welt Sonderband 2), Göttingen, S. 183-198.

Gruppe 5

max. 32 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lernplattform: Moodle

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 04.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 11.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 18.03. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 08.04. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 15.04. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 22.04. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 29.04. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 06.05. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
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  • Montag 17.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 24.06. 11:30 - 13:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Übergang von der ständisch differenzierten zur funktional differenzierten Gesellschaft war mit drei folgenreichen Revolutionen verbunden: der naturwissenschaftlichen, der politischen und der industriellen. Mit der kognitiven Verarbeitung dieses Übergangs ging die neuartige Erkenntnis einher, dass Gesellschaften mit ihren historisch differenten Organisationsformen Konstruktionen sind, die Subjekte durch Handlungen und Kommunikationen bilden. Diese Erkenntnis war auch politisch bedeutsam, ließ sie doch die Utopie einer von Menschen für Menschen, also "menschlich", gestalteten Gesellschaft zum ersten Mal in der Geschichte realisierbar erscheinen.

Es war Marx, der die politischen Weiterungen eines konstruktivistischen Gesellschaftsverständnisses gezogen hat, wobei ihm spätestens nach seiner Auseinandersetzung mit Max Stirners "Der Einzige und sein Eigentum" klar war, an einem normativistischen Geschichtsverständnis nicht länger festhalten zu können. Dass sich in der Zeit von Marx die Entstehung der Arbeiterbewegung als politische Klasse vollzogen hat, war ein wichtiger Grund, weshalb die konzeptionellen Probleme einer soziologischen Gesellschaftstheorie als Kritische Theorie im 19. Jahrhundert in der Latenz blieben. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden sie jedoch zusehends manifest, wie anhand der soziologischen Analysen von Max Weber und der frühen Kritischen Theorie, namentlich von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer nachvollzogen werden kann. Die Analysen der sozialen, kulturellen und in Ansätzen auch ökologischen Destruktivität der modernen Gesellschaft mit der kapitalistischen Wirtschaft als Leitsystem wurden sowohl bei Max Weber wie bei den Protagonisten der Kritischen Theorie um neue Dimensionen erweitert, gleichzeitig aber sind mit dem fortschreitenden Bewusstsein der Konstruktivität aller Erkenntnis die normativen Grundlagen kritischer Gesellschaftsreflexion immer unsicherer geworden. Denn was nun nicht mehr möglich ist, ist die Forderung nach Moral und Gerechtigkeit absolutistisch zu begründen. Die Herausforderung einer kritischen Theorie der Gesellschaft besteht deshalb darin, ein Verständnis von Moral und Gerechtigkeit zu entwickeln, das konstruktivistisch und gleichermaßen realistisch ist. Denn es ist ganz unbestritten, dass in unserem alltäglichen Leben moralischen Normen ein empirisch grundlegender Stellenwert zukommt (z.B. in den sozialen Interaktionen in einer Straßenbahn, einem Seminar oder etwa einer WG), aber auch die Stabilität von Gesellschaft auf nationaler und globaler Ebene ohne Gerechtigkeit auf Dauer nicht zu gewährleisten zu ist.

Ziel dieses Seminares ist es, die Entstehung und Entwicklung soziologischen Denkens als kritische Theorie der modernen Gesellschaft anhand ausgewählter Arbeiten von Karl Marx, Friedrich Engels und Adorno/Horkheimer nachvollziehen zu lernen. Von besonderem Interesse wird dabei sein, einerseits die kognitiven Ermöglichungsbedingungen eines kritischen Denkens - Religionskritik der Aufklärung! - in der modernen Gesellschaft verstehen zu lernen, andererseits sich über die normativen und politischen Implikationen eines kritischen Denkens Klarheit zu verschaffen. Von Bedeutung wird dabei sein, bei der Diskussion dieser Fragen immer im Blick zu behalten, dass es in der Soziologie im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einer Zuspitzung des Bewußtsein gekommen ist, es immer mit Konstrukten zu tun zu haben. Dass diese Konstrukte empirisch real sind, ist unstrittig. Sie realistisch zu rekonstruieren, ist die Herausforderung einer soziologischen Theoriebildung, die sich in der Tradition der Aufklärung verortet. Wie diese Herausforderung in neueren soziologischen Arbeiten bewältigt wird, soll anhand einiger ausgewählten Autor:innen (Bourdieu, Lessenich, Dux) im Verlauf des Seminares besprochen werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Textlektüre, Referate, Arbeit in Kleingruppen, Diskussionen im Plenum, kleinere schriftliche Arbeiten, aktive Teilnahme und Anwesenheit

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Hinweis der SPL Soziologie:
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Die Erbringung aller Teilleistungen ist Voraussetzung für eine positive Beurteilung, wenn nicht explizit etwas anderes vermerkt wurde.
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen. Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Verständnis der kognitiven und gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen soziologischer Theorie - Reflexion des Bedingungsverhältnisses der kognitiven und normativen Dimension von Kritik - Verständnis der Problematisierung der kognitiven Grundlagen kritischer Gesellschaftstheorie im 20. Jahrhundert und Analyse der Problemlösungsstrategien in neueren soziologischen Theorien

Zusammensetzung der Note (Teilleistungen):

1. Kurzreferat in Kleingruppen (ca. 20 Min.) + Handout (Notenanteil: 20 %)
2. Kleinere schriftliche Arbeiten (30 %),
3. Klausur/mündliche Prüfung (30%)
4. Ausarbeitung von Fragen zum Thema "Kritik". Reflexion des familialen und schulischen Sozialisationsprozesses (Notenanteil: 20 %),
5. Aktive Mitarbeit, Anwesenheitspflicht

Prüfungsstoff

Seminartexte, Seminarvorträge, gemeinsam im Seminar analysierte Materialien

Literatur

Adorno, Theodor W. (1953/1977), Fernsehen und Ideologie, in: ders., Gesammelte Schriften Band 10.2 Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe. Stichworte. Anhang (hgg. v. Rolf Tiedemann), Frankfurt/M.: Suhrkamp, S. 518-532.
Adorno, Theodor W. (1966), Erziehung nach Auschwitz, in: ders.: Erziehung zur Mündigkeit, Vorträge und Gespräche mit Hellmuth Becker 1959 – 1969 (hgg. v. Gerd Kadelbach), Frankfurt am Main 1970, S. 92–109.
Adorno, Theodor W. (1969/1986), Kritische Theorie und Protestbewegung. Ein Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, in: ders., Gesammelte Schriften Band 10.2: Kulturkritik und Gesellschaft II. Eingriffe . Stichworte . Anhang, (hgg. v. Rolf Tiedemann), Frankfurt/M.: Suhrkamp, S. 398-401.
Adorno, Theodor W. /Horkheimer, Max (1944), Isolierung durch Verkehr, in: dies., Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Frankfurt/M.: Fischer, S. 233.
Baader, Meike Sophia/ Sager, Christin (2010), Die pädagogische Konstitution des Kindes als Akteur im Zuge der 68er-Bewegung, in: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung (Heft 3), S. 255-267.
Bourdieu, Pierre (1998), Der Neoliberalismus. Eine Utopie grenzenloser Ausbeutung wird Realität, in: ders., Gegenfeuer 1, Konstanz 2000: UVK, S. 120-129.
Bourdieu, Pierre (1998), Für eine engagierte Wissenschaft, in: ders., Gegenfeuer, Konstanz: UVK 2001, S. 34-42.
Bourdieu, Pierre et al. (2002), Der Einzige und sein Eigenheim, Hamburg: VSA.
Dux, Günter (2006), Moral und Gerechtigkeit als Problem der Marktgesellschaft, Wien: Picus.
Hegel, Georg W.F. (1986), Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte. Werke 12 (Hrsg. v. Eva Moldenhauer und Karl Markus Michel), Frankfurt/M.
Sander, Helke (1968), Rede auf der 23. Delegiertenkonferenz des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) in Frankfurt sprach Helke Sander am 13. September 1968 als Vertreterin des "Aktionsrates zur Befreiung der Frau". Download unter URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Helke_Sander [Zugriff: 03.07.2013].
Horkheimer, Max (1937a), Traditionelle und kritische Theorie, in: ders.; Traditionelle und kritische Theorie. Fünf Aufsätze, Frankfurt am Main: Fischer 20117 , S. 205-259.
Horkheimer, Max (1937b), Nachtrag, in: ders.; Traditionelle und kritische Theorie. Fünf Aufsätze, Frankfurt am Main: Fischer 20117 , S. 261-269.
Horkheimer, Max (1947), Zur Kritik instrumentellen Vernunft, in: ders., Zur Kritik der instrumentellen Vernunft. Aus den Vorträgen und Aufzeichnungen seit Kriegsende (hgg. v. Alfred Schmidt), Frankfurt/M.: Fischer 1985, S. 11-174.
Kraemer, Klaus (2000), Marktgesellschaft, in: Kneer, Georg/ Nassehi, Armin/ Schroer, Markus (Hg.), Soziologische Gesellschaftsbegriffe. 2. Auflage, München u.a.: UTB, S. 280-304.
Luhmann, Niklas (1992), Kontingenz als Eigenwert der Moderne, in: ders., Beobachtungen der Moderne, Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 93-129.
Marx, Karl (1837), Brief an den Vater, in: MEW 40, Berlin/DDR: Dietz 1973, S. 3-12.
Marx, Karl (1844), Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung, in: MEW 1, Berlin: Dietz 1988, S. 378-391.
Marx, Karl (1845/46), Die deutsche Ideologie. Kritik der neuesten Philosophie in ihren Repräsentanten Feuerbach, B. Bauer, Stirner, und des deutschen Sozialismus in seinen verschiedenen Propheten, in: ders./Engels, Friedrich, MEW 3, Berlin 1983.
Marx, Karl (1848), Manifest der Kommunistischen Partei, in: MEW 4, Berlin: Dietz 1972, S. 459-493.
Pelinka, Anton (1998), Die Studentenbewegung der 60er Jahre in Österreich, in: Forum Politische Bildung (Hg.): Wendepunkte und Kontinuitäten, Wien/Innsbruck, S. 148-157.
Theweleit, Klaus (1977), Männerphantasien. 1 Band, Frankurt/M.: Verlag roter Stern.
Podcast Dissens, Um Faschismus zu verhindern, reicht die Bewahrung des Bestehenden nicht aus.
Rahel Jaeggi über die neofaschistische Regression. https://blogs.taz.de/dissenspodcast/raheljaeggi/
Taz (2024), Capitalists for Future. URL: https://taz.de/Milliardaere-und-Investitions-Allianzen/!5990055/

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Letzte Änderung: Di 05.03.2024 08:26