Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230013 UE B4 Guided Reading: Denken der Demokratie (2025S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

MO 30.06.2025 16.45-20.00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19: Reservertermin

  • Montag 17.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Montag 31.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Montag 28.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Montag 12.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Montag 26.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Montag 16.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Montag 30.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das 20. Jahrhundert wurde von Eric Hobsbawm als Zeitalter der Extreme bezeichnet. Auf der einen Seite festigten sich im angloamerikanischen Raum Demokratien auf der Grundlage hoher Industrialisierung und institutionalisierter Bildung im rechtsstaatlichen Rahmen. Auf der anderen Seite entstanden Diktaturen totalitären Zuschnitts, in denen romantische und utopische Ideen einer fernen Vergangenheit oder einer fernen Zukunft realisiert werden sollten. Die wichtigsten Beispiele für solche Gesellschaften werden durch das nationalsozialistische Deutschland und das sowjetkommunistische Russland repräsentiert.
Das Seminar verfolgt anhand klassischer und zeitgenössischer Texte die Analyse und Interpretation dieser doppelten Entwicklung der Gesellschaft im 20. Jahrhundert. Dabei führt die eine Linie über die Frankfur-ter Schule bis zu zeitgenössischen Autoren wie Baumann, Giddens und zuletzt Alexander, die im Natio-nalsozialismus eine Konsequenz der Moderne erblickten. Auf der anderen Seite stehen Autoren wie Par-sons oder Gerhardt, die im Ausgang von Max Weber und dessen idealtypischer Konstruktion moderner Gesellschaft im Nationalsozialismus einen Zusammenbruch des Modernisierungsprozesses erblickten. Ins-besondere Parsons war die doppelte Struktur der Gesellschaftsentwicklung aufgefallen und er hatte sie in seinem ersten Hauptwerk im Ausgang von Weber, Pareto und Durkheim erfasst.
Das Seminar soll in Auseinandersetzung mit soziologischer Theorie ein Verständnis für die Voraussetzun-gen moderner Gesellschaft und moderner Soziologie erarbeiten helfen, was auf das Theorem hinausläuft, dass nur unter Bedingungen der legal-rationalen Gesellschaftsformation die empirischen Methoden der Sozialforschung (Fragebogen und erzählerisches Interview) eingesetzt werden können. An ausgewählten Beispielen der Analyse von Alltagssituationen, des Aufbaus von Verwaltung oder der Arbeitswelt soll gezeigt werden, in welcher Weise die totalitären Gesellschaften des 20. Jahrhunderts tatsächlich nicht der Struktur moderner Gesellschaft entsprechen. Hierfür soll auch neuere historische Literatur einbezogen werden.
Das Seminar lässt sich auch mit Blick auf die Interpretation von Gegenwartsgesellschaften, die sich in mehr oder weniger großen Krisen befinden, anwenden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Mitarbeit und Diskussion
- Abgabe einer Seminararbeit

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Hinweis der SPL Soziologie:
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung ist die positive Absolvierung aller Teilleistungen erforderlich.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Präsenz (sie dürfen max. 20% der Zeit fehlen)
Präsentation
Seminararbeit

Prüfungsstoff

Lesen der Seminarliteratur
Seminararbeit, die sowohl textgenau und werkgetreu verfährt als auch den Standards wissenschaftlichen Arbeitens genügt.

Literatur

Gerhardt, Uta. 2007. Denken der Demokratie: die Soziologie im atlantischen Transfer des Besatzungsregimes vier Abhandlungen. Stuttgart: Franz Steiner.
Gerhardt, Uta. 2009. Soziologie im zwanzigsten Jahrhundert: Studien zu ihrer Geschichte in Deutschland. Stuttgart: Franz Steiner.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Im auslaufenden Bachelorstudiengang Soziologie: Äquivalent zu BA T1 UE Grundlagen Theorien ("Klassiker*innen lesen)

Letzte Änderung: Sa 18.01.2025 17:06