Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230029 SE B6 Soziologie der Vertreibung und des Krieges (2025S)

Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

30.06.2024: Ersatztermin, falls eine Einheit entfallen muss (Ort SR 1 Soziologie)

  • Montag 24.03. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 07.04. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 05.05. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 19.05. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 02.06. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 23.06. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 30.06. 16:45 - 20:00 Ort in u:find Details

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vertreibungen von Menschen aus ihren Lebenswelten und Krieg haben Europa wieder eingeholt. Spätestens seit der groß angelegten Invasion der russischen Armee in die Ukraine seit dem Jahr 2022 rücken Krieg und Vertreibung ins Zentrum nicht nur der öffentlichen Aufmerksamkeit. Deutlich geworden ist, dass Vertreibung und Krieg nicht mehr nur jenseits oder in der Peripherie Europas dominant werden können. Im Zentrum des Seminars stehen deshalb zentrale und aktuelle Ansätze sozialwissenschaftlicher Forschung zu den Phänomenen von Vertreibungen und Kriegen. Thematisiert und kritisch diskutiert werden Studien über die Folgen von Krieg und Vertreibung vor allem auf die jeweils betroffene Zivilbevölkerung(en). Im Vordergrund stehen Studien und Publikationen, die sich mit den aktuellen Kriegen und Konflikten im Nahen Osten (Israel, Palästina (Gaza), Libanon und Syrien) und der Ukraine beschäftigen, sowie solche, die Migrationsrouten von Afrika nach Europa, das Leben in Camps, die ‚Flüchtlingskrise‘ an der Grenze Polen/Belaruss und Ursachen sexualisierter Gewalt thematisieren. Im Seminar werden auch Dokumentarfilme (etwa: ‚Green Boarder‘) sowie Filmbeiträge von Tageszeitungen (etwa: The Guardian) oder Politiksendungen öffentlich-rechtlicher TV-Anstalten (etwa: ‚Weltspiegel‘ der ARD) eingesetzt, um die in den Aufsätzen thematisierten Phänomene zu kontextualisieren. Hierbei geht es nicht nur um die Diskussion der betreffenden Phänomene selbst, sondern auch um die Fragen, welche Ursachen Kriegen und Vertreibungen zugrunde liegen, wie Kriege beendet werden können, wie Krieg und Vertreibung in Relation zu der Entfaltung hiesiger Gesellschaftsordnungen vor allem (in) der Europäischen Union stehen und zu welchen Konflikten Krieg und Vertreibung im akademischen Diskurs selbst führen können. Die LV wird durch Inputs seitens des Lehrenden und der Studierenden, Inputs der Studierenden sowie Plenumsdiskussionen gestaltet.
Ziele des Seminars sind, die Studierenden in aktuelle theoretische und empirische Forschungen zu Vertreibungen und Kriegen einzuführen und auf die Vielfalt der in der Literatur adressierten Aspekte aufmerksam zu machen, um ein soziologisch basiertes Verständnis der diskutierten Phänomene zu erarbeiten und diese sowie ihre Folgen als genuine Bestandteile der Strukturierung und des Wandels von Gegenwartsgesellschaften zu begreifen. Dies zielt auch auf die Entfaltung der Kompetenz, das im Seminar thematisierte theoretische und empirische Wissen zur Analyse und Diagnose sozietärer Probleme und Herausforderungen anzuwenden und in einem globalen Kontext zu verorten. Thematisiert wird hierbei auch, in welchen Wechselverhältnissen genutzte theoretische Ansätze und Konzepte, empirische Forschungsmethoden und -techniken sowie Eigenarten der fokussierten Forschungsfelder jeweils stehen. Die Unterrichtssprache ist deutsch.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit im Verlauf der Sitzungen, Seminararbeit, Abgabe von kurzen Zusammenfassungen oder mind maps zur Seminarliteratur.

-----
Hinweis der SPL Soziologie:
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung ist die positive Absolvierung aller Teilleistungen erforderlich.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:
-Anwesenheitspflicht, Studierende dürfen zwei Sitzungen unentschuldigt fehlen.
-selbständige Beantwortung textbezogener Fragestellungen, -aktive Beteiligung in den Sitzungen,
-Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Seminararbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.

Beurteilungsmaßstab:
-kurze Textzusammenfassungen oder mindmaps zur Seminarliteratur: max. 28 Punkte
-Seminararbeit: max. 44 Punkte (vorgegebener/vereinbarter Abgabetermin ist einzuhalten)
-Beteiligung in den Diskussionsphasen (Konstruktive, fachlich richtige Beiträge und Engagement in den Sitzungen und u.U. in Gruppenarbeiten): max. 28 Punkte
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 61 Punkte erforderlich.
1 (sehr gut) 100-91 Punkte
2 (gut) 90-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-61 Punkte
5 (nicht genügend) 60-0 Punkte

Prüfungsstoff

mindestens die im Seminar behandelte Literatur (wird noch genau bekannt gegeben)

Literatur

Auswahl:
al-Madhun, Leena (2024): “Dieser Anblick hat mich kurz glücklich gemacht“. ZEIT ONLINE. 25. Dezember 2024, 8:38 Uhr.
al-Taher, Hanna, Anna-Esther Younes (2024): Lebensraum, geopolitics and race—Palestine as a feminist issue in German-speaking academia. Ethnography 25(2): 142-168.
Anghel, Veronica (2024): How wars don’t end: A response to Gerard Toal’s analysis of ceasefire negotiations in Ukraine. EPC: Politics and Space 0(0): 1-5.
Bakkour, Samer (2024): Emergence, Development, and Impact of Population Displacement in Damascus During Syria’s Civil War. Middle East Critique 0(0): 1-22.
Bloom, Mia, Edna Erez (2024): When Sexually Assaulted Women Are Not Believed: “Ideal Victims” and Political Relativity in the October 7 Hamas Attack. Studies in Conflict & Terrorism 0(0): 1-24.
Cilemecka, Olga (2023): The grammar of belonging: bodies, boarders and kin in the Belarusian–Polish boarder crisis. Feminist Review 134: 1-24.
Ehrkamp, Patricia (2017): Geographies of migration I: Refugees. Progress in Human Geography 41(6): 813-828.
El-Shewy, Mohamed, Mark Griffiths, Craig Jones (2024): Israel’s War on Gaza in a Global Frame. Antipode 0(0): 1-21.
Getmanova, Daria, Svitlana Matviyenko (2022): Producing the Subject of Deportation. Filtration Processes during the Russia-Ukraine War. Sociologica 16(2): 239-252.
Hagan, Maria (2023): Under one roof: Strategic intersectionality among women negotiating the Calais border under lockdown. EPC: Politics and Space 0(0): 1-19.
Isa, R. (2024): Taking Up Space, Holding Ground: Jerusalem in a Time of Genocide. Journal of Palestine Studies 53(2): 95-102.
Levkovich, Inbar, Zohar Elyoseph, Shiri Shinan-Altman (2024): “Every Day is like Hell": Civilian Abductees Released from Captivity in Gaza. Journal of Loss and Trauma 0(0): 1-21.
Minca, Claudio et al. (2022): Rethinking the biopolitical: Borders, refugees, mobilities. . . EPC: Politics and Space 40(1): 3-30.
Moctar, Hassan Ould (2023): Autonomy within entanglements: Illegalised migrants, the EU border regime, and the political economy of Nouadhibou, Mauritania. EPD: Society and Space 41(1): 56-73.
Price, Lisa S. (2001): Finding the Man in the Soldier-Rapist: Some Reflections on Comprehension and Accountability. Women’s Studies International Forum 24(2): 211-227.
Shinar, Adam (2024): Constitutional Overhaul, the War in Gaza, and the Puzzle of Civic Mobilization in Israel. German Law Journal 0(0): 1-21.
Toal, Gerald (2024): The territorial taboo: Explaining the public aversions to negotiations in the Ukrainian war support coalition. EPC: Politics and Space 0(0): 1-20.
Walker, Sarah (2022): Weathering the Ill Wind: The Affective and Embodied Dimensions of Anti-Immigrant Political Discourses on Young African Men in Italy. Antipode 55(1): 307-322.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Im auslaufenden Bachelorstudiengang Soziologie: Äquivalent zu BA T2 Workshop Gesellschaftsdiagnosen

Letzte Änderung: Mo 13.01.2025 10:06