Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230031 SE B6 Tinder Fatigue - Über das Unbehagen an der digitalen Dating-Kultur (2024W)

Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 27 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 02.10. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 09.10. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 16.10. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 23.10. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 06.11. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 13.11. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 20.11. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 27.11. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 04.12. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 11.12. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 08.01. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 15.01. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 22.01. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Mittwoch 29.01. 13:15 - 14:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dating-Apps nehmen im Kennenlernen des 21. Jahrhunderts eine zentrale Rolle ein. Obwohl sie weiterhin stark genutzt werden, findet sich jedoch ein zunehmend kritischer Diskurs zu Dating-Apps, der ein allgemeines Unbehagen an der digitalen Dating-Kultur artikuliert. Dating-Apps sollen ihr Momentum verloren haben; sie seien langweilig, entzaubernd und generell eine Sphäre voll Enttäuschungen. Neben diesen Entfremdungserfahrungen hat sich rund um die digitale Dating-Kultur ein eigenes Vokabular entwickelt, das Erfahrungen der Missachtung beschreibt (z. B. Ghosting, Benching, Catfishing und Breadcrumbing). Grundsätzlich ist die Kritik an Dating-Apps auch in der Soziologie keine Unbekannte: unterschiedliche Autor:innen machen seit der Etablierung von Dating-Apps auf Prozesse der Ökonomisierung, Sexualisierung, Verflüssigung oder Beschleunigung von Intimität aufmerksam, aus denen Erfahrungen der Missachtung und Entfremdung hervorgehen sollen.
Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns in diesem Seminar mit der Frage, wie gängige soziologische und sozialpsychologische Forschung das Unbehagen an der digitalen Dating-Kultur beschreibt, kritisch einordnet und erklärt. Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf soziale und historische Prozesse der Ökonomisierung, Sexualisierung, Verflüssigung und Beschleunigung des Intimlebens, die häufig mit Dating-Apps in Verbindung gebracht werden.
Dabei stehen sowohl theoretische Texte als auch empirische Studien im Zentrum der Lehrveranstaltung. Sie werden durch Eigenlektüre, Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum sowie durch Gruppenpräsentationen erarbeitet. Für die Gruppenpräsentation kann aus verschiedenen Formaten gewählt werden (z. B. klassische Präsentation, interaktiver Workshop, Podiumsdiskussion oder die Vorstellung eines selbstgemachten soziologischen Kurzfilms).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Wöchentliche Beantwortung von Fragen zu den Seminartexten (Pflichtlektüre)
- Regelmäßige Anwesenheit und aktive Teilnahme an den Diskussionen im Plenum
- Gruppenpräsentationen zu den einzelnen thematischen Blöcken
- Wissenschaftlicher Essay am Ende des Semesters

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Hinweis der SPL Soziologie:
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung ist die positive Absolvierung aller Teilleistungen erforderlich.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderungen:

- Anwesenheitspflicht: Studierende dürfen zweimal unentschuldigt fehlen.
- Es müssen mindestens 80 % der Fragen zu den Seminartexten beantwortet und auf Moodle hochgeladen werden
- Die Präsentation ist verpflichtend.
- Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende nach Abgabe der Seminararbeit zu einem notenrelevanten Gespräch einladen, welches positiv zu absolvieren ist.

Beurteilungsmaßstab:

- Präsentation: 20 Punkte
- Seminararbeit: 50 Punkte (vorgegebener/vereinbarter Abgabetermin ist einzuhalten)
- Beteiligung in den Diskussionsphasen (Konstruktive, fachlich richtige Beiträge und Engagement bei der Besprechung der Präsentationen): 20 Punkte
- Wöchentliche Beantwortung von Fragen zu den Seminartexten: 10 Punkte

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 60 Punkte und ein Erfüllen aller Teilleistungen erforderlich:
- 1 (sehr gut) 100-90 Punkte
- 2 (gut) 89-81 Punkte
- 3 (befriedigend) 80-71 Punkte
- 4 (genügend) 70-60 Punkte
- 5 (nicht genügend) 59-0 Punkte

Prüfungsstoff

Literatur

Bauman, Z. (2003). Liquid Love: On the Frailty of Human Bonds (2. Auflage). Polity.
Degen, J. L., & Kleeberg-Niepage, A. (2022). The More We Tinder: Subjects, Selves and Society. Human Arenas, 5(1), 179195. https://doi.org/10.1007/s42087-020-00132-8
Degen, J. L., & Kleeberg-Niepage, A. (2023). Profiling the Self in Mobile Online Dating Apps: A Serial Picture Analysis. Human Arenas, 6(1), 147171. https://doi.org/10.1007/s42087-021-00195-1
Degen, J. L. (2024). Swipe, like, love: Intimität und Beziehung im digitalen Zeitalter. Psychosozial-Verlag. https://doi.org/10.30820/9783837961935
Dröge, K., & Voirol, O. (2013). Prosumer der Gefühle: Zum emotionalen Produktionsregime des Web 2.0 am Beispiel von Online-Dating-Plattformen. Österreichische Zeitschrift für Soziologie, 38, Article 38.
Illouz, E. (2016). Warum Liebe weh tut: Eine soziologische Erklärung (Erste Auflage). Suhrkamp Verlag.
Illouz, E. (2018). Warum Liebe endet: Eine Soziologie negativer Beziehungen (Erste Auflage). Suhrkamp Verlag.
Krüger, S., & Charlotte Spilde, A. (2020). Judging books by their covers Tinder interface, usage and sociocultural implications. Information, Communication & Society, 23(10), 13951410. https://doi.org/10.1080/1369118X.2019.1572771

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Im auslaufenden Bachelorstudiengang Soziologie: Äquivalent zu BA T2 Workshop Gesellschaftsdiagnosen

Letzte Änderung: Mi 18.09.2024 13:26