Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
230047 SE Bildungsungleichheiten (2019S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Die Lehrveranstaltung kann für jede Forschungsspezialisierung des Masterstudiums Soziologie herangezogen werden, sofern dies inhaltlich zu Ihrem Masterarbeitsvorhaben passt bzw. mit dem Betreuer oder der Betreuerin abgesprochen wurde.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 04.02.2019 00:01 bis Do 21.02.2019 10:00
- Anmeldung von Mo 25.02.2019 10:00 bis Di 26.02.2019 10:00
- Abmeldung bis Mi 20.03.2019 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 07.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
- Donnerstag 21.03. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
- Donnerstag 04.04. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
- Donnerstag 02.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
- Donnerstag 16.05. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
- Donnerstag 13.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
- Donnerstag 27.06. 16:45 - 20:00 Seminarraum 3 Oskar-Morgenstern-Platz 1 1.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
• Lektürekommentare zur Vorbereitung auf die gemeinsame Textdiskussion (40%). Alle Basistexte einbeziehen. Länge pro Kommentar: 2 Seiten
• Gruppendiskussionen während des Seminars
• Kurzes qualitatives Interview, inkl. Kurzpräsentation (40%)
• Kurze Abschlussarbeit – eigene Reflexion, mindestens 5 Seiten (ohne Literaturverzeichnis) (20%)Hinweis der SPL: bei Feststellung einer erschlichenen Teilleistung (Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting, etc.) muss die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet und als Antritt gezählt werden.
• Gruppendiskussionen während des Seminars
• Kurzes qualitatives Interview, inkl. Kurzpräsentation (40%)
• Kurze Abschlussarbeit – eigene Reflexion, mindestens 5 Seiten (ohne Literaturverzeichnis) (20%)Hinweis der SPL: bei Feststellung einer erschlichenen Teilleistung (Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting, etc.) muss die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet und als Antritt gezählt werden.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Bereitschaft, sich mit verschiedenen soziologischen Zugängen zu Bildungsungleichheiten zu beschäftigen. Gute Basiskenntnisse in soziologischen Theorien und Methoden sind hilfreich, aber nicht Voraussetzung.
Prüfungsstoff
Der Prüfungsstoff ergibt sich aus der beigefügten Literaturliste und den Aspekten der Leistungskontrolle. D.h., vorgehen sind Lektürekommentare zu den Basistexten (s.u.) zur Vorbereitung auf die gemeinsame Textdiskussion im Seminar. Das Seminar selbst sieht Gruppendiskussionen vor. Darüber hinaus: Erstellung eines kurzen qualitatives Interviews zum Thema Bildungsungleichheiten (wird im Seminar besprochen), inkl. Kurzpräsentation der Ergebnisse. Die Abschlussarbeit soll eine Reflexionsarbeit sein, welche die Basistexte einbezieht und die Diskussionen im Seminar widerspiegelt.
Literatur
Eine vollständige Literaturliste wird zu Beginn der Lehrveranstaltung und unter Berücksichtigung der Interessen der Studierenden festgelegt. Folgende Literatur ist vorgesehen:
• Erler, I.: „Die Illusion der Chancengleichheit“, in Erler, I. (Hrsg.), Keine Chance für Lisa Simpson? Soziale Ungleichheit im Bildungssystem, Wien: Mandelbaum Verlag (2007), S. 39-47
• Bourdieu, P. (2001): „Die Konservative Schule“, in Steinrücke, M. (Hrsg.): Wie die Kultur zum Bauern kommt. Über Bildung, Klassen und Erziehung. Hamburg: VSA, S. 25-52.
• Bremer, H. (2007): „Das Konzept der sozialen Milieus und des Habitus“, in Soziale Milieus, Habitus und Lernen. Zur Analyse von sozialer Selektivität und Chancengleichheit in pädagogischen Handlungsfeldern am Beispiel der Erwachsenenbildung, Weinheim: Juventa (2007), S. 118-148.
• Jackson, M: “How is Inequality of Educational Opportunity Generated? The case for primary and secondary effects”, in: Jackson, M. (Ed.): Determined to Succeed? Performance versus Choice in Educational Attainment. Stanford: Stanford University Press (2013), S. 1-33.
• Solga, H. (2005): „Meritokratie – die moderne Legitimation ungleicher Bildungschancen“, in: Berger, P.; Kahlert, H. (Hrsg.): Institutionalisierte Ungleichheiten. Wie das Bildungssystem Chancen blockiert. Weinheim/München: Juventa Verlag, S. 19-38.
• Reeves, A.; Friedman, S.; Rahal, C; Flemmen, M. (2017) 'The Decline and Persistence of the Old Boy: Private Schools and Elite Recruitment 1897-2016', American Sociological Review. Online first.
• Van de Werfhorst, H.G.; Mijs. J.J.B. (2010). Achievement inequality and the institutional structure of educational systems: A comparative perspective. Annual Review of Sociology, 36, 407-428.
• Rothmüller, B. (2011): Chancen verteilen. Ansprüche und Praxis universitärer Zulassungsverfahren. Wien: Löcker.
• Gomolla, M.; Radtke, F.-O. (2002): Institutionelle Diskriminierung. Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule. Wiesbaden: VS.
• Weber, J.-J. (2015): Language racism. Basingstoke: Palgrave Mcmillan.
• Faulstich-Wieland, H.; Weber, M.; Willems, K. (2009): Doing Gender im heutigen Schulalltag. Empirische Studien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen. Juventa.
• Pascoe, C.J. (2005): ‘Dude, You’re a Fag’. Adolescent Masculinity and the Fag Discourse. In: Sexualities 8(3), 329-346.
• Erler, I.: „Die Illusion der Chancengleichheit“, in Erler, I. (Hrsg.), Keine Chance für Lisa Simpson? Soziale Ungleichheit im Bildungssystem, Wien: Mandelbaum Verlag (2007), S. 39-47
• Bourdieu, P. (2001): „Die Konservative Schule“, in Steinrücke, M. (Hrsg.): Wie die Kultur zum Bauern kommt. Über Bildung, Klassen und Erziehung. Hamburg: VSA, S. 25-52.
• Bremer, H. (2007): „Das Konzept der sozialen Milieus und des Habitus“, in Soziale Milieus, Habitus und Lernen. Zur Analyse von sozialer Selektivität und Chancengleichheit in pädagogischen Handlungsfeldern am Beispiel der Erwachsenenbildung, Weinheim: Juventa (2007), S. 118-148.
• Jackson, M: “How is Inequality of Educational Opportunity Generated? The case for primary and secondary effects”, in: Jackson, M. (Ed.): Determined to Succeed? Performance versus Choice in Educational Attainment. Stanford: Stanford University Press (2013), S. 1-33.
• Solga, H. (2005): „Meritokratie – die moderne Legitimation ungleicher Bildungschancen“, in: Berger, P.; Kahlert, H. (Hrsg.): Institutionalisierte Ungleichheiten. Wie das Bildungssystem Chancen blockiert. Weinheim/München: Juventa Verlag, S. 19-38.
• Reeves, A.; Friedman, S.; Rahal, C; Flemmen, M. (2017) 'The Decline and Persistence of the Old Boy: Private Schools and Elite Recruitment 1897-2016', American Sociological Review. Online first.
• Van de Werfhorst, H.G.; Mijs. J.J.B. (2010). Achievement inequality and the institutional structure of educational systems: A comparative perspective. Annual Review of Sociology, 36, 407-428.
• Rothmüller, B. (2011): Chancen verteilen. Ansprüche und Praxis universitärer Zulassungsverfahren. Wien: Löcker.
• Gomolla, M.; Radtke, F.-O. (2002): Institutionelle Diskriminierung. Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule. Wiesbaden: VS.
• Weber, J.-J. (2015): Language racism. Basingstoke: Palgrave Mcmillan.
• Faulstich-Wieland, H.; Weber, M.; Willems, K. (2009): Doing Gender im heutigen Schulalltag. Empirische Studien zur sozialen Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen. Juventa.
• Pascoe, C.J. (2005): ‘Dude, You’re a Fag’. Adolescent Masculinity and the Fag Discourse. In: Sexualities 8(3), 329-346.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39
Auf der Grundlage empirischer Studien wird gefragt, was eigentlich das Problem an Bildungsungleichheiten ist? Gemeinsam mit den Studierenden werden dominante bildungspolitische Positionen zu Bildungsungleichheiten erarbeitet und diskutiert. Soziale Akteur_innen kritisieren – oder rechtfertigen – Bildungs(un)gleichheiten und beziehen sich dabei auf unterschiedliche normative Kriterien. Die Studierenden entwickeln ein Verständnis der für die bildungspolitische Debatte maßgeblichen Positionen zu Chancengleichheit, Gerechtigkeit, Leistung und Meritokratie, sowie für den Unterschied zwischen integrativer und inklusiver Bildung.
Nach diesem Einstieg in die kritische Auseinandersetzung mit Bildungsungleichheiten konzentriert sich die Lehrveranstaltung auf die Vertiefung wichtiger bildungssoziologischer Erklärungsansätze von Bildungsungleichheiten. Dabei werden Bildungsungleichheiten als Effekt von Bildungssystemen und der Organisation von Bildung diskutiert sowie Übergänge und Sackgassen im Bildungssystem analysiert. Bildungsaspirationen und Leistungen werden als Herkunftseffekte für Ungleichheiten verantwortlich gemacht; dabei spielt das Verhältnis von Habitus und Feld eine wichtige Rolle.
Zum vertiefenden Verständnis der zentralen bildungssoziologischen Ungleichheitsmechanismen werden die Studierenden angeleitet, ihr Lektürewissen in Gruppenarbeiten auf konkrete Beispiele anzuwenden. Was bedeutet es, Bildungsungleichheiten als Folge von Diskursen zu denken? Wie können ungleiche Bildungspraktiken der soziologischen Analyse zugänglich gemacht werden? Wie kann Schule als sozialer Raum beforscht werden, in dem Kinder und Jugendliche Benachteiligungserfahrungen machen? Wie beeinflussen bildungspolitische Interessen die Organisation von Bildung in Österreich?
Das Seminar bietet den Studierenden einen theoretisch und empirisch fundierten Einblick in die gegenwärtigen bildungssoziologischen Debatten rund um Bildungsungleichheiten. Die Studierenden lernen, sich in den komplexen bildungspolitischen Debatten soziologisch zu positionieren; ausgewählte Analysewerkzeuge können von den Teilnehmenden auf konkrete bildungssoziologische Themen angewandt werden.
Neben der gemeinsamen Auseinandersetzung mit bildungssoziologisch wichtiger Basisliteratur sind themenspezifisch vertiefende Gruppenarbeiten zu empirischen Beispielen vorgesehen, die in der ersten Einheit besprochen werden. Die Lehrveranstaltung wird von der Sektion Bildungssoziologie der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie organisiert und unterstützt.