Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230065 SE B9 Die strafende Gesellschaft (2025S)

Soziologische Theorien: Vertiefung (Seminar).

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 27.03. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 10.04. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 08.05. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 22.05. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 05.06. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 13.06. 13:15 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

1975 provozierte Michel Foucault mit seinem Buch Surveiller et punir (die deutsche Übersetzung erschien 1977 unter dem Titel „Überwachen und Strafen“) einen radikalen Perspektivenwechsel in der Analyse der europäischen Gefängnis- und Strafsysteme. Nach Foucault steht die Genese des modernen Gefängnisses im 18. Jahrhundert nicht zufällig im Zusammenhang mit der Rolle der Fabrik im Kapitalismus. Beide Institutionen, Gefängnis wie Fabrik, dienen der Unterwerfung und Zurichtung menschlicher Individuen als fügsame, disziplinierte Untertanen und nützliche Arbeitskraft. Foucaults Analysen des Beitrags des Strafens und des Gefängnisses für die „Fabrikation des zuverlässigen Menschen“ (Treiber und Steinert 1980) treffen heute, 50 Jahre nach der Erstpublikation seines Buchs, in den westlichen Gesellschaften auf eine Renaissance des Strafens. Zu beobachten sind härtere Durchgriffsrechte der Polizei, Verschärfungen des Strafrechts, Erleichterungen für die Sicherheitsverwahrung von als gefährlich klassifizierten Personen oder Maßnahmen der Kriminalprävention. Ausgehend von einer kritischen Re-Lektüre von Überwachen und Strafen bietet das Seminar eine Auseinandersetzung mit ausgewählten Beiträgen zu einer Soziologie der strafenden Gesellschaft ein. Aus dem breiten Angebot der für die soziologische Theorie überaus fruchtbaren Literatur werden u.a. zur Diskussion gestellt: Heinz Steinert („Die Fabrikation des zuverlässigen Menschen“ sowie Schriften zum Thema Abolitionimus), David Garland (Strafen und Wohlfahrt), Loic Wacquant (Prekarisierung und soziale Unsicherheit) und Didier Fassin („Der Wille zum Strafen“).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

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Hinweis der SPL Soziologie:
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung ist die positive Absolvierung aller Teilleistungen erforderlich.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Lektüre und aktive Teilnahme an der Diskussion der gelesenen Texte
- Präsentationen
- Schriftliche Zusammenfassungen und abschließende Reflexion

Prüfungsstoff

Für eine positive Note müssen alle Teilleistungen erbracht werden!
Für die Teilleistungen werden maximal folgende Punkte vergeben (insgesamt 100 Punkte):
- Lektüre und aktive Teilnahme an der Diskussion der gelesenen Texte (30%)
- Präsentationen (30%)
- Schriftliche Zusammenfassungen (20%)
- abschließende Reflexion (20%)
Sehr gut = 91-100
Gut = 81-90
Befriedigend = 71-80
genügend = 61-70
nicht genügend = unter 60 Punkten

Literatur

Weiterführende Literatur wird zu Beginn des Seminars und fortlaufend zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Im auslaufenden Bachelorstudiengang Soziologie Äquivalent zu BA T2 SE Ausgewählte Paradigmen soziologischer Theorien

Letzte Änderung: Mi 29.01.2025 12:46