Universität Wien

230084 SE+UE Qualitative Methoden: Einführung in die soziologische Biographieforschung (2018W)

7.00 ECTS (3.50 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Vorbesprechung am 2.10.2018 ab 16 Uhr in SR 1 Soziologie

Feedbacktermin (siehe derzeitiger Termin 28.02.2019) in Planung für Ende Februar oder Anfang März 2019 - genauer Termin in Absprache mit den TeilnehmerInnen

  • Dienstag 02.10. 16:00 - 17:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock (Vorbesprechung)
  • Freitag 05.10. 16:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 20.10. 09:30 - 14:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 09.11. 08:00 - 12:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
    Prominentenzimmer Hauptgebäude, Tiefparterre Hof 4
  • Freitag 09.11. 13:15 - 17:00 Seminarraum H10, Rathausstraße 19, Stiege 2, Hochparterre
  • Freitag 07.12. 13:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 18.01. 09:45 - 14:00 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Freitag 18.01. 15:00 - 18:00 Seminarraum 3, Währinger Straße 29 1.UG
  • Samstag 19.01. 09:45 - 16:00 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 28.02. 10:00 - 15:00 extern

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Seminar ist als Einführung in die biographietheoretische Perspektive sowie in die Forschungspraxis der sozialkonstruktivischen Biographieforschung konzipiert. So soll gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet werden, welche soziologischen Fragestellungen in biographischer Form untersucht werden können und auf welchen methodologischen Zugängen das biographisch-narrative Interview aufbaut.

In der ersten Phase der LV liegt der Schwerpunkt neben dem methodologischen Zugang auf einer grundlegenden und ausführlichen Interviewschulung für biographisch-narrative Interviews. In diesem Zusammenhang sollen der Feldzugang und die jeweiligen Interviewsettings gemeinsam reflektiert, sowie das Schreiben von Memos und Transkripten geübt werden. Die Studierenden haben die Möglichkeit, Interviews, in einem für sie interessanten Forschungsfeld zu führen.

In der zweiten Phase wird anhand eines Interviewtranskripts erarbeitet, wie biographisch-narrative Interviews in biographischen Fallrekonstruktionen ausgewertet werden. Dabei sollen die Frage nach dem methodologischen und methodischen Unterschied von erlebter und erzählter Lebensgeschichte (dem Verhältnis von Erinnern, Erleben und Erzählen) und die sich daraus für die Auswertung ergebenden Konsequenzen, diskutiert werden. Es folgt darauf eine exemplarische biographische Fallrekonstruktion, in der die einzelnen Auswertungsschritte (Biographische Daten, Feinanalyse und thematische Text- und Feldanalyse) mit den Teilnehmenden geübt werden. Diese zweite Phase dient als erster Einblick in biographische Fallrekonstruktionen.

- Erarbeitung des biographietheoretischen Forschungsansatzes (Erzähltheorie, erlebte und erzählte Lebensgeschichte)
- Erlernen und Üben biographisch-narrativer Interviews (erzählgenerierende Fragen)
- Durchführung von eigenständig geleiteten biographisch-narrativer Interviews mit anschließender Reflexion über die Interviewführung
- Umgang mit schwierigen Interviewsettings
- Verfassen von Transkripten und Memos
- Erste Einblicke in die Analyse biographischer Fallrekonstruktionen

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit, Textlektüre, Kleingruppenarbeit und -diskussionen, Übungen; Durchführen zweier biographisch-narrativer Interviews (zu zweit), Teilnahme an Auswertungsgruppen, Verfassen je eines Memos von einem Interview, Teiltranskript, Feedback der Leiterinnen auf Memos; Abschlussarbeit: überarbeitetes Memo + Auswertungsprotokolle.

Hinweis der SPL: bei Feststellung einer erschlichenen Teilleistung (Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting, etc.) muss die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet und als Antritt gezählt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Mindestanforderung für eine positive Beurteilung ist die Teilnahme an den Praxisübungen in der Lehrveranstaltung, die Durchführung eines Interviews und einer teilnehmenden Beobachtung sowie die Teilnahme an den Auswertungssitzungen. Es besteht Anwesenheitspflicht, ein zweimaliges Fehlen (entspricht einem Halbtag) ist gestattet. Die Anwesenheit bei den Interviewschulungen am 20.10. und 09.11. (vormittags) sind Basis für die LV-Teilnahme.
Beurteilungsmaßstab: Interview + Interviewmemo (50%); , Auswertungprotokolle (50%)

Prüfungsstoff

Literatur

Alheit, Peter (1990). Alltag und Biographie. Studien zur gesellschaftlichen Konstitution biographischer Perspektiven, Erw. Neuaufl. Bremen.

Fischer-Rosenthal, Wolfram / Rosenthal, Gabriele (1997). Warum Biographieanalyse und wie man sie macht, in: Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie, 17 Jg., H.4, 405-427.

Hoffmann-Riem, Christa (1980). Die Sozialforschung in der interpretativen Soziologie – Der Datengewinn. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 32, 339-372.

Loch, Ulrike / Rosenthal, Gabriele (2002). Das narrative Interview, in: Schaeffer, D. / Müller-Mundt, G. (Hg.): Qualitative Gesundheits- und Pflegeforschung. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle: Hans Huber Verlag, 221-232.

Lutz, Helma / Schiebel, Martina / Tuider, Elisabeth (Hrsg.) (2018): Handbuch Biographieforschung. Wiesbaden: Springer Verlag.

Reichertz, Jo (2005). Abduktion, Deduktion, Induktion in der qualitativen Forschung, in: Flick, Uwe et al.: Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Reinbeck b. Hamburg, 276-285.

Rosenthal, Gabriele (1995). Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibung. Frankfurt/New York, 70-98.

Rosenthal, Gabriele (2005). Interpretative Sozialforschung. Eine Einführung. Weinheim und München: Juventa Verlag, (Kap. 2).

Schütze, Fritz (1984). Kognitive Figuren des autobiographischen Stegreiferzählens, in: Kohli, Martin / Robert, Günther (Hg.): Biographie und soziale Wirklichkeit. Stuttgart, 78-117.

Völter, Bettina / Dausien, Bettina / Lutz, Helma / Rosenthal, Gabriele (Hrsg.) (2005): Biographieforschung im Diskurs, Wiesbaden.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA M3 SE und UE Qualitative Methoden

Letzte Änderung: Sa 16.07.2022 00:20