Universität Wien
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230087 SE SE Visuelle Soziologie: Stadt/Bildforschung-Repräsentationen der Stadt im Medium des Bildes (2012W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Samstag 01.12. 09:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 11.01. 09:00 - 16:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Samstag 12.01. 09:00 - 18:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit den frühen Holzschnitten und Kupferstichen des 15. und 16. Jahrhunderts werden visuelle Repräsentationen der Städte (massen-)medial verbreitet. Durch die global hochgetriebene Städtekonkurrenz und die damit verknüpfte „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ erhält das „Bild“ der Stadt eine immer größere Bedeutung. Städte sind darauf bedacht, an ihrer ikonischen Ausstrahlung zu arbeiten. Es gilt internationalen Touristen, knowledge-workern, Investoren, Event- und Kongressorganisatoren sowohl ein kohärentes als auch distinktes Image zu vermitteln. Nachdem Städte zunächst für Filmproduktionen (z.B. Tatort) und Genres der Literatur (z.B. Reiseliteratur und Städtekrimis) als Ort des Geschehens relevant wurden, differenzierte sich seit Anfang der 1980er-Jahre ein neues professionelles Subfeld der Werbung – das Stadtmarketing – heraus. Trotz der Omnipräsenz des Stadtbildes in verschiedenen Medien wurden die visuellen Repräsentationen der Städte bislang kaum erforscht.

Das Seminar will die „Medialität“ der Stadt in ihren unterschiedlichen Facetten in den Fokus der theoretischen wie methodischen Auseinandersetzung stellen. Es wird gezeigt, welchen Beitrag eine visuelle Soziologie für die Stadtforschung leisten kann. Dabei wird eine Begriffsbestimmung des „Städtischen“ bzw. des „Urbanen“ vorgenommen, ein Überblick über verschiedene Anwendungsbereiche gegeben und schließlich die Segmentanalyse als ein mögliches Instrument einer Stadtbildforschung am Beispiel eines Werbebildes vorgeführt.

Das Seminar richtet sich an Studierende im Masterstudium die einen Einblick in einen Anwendungsbereich der visuellen Soziologie bekommen wollen sowie an Studenten/innen die sich für die Stadtforschung interessieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Mitarbeit (Diskussionen), Präsentation eines Forschungsprojektes, Seminararbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel des Seminars ist es den Studierenden einen Anwendungsbereich der visuellen Soziologie näher zu bringen. Dabei werden Methoden der Bildwissenschaft mit Theorien des Urbanen und der Visualität der Stadt verknüpft; d.h. es wird eine Verbindung von Methode und Gegenstand forciert. Es wird gezeigt, dass es sich bei der „Stadtsoziologie“ nicht um ein ganz spezielles bzw. „eingeschränktes“ Feld der Soziologie handelt, sondern diese vielmehr unzählige Möglichkeiten des Umgangs mit der Medialität bietet. Das Spannende daran ist zudem, dass es sich bei der „visuellen Stadtsoziologie“ nicht um einen bereits etablierten Bereich der Soziologie handelt, sondern vielmehr um ein Feld das sich gegenwärtig formiert.

Prüfungsstoff

Der erste Block besteht aus Input-Vorträgen des LV-Leiters (1. Die Stadt als Objekt des Wissens, 2. Medialität der Stadt / Vorstellung gegenwärtiger Forschungsprojekte, 3. Bildanalyse: Segmentanalyse eines Werbebildes). Außerdem werden Arbeitsgruppen gebildet, Themen vergeben und Fragen zur Konzeption und dem Ablauf der Referate diskutiert.

Im zweiten Block folgen Präsentationen der Studierenden die ihren Schwerpunkt sowohl auf methodische wie theoretische Problemstellungen legen können. Den Studierenden stehen dafür Analysematerialien aus aktuellen Forschungsprojekten zur Verfügung (diese werden im ersten Block vorgestellt). Zudem besteht die Möglichkeit je nach eigenem Interesse empirische Daten auszuwerten. Die Inhalte und Ergebnisse der Präsentationen werden anschließend in der Gruppe diskutiert.

Literatur

Theorien der Stadt:
Berking, Helmuth (2008): Städte lassen sich an ihrem Gang erkennen wie Menschen - Skizzen zur Erforschung der Städte. In: Berking, Helmuth; Löw, Martina: Die Eigenlogik der Städte. Neue Wege für die Stadtforschung. Campus: Frankfurt / New York
Löw, Martina (2008): Soziologie der Städte. Suhrkamp: Frankfurt am Main
Wirth, Louis (1968): Urbanism as a Way of Life. American Journal of Sociology Vol. 44, No. 1 (Jul., 1938), pp. 1-24
Bildanalyse/ -Theorie
Breckner, Roswitha (2010): Sozialtheorie des Bildes: Zur interpretativen Analyse von Bildern und Fotografien. Transcript: Bielefeld.
Müller-Doohm, S. (1997). Bildinterpretation als struktural-hermeneutische Symbolanalyse. Sozialwissenschaftliche Hermeneutik. Eine Einführung. R. H. Hitzler, Anne (Hg). Opladen, Leske + Budrich: 81-108.
Medialität der Stadt:
Berking, Helmuth; Frank, Sybille (2011): "Glasgow's miles better, Dortmund macht sich schön. Stadtinszenierungen im Vergleich." sozialersinn 11(2):163-85.
Strauss, Anselm. L. (1961). Images of the American City. New York, The Free Press of Glencoe.
Weitere Literatur zu speziellen Feldern (Werbung, Stadtmarketing, Kunst, Politik, Architektur, Fotografie als Erhebungsmethode der Stadtforschung, etc.) wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 905: MA F Visuelle Soziologie oder MA F Kultur und Gesellschaft oder MA EF Erweiterung einer gewählten Forschungsspezialisierung

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39