Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
230093 PR Forschungslabor: Ungleichheit im Bildungssystem (2011S)
Zur Sozialen Selektion im Bildungssystem: Wie aus Vielfalt Einfalt entsteht.
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Do 17.02.2011 10:00 bis Do 24.02.2011 10:00
- Anmeldung von Mo 28.02.2011 10:00 bis Sa 05.03.2011 10:00
- Abmeldung bis So 20.03.2011 23:59
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 02.03. 17:30 - 19:30 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 05.03. 10:00 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Mittwoch 23.03. 17:00 - 19:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 09.04. 10:00 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Mittwoch 04.05. 17:00 - 19:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Samstag 28.05. 10:00 - 16:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Mittwoch 22.06. 17:00 - 19:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Freitag 01.07. 15:00 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 2, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Alle drei Jahre im Dezember, so auch 2010, werden die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie veröffentlicht. Abgesehen von den Leseleistungen, die 2009 wieder im Mittelpunkt der Erhebung standen, findet vor allem die soziale Selektion im Bildungssystem medialen und politischen Wiederhall, der von einem überrascht-empörten Unterton begleitet wird. Dass unser Bildungssystem stark sozial selektiv wirkt, ist allerdings seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, bekannt. Ebenso ist die soziale Reproduktion des österreichischen Hochschulsystems seit mindestens fünf Jahrzehnten gut dokumentiert. So ist es im Rahmen bildungssoziologischer Forschung weitgehend unbestritten, dass die frühe Segregation nach einer nur vierjährigen Volksschule die soziale Reproduktion durch das Bildungssystem befördert.Während also die strukturellen Ergebnisse dieser Selektionsprozesse weitgehend bekannt sind, sind es die dahinter liegenden Ursachen nur bedingt.Erkenntnisse auf einer Mikroebene sind hierzulande dünn gesät bis nicht vorhanden. Erklärungen operieren mit Konzepten wie "Bildungsnähe/Bildungsferne", wenn es um Ursachen für die gesellschaftliche Reproduktion des Bildungssystems und entsprechende Selektionsprozesse geht. Häufig wird über elterliche Ausgaben für Nachhilfe "bewiesen", dass sich bildungsnahe Schichten stärker für die Bildungserfolge ihrer Kinder interessieren. Bildungsaspiration von Jugendlichen bzw. die Bildungsaspiration, die Eltern für ihre Kinder hegen, als Forschungsgegenstand auf einer Mikroebene wird hingegen weithin vernachlässigt.Thema des Forschungslabors sind daher Motive der Bildungswegentscheidung im lebensgeschichtlichen Kontext.Um einen möglichst frühen Zeitpunkt der Bildungskarriere analysieren zu können, sollen diese am Beispiel des 1. Übergangs im Schulsystem, also von der Volks- zur Hauptschule bzw. AHS, erforscht werden. Kinder sind in diesem Alter allerdings eine schwer zugängliche Zielgruppe, daher sollen die Perspektiven von Eltern von VolksschülerInnen im Zentrum der Forschung stehen. Was verstehen Eltern unter "guter Bildung"? Wie sehr interessieren sie sich für die schulischen Leistungen ihrer Kinder? Welcher Bildungsweg schwebt ihnen für ihre Kinder vor und warum? Welche Bildungswege haben sie selbst durchlaufen? Worin liegen die Motive für die angestrebten Bildungswege der Kinder begründet? Welche Ängste sind mit der Bildungswahl für die Kinder verbunden? Diese und andere Fragen sind Gegenstand des Forschungslabors, wobei qualitative Methoden zu ihrer Erforschung angewandt werden sollen.Während des zweisemestrigen Forschungslabors soll zu diesem Thema ein komplettes Forschungsprojekt geplant, durchgeführt und in einem Bericht verschriftlicht werden. Ziel des 1. Semesters ist (in Kleingruppen) die Ausarbeitung der inhaltlichen Fragestellung, die Entwicklung eines methodischen Konzeptes, die Erstellung der Erhebungswerkzeuge (z.B. Leitfaden) sowie die Durchführung von Probeinterviews. Von jeder Gruppe werden zudem eine inhaltliche und eine methodische Präsentation erwartet. Zwischen den Terminen sind jeweils eigenständig Vorbereitungen bis zur nächsten Lehrveranstaltung durchzuführen. Anwesenheit in der 1. Einheit und an den beiden Blockterminen ist jedenfalls erforderlich. Die eigentliche Feldphase findet zwischen den Semestern von Mitte Jänner bis Anfang März statt, wobei sich die Erhebungen nicht nur auf den Raum Wien konzentrieren müssen. Im Sommersemester wird sich das Forschungslabor schwerpunktmäßig mit den Auswertungen beschäftigen.Voraussetzung für eine Teilnahme im SS ist eine positive Teilnahme im WS.Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Zur Vorbereitung wird dringend der erste Teil des Buches "Spaß am Widerstand" von Paul Willis empfohlen (s.u.). Eine Kopiervorlage liegt ab 6.9. in der Bibliothek des Soziologieinstitutes auf.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Bewertung von: Auswertung der durchgeführten Interviews, Berichterstellung
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Planung, Durchführung und Veröffentlichung eines eigenständigen qualitativen Forschungsprojektes.Erwerb von Grundkenntnissen über bildungssoziologische Fragestellungen.
Prüfungsstoff
Qualitative Methoden, v.a. leitfadengestützte Interviews
Literatur
Paul Willis (1979), Spaß am Widerstand. Gegenkultur in der Arbeiterschule, Frankfurt: Syndikat, 1-83.Weitere Literatur in der Lehrveranstaltung/in den nächsten Wochen
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
in 905: MA F Sozialstruktur und Integration oder MA EF Erweiterung einer gewählten Forschungsspezialisierung | in 121: Forschungslabor, 3. Abschnitt
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39