Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.
230106 VO+SE Soziologische Theorien: Soziale Integration und Desintegration (2011W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Lehrveranstaltung wird in deutscher Sprache abgehalten.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Sa 17.09.2011 00:01 bis Fr 30.09.2011 12:00
- Anmeldung von Mi 05.10.2011 00:01 bis Sa 08.10.2011 12:00
- Abmeldung bis Do 20.10.2011 23:59
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 10.10. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 17.10. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 24.10. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 31.10. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 07.11. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 14.11. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 21.11. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 28.11. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 05.12. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 12.12. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 09.01. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 16.01. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 23.01. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
- Montag 30.01. 14:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Seminararbeit; Referate
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Rezeption klassischer und neuerer Theorien sowie aktueller Forschungen; Auseinandersetzung mit Konzepten der Integrations- und Desintegrationsforschung
Prüfungsstoff
Literaturbearbeitung, Präsentation und schriftliche Seminararbeit
Literatur
Literatur wird zu Beginn der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.Erweitertes Lehrveranstaltungskonzept:Seit den 1980er Jahren wird im soziologischen Diskurs davon gesprochen, dass sich westliche Gesellschaften in Prozessen gesellschaftlicher Desintegration befinden. Als Ursachen werden einerseits abstrakte Gründe, wie die Verfasstheit (post-) moderner Gesellschaften, sowie andererseits konkrete gesellschaftliche Veränderungen in den letzten 30 Jahren, wie die Zunahme sozialer Ungleichheiten und Unsicherheiten bei gleichzeitiger Aushöhlung des Sozialstaates, die Renaissance marktliberaler Prinzipien (Stichwort: Leistung statt Solidarität), die Verschiebung von Macht- und Einflusssphären durch neoliberale Globalisierungs- und Internationalisierungsprozesse, die Entkoppelung von sozialer Lage und Vergemeinschaftungsformen bei gleichzeitigem Bedeutungsverlust der Institutionen sowie die Zunahme (transnationaler) Migrationsströme herangezogen.
Gesellschaftliche Integration war und ist jedoch nie per se gegeben und muss fortlaufend hergestellt werden. Die Frage, was eine Gesellschaft zusammenhält und wann sie auseinanderbricht beschäftigt SozialwissenschaftlerInnen daher schon seit Anbeginn ihrer Wissenschaftsgeschichte. Generell lassen sich in den soziologischen Theorien zwei Richtungen der Analyse sozialer (Des-) Integration unterscheiden: Integration auf der sozialen Ebene (Sozialintegration) und Integration auf der systemischen Ebene (Systemintegration).
Im ersten Teil der Lehrveranstaltung sollen einige zentrale soziologische Theorieschulen (Konflikttheorie, Systemtheorie, (Neo-) Marxismus/Kritische Theorie, Weltsystemtheorie) auf ihr Konzept sozialer (Des-) Integration abgeklopft werden. Folgende Fragen sollen hierbei im Zentrum stehen: Was wir unter sozialer (Des-) Integration verstanden? Welches Gesellschaftsmodell steht hinter den Vorstellungen sozialer (Des-) Integration? Welche Phänomene werden als (Des-) Integration gefasst?
Aus den unterschiedlichen Blickwinkeln auf soziale (Des-) Integration ergeben sich auch unterschiedliche Blinkwinkel auf Phänomene sozialer Desintegration. Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung sollen daher fünf Phänomene sozialer Desintegration ( (1) Soziale Fragmentierung (Stichwort: Postfordismus, Prekarisierung,), (2) Soziale Spaltungen (Stichwort: Armut, soziale Exklusion), (3) Rassismus/Spaltung Nord-Süd, (4) Revolten/Revolutionen (5) Politikverdrossenheit/Postdemokratie) herausgegriffen werden und auf ihre Verortung in der theoretischen Debatte und ihr Desintegrationspotential hin analysiert werden. Die Lehrveranstaltungseinheiten werden sich um folgende Fragen drehen: In welcher Weise treiben diese Phänomene gesellschaftliche Desintegrationspotentiale voran? Auf welches theoretische Konzept von (Des-) Integration beziehen sich die Phänomene gesellschaftlicher Desintegration?
Im dritten Teil der Lehrveranstaltung sollen die theoretischen Konzeptionen mit den Gesellschaftsdiagnosen zusammengedacht und die Frage, was eigentlich eine integrierte (gute) Gesellschaft ist und wie diese (abhängig von der Theorieschule) denkbar ist, ins Zentrum gerückt werden. Der Rolle intermediärer Instanzen (z.B. des Wohlfahrtsstaates) ist hierbei ebenso von Bedeutung, wie abstrakt-philosophische Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit/Anerkennung und Fragen der Sozialisations- und Kommunikationstheorie. Schlussendlich soll versucht werden moderne Gesellschaften auf einer Skala sozialer Integration und soziale Desintegration einzuordnen.
Angedacht ist ein Vortrag eines Sozialwissenschaftlers aus Ungarn zu den gegenwärtigen Desintegrationsdynamiken dort.
Gesellschaftliche Integration war und ist jedoch nie per se gegeben und muss fortlaufend hergestellt werden. Die Frage, was eine Gesellschaft zusammenhält und wann sie auseinanderbricht beschäftigt SozialwissenschaftlerInnen daher schon seit Anbeginn ihrer Wissenschaftsgeschichte. Generell lassen sich in den soziologischen Theorien zwei Richtungen der Analyse sozialer (Des-) Integration unterscheiden: Integration auf der sozialen Ebene (Sozialintegration) und Integration auf der systemischen Ebene (Systemintegration).
Im ersten Teil der Lehrveranstaltung sollen einige zentrale soziologische Theorieschulen (Konflikttheorie, Systemtheorie, (Neo-) Marxismus/Kritische Theorie, Weltsystemtheorie) auf ihr Konzept sozialer (Des-) Integration abgeklopft werden. Folgende Fragen sollen hierbei im Zentrum stehen: Was wir unter sozialer (Des-) Integration verstanden? Welches Gesellschaftsmodell steht hinter den Vorstellungen sozialer (Des-) Integration? Welche Phänomene werden als (Des-) Integration gefasst?
Aus den unterschiedlichen Blickwinkeln auf soziale (Des-) Integration ergeben sich auch unterschiedliche Blinkwinkel auf Phänomene sozialer Desintegration. Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung sollen daher fünf Phänomene sozialer Desintegration ( (1) Soziale Fragmentierung (Stichwort: Postfordismus, Prekarisierung,), (2) Soziale Spaltungen (Stichwort: Armut, soziale Exklusion), (3) Rassismus/Spaltung Nord-Süd, (4) Revolten/Revolutionen (5) Politikverdrossenheit/Postdemokratie) herausgegriffen werden und auf ihre Verortung in der theoretischen Debatte und ihr Desintegrationspotential hin analysiert werden. Die Lehrveranstaltungseinheiten werden sich um folgende Fragen drehen: In welcher Weise treiben diese Phänomene gesellschaftliche Desintegrationspotentiale voran? Auf welches theoretische Konzept von (Des-) Integration beziehen sich die Phänomene gesellschaftlicher Desintegration?
Im dritten Teil der Lehrveranstaltung sollen die theoretischen Konzeptionen mit den Gesellschaftsdiagnosen zusammengedacht und die Frage, was eigentlich eine integrierte (gute) Gesellschaft ist und wie diese (abhängig von der Theorieschule) denkbar ist, ins Zentrum gerückt werden. Der Rolle intermediärer Instanzen (z.B. des Wohlfahrtsstaates) ist hierbei ebenso von Bedeutung, wie abstrakt-philosophische Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit/Anerkennung und Fragen der Sozialisations- und Kommunikationstheorie. Schlussendlich soll versucht werden moderne Gesellschaften auf einer Skala sozialer Integration und soziale Desintegration einzuordnen.
Angedacht ist ein Vortrag eines Sozialwissenschaftlers aus Ungarn zu den gegenwärtigen Desintegrationsdynamiken dort.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
in 905: MA Theorie oder MA ET
in 121: VOSE Soziologische Theorien, Theorien und Anwendugen, 3. Studienabschnitt
in 121: VOSE Soziologische Theorien, Theorien und Anwendugen, 3. Studienabschnitt
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39
Aber was ist eigentlich eine integrierte Gesellschaft? Wie ist diese vorstellbar? Gibt es Erfahrungen aus der Vergangenheit (z.B. die Phase des Wohlfahrtskapitalismus)? Lassen sich moderne Gesellschaften unter den Blickpunkten Integration-Desintegration bzw. entsprechender Indikatoren einordnen? Diese und andere Fragen sollen in der Lehrveranstaltung auf zweifache Weise behandelt werden: Einerseits durch systematische Aufarbeitung der Integrationskonzepte soziologischer Theorien (Konflikttheorie, Systemtheorie, (Neo-) Marxismus/Kritische Theorie) sowie andererseits durch die Analyse aktueller Forschungen zu Folgen gesellschaftlicher Desintegration (z.B. Rassismus, Politikverdrossenheit, Revolte/Revolution, Soziale Exklusion, Soziale Spaltung).