Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230111 UE M3 Sustainable Practices - Nachhaltige Praktiken (2025S)

Theoriewerkstatt

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

30.06.2024: Ersatztermin, falls eine Einheit entfallen muss

  • Montag 17.03. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 31.03. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 28.04. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 12.05. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 26.05. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 16.06. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Montag 30.06. 16:45 - 20:00 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Begriff der Nachhaltigkeit ist nicht nur in politischen Diskursen zu einem zentralen Schlagwort geworden. In vielen gesellschaftlichen Feldern spielen Nachhaltigkeitsaspekte für die Ausübung und Rechtfertigung unterschiedlicher Aktivitäten eine immer größere Rolle. Der Soziologie wie auch anderen Disziplinen kommen hierbei die Aufgaben zu, sich einerseits theoretisch mit der Stringenz, der Reichweite und den Einschränkungen des Nachhaltigkeitskonzeptes auseinanderzusetzen und andererseits durch empirische Forschung Beiträge zu liefern, auf deren Basis es etwa möglich ist, nachhaltige von nicht nachhaltigen Praktiken zu unterscheiden sowie Vorschläge zur Durchsetzung nachhaltiger Praktiken vorzulegen. Praxeologische, feministische und posthumanistische Ansätze können hierfür wichtige Beiträge liefern, weil sie nicht nur den Mensch als körperliches Wesen, sondern auch andere Lebewesen und Materialitäten in der Analyse fokussieren. Empirische Studien zu Praktiken des Alltags (wie dem Umgang mit Energie, Mode, Mobilität oder Lebensmitteln) sowie Praktiken von Mensch-Tier- oder Mensch-Pflanzen-Beziehungen oder dem Umgang mit negativen Folgen der Klimakrise (etwa: Hitze) geben exemplarisch Einsichten in nachhaltige aber auch in nicht nachhaltige Praktiken. Praxistheoretische, gesellschaftsdiagnostische und posthumanistische Ansätze ermöglichen theoriebezogene Rückbindungen sowie zusätzliche Einblicke auf gesellschaftliche Gegenwarten und Zukünfte.
Diesen Überlegungen folgend stehen in dem Seminar die Zielsetzungen im Vordergrund, sich auf der Grundlage theoretischer Perspektivierungen kritisch mit dem Nachhaltigkeitsdiskurs auseinander zu setzen, anhand der Beschäftigung mit einer Reihe empirischer Studien in verschiedenen sozietären Kontexten und Feldern analytische Kriterien nachhaltiger Praktiken herauszuarbeiten sowie die jeweils zugrunde liegenden theoretischen Basisannahmen und methodischen Vorgehensweisen der empirischen Forschung kritisch zu reflektieren. Auf der Grundlage der Thematisierung neuerer sozialwissenschaftlicher Ansätze geht es im Seminar des Weiteren um eine Kontextualisierung der jeweils im Vordergrund stehenden theoretischen Konzepte vor dem Hintergrund aktueller Gesellschaftsdiagnosen. Das ist mit der weiteren Zielsetzung der Kompetenzentfaltung verbunden, die thematisierten theoretischen Ansätze und Konzepte kritisch zu bewerten, zu vergleichen und weiter zu denken. Thematisiert wird hierbei auch, in welchen Wechselverhältnissen genutzte theoretische Ansätze und Konzepte, empirische Forschungsmethoden und -techniken sowie Eigenarten der fokussierten Forschungsfelder jeweils stehen. Die LV wird durch Inputs seitens des Lehrenden und der Studierenden, Arbeit in Kleingruppen sowie Plenumsdiskussionen gestaltet. Die Unterrichtssprache ist deutsch.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die LV wird durch Inputs seitens des Lehrenden und der Studierenden, eigenständige Textzusammenfassungen oder mind maps, Präsentationen der Studierenden, Arbeit in Kleingruppen sowie Plenumsdiskussionen gestaltet. Die Unterrichtssprache ist deutsch.

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Hinweis der SPL Soziologie:
Alle Studierenden, die einen Lehrveranstaltungsplatz erhalten haben, sind zu beurteilen, sofern sie sich nicht zeitgerecht abgemeldet haben oder unverzüglich nach Wegfall des Hindernisses einen wichtigen Grund für die Nichtdurchführung der Abmeldung glaubhaft machen.
Bei Vorliegen eines solchen Grundes (zB eine längere Erkrankung) kann d* Studierende auch nach Ablauf der Frist von der LV abgemeldet werden.
Über das Vorliegen eines wichtigen Grundes entscheidet die Lehrveranstaltungsleitung. Der Antrag auf Abmeldung ist unverzüglich zu stellen.
Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung ist die positive Absolvierung aller Teilleistungen erforderlich.
Im Zuge der Beurteilung kann eine Plagiatssoftware (Turnitin in Moodle) zur Anwendung kommen.
Die Verwendung von KI-Tools (z. B. ChatGPT) für die Produktion von Texten ist nur dann erlaubt, wenn dies von der Lehrveranstaltungsleitung ausdrücklich gefordert wird (z. B. für einzelne Arbeitsaufgaben).
Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung eine mündliche Reflexion ("Notenrelevantes Gespräch") der abgegebenen Seminararbeit vorsehen, die erfolgreich zu absolvieren ist.
Wurde eine Teilleistung erschlichen, d.h. etwa bei einer Prüfung oder einem Test geschummelt, bei einer schriftlichen Arbeit plagiiert oder auch Unterschriften auf Anwesenheitslisten gefälscht, wird die gesamte Lehrveranstaltung als "nicht beurteilt" gewertet und entsprechend erfasst.
Dies uns weitere Bestimmungen finden sie im studienrechtlichen Satzungsteil: https://satzung.univie.ac.at/studienrecht/.
Wenn Sie eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung bereits dreimal negativ absolviert haben und sich für einen vierten Antritt anmelden wollen, kontaktieren Sie bitte die StudienServiceStelle Soziologie während der Anmeldephase (vgl: Zusatzinformation "Dritte Wiederholung bei prüfungsimmanenten Lehrveranstaltungen" https://soziologie.univie.ac.at/info/pruefungen/#c56313)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Art der Leistungskontrolle:
Mitarbeit im Verlauf der Sitzungen, Textzusammenfassungen oder Mind Maps, Seminararbeit. Es besteht Anwesenheitspflicht. Studierende dürfen zwei Sitzungen unentschuldigt fehlen. Es fallen an: -selbständige Beantwortung textbezogener Fragestellungen, -Gruppenarbeit, -individuelle Beteiligung, -Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann die Lehrveranstaltungsleitung Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Seminararbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.
Beurteilungsmaßstab:
- kurze Textzusammenfassungen oder Mindmaps: 28 Punkte
- Seminararbeit: 44 Punkte (vereinbarter Abgabetermin ist einzuhalten)
-Beteiligung in den Diskussionsphasen (konstruktive, fachlich richtige Beiträge): 21 Punkte
- Gruppenarbeit: 7 Punkte.

Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 61 Punkte erforderlich:
1 (sehr gut) 100-91 Punkte
2 (gut) 90-81 Punkte
3 (befriedigend) 80-71 Punkte
4 (genügend) 70-61 Punkte
5 (nicht genügend) 60-0 Punkte

Prüfungsstoff

mindestens die in der LV behandelte Literatur

Literatur

Literatur (Auswahl):
Beveridge, Ross, Phillippe Koch (2019): Urban everyday politics: Politicing practices and the transformation of the here and now. EPD: Society and Space 37(1) 142-157.
Cielemecka, Olga, Daigle, Christine (2019): Posthuman Sustainability. Theory, Culture & Society 36: 67-87.
Dannemann, Hauke, Margaret Haderer, Ingolfur Blühdorn (2024): Why now? Questioning the confidence in eco-political experimentation in civil society. EPE: Nature and Space 1-22
Evans, David M., Jackson, Peter, Truninger, Monica, Baptista, Joao A. (2021): The ontological politics of freshness: Qualities of food and sustainability governance. EPA: Economy and Space 0: 1-16.
Gobbo, Alice Dal (2022): Energy and the ethnography of everyday life: A methodology for a world that matters. Ethnography 0(0): 1-22.
Gurova, Olga, Morozova, Daria (2018): A critical approach to sustainable fashion. Practices of clothing designers in the Kallio neighbourhood of Helsinki. Journal of Consumer Culture 18(3): 397-413.
Jonas, Michael, Littig, Beate (2015): Sustainable Practices. In: Wright, James D. (ed.): The International Encyclopedia of the Social & Behavioral Sciences, second edition. Vol. 23. Oxford: Elsevier. pp. 834-838.
Larsen, Jonas (2017): The making of a pro-cycling city. Environment and Planning A 49(4): 876-892.
Lessenich, Stephan (2020): Doppelmoral hält besser: Die Politik mit der Solidarität in der Externalisierungsgesellschaft. Berliner Journal für Soziologie 30: 113-130.
Malier, Hadrien (2019): Greening the poor: The trap of moralization. The British Journal of Sociology 70(5): 1661-1680.
Mylan, Josephine, Southerton, Dale (2018): The social ordering of an everyday practice: The case of laundry. Sociology 52(6): 1134-1151.
Sahakian, Marlyne, Henrike Rau, Grégoire Wallenborn (2020): Making “Sustainable Consumption” Matter: The Indoor Microclimate as Contested Cultural Artifact. Cultural Sociology 14(4): 417-437.
Scheurenbrand, Klara, Theodore Schatzki, Elizabeth Parsons, Anthony Patterson (2024): How do Unsustainable Practices remain Dominant? A Practice Theory Reinterpretation of Gramsci. Sociology 58(1): 231-252.
Shcheglovitova, Mariya (2020): Valuing plants in devalued spaces: caring for Baltimore’s street trees. EPE: Nature and Space 3(1): 228-245.
Welch, Daniel, Giuliana Mandich, Margit Keller (2020): Futures in practice: Regimes of engagement and teleoaffectivity. Cultural Sociology 14(4): 438-457.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 13.01.2025 10:26