Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230127 WS Gesellschaftsdiagnosen: Soziologe des Vertrauens (2018W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Anwesenheitspflicht!

  • Freitag 05.10. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 12.10. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 19.10. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 09.11. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 16.11. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 23.11. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 30.11. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 07.12. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Freitag 14.12. 11:00 - 13:15 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 1, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Vertrauen gilt als ein - manchmal vergessener - Grundbegriff der Gesellschaft. Sowohl in der Literatur der Klassiker (Durkheim, Simmel), als auch in den soziologischen Schriften nach der Jahrhundertwende (Schütz, Parsons) werden Formen des Vertrauens als Bedingung des sozialen Zusammenhalts behandelt.
Heute gilt es besonders zu zeigen, dass soziale Ordnung nicht lediglich auf Form und Ausmaß der Überwachung und Kontrolle beruht, sondern vielmehr das Vertrauen als informelle, leise, aber wesentliche Form des Zusammenhalts gilt. Vertrauen ist dabei auf allen Ebenen der Gesellschaft zu erkunden: Selbstvertrauen; Vertrauen in Paarbeziehungen; Vertrauen zwischen Generationen (Eltern-Kinder); Vertrauen in der Nachbarschaft; Vertrauen in Fremde in der anonymen Großstadt; Vertrauen in ExpertInnen (Piloten, Ärzte, Anwälte etc.); Vertrauen in Institutionen (Polizei, Justiz, Gesundheit, Bildung, etc.); Vertrauen am Arbeitsmarkt (Arbeitgeber – Arbeitnehmer); Vertrauen zwischen Organisationen (z.B. Polizei und Sozialarbeit auf dem Gebiet der Suchthilfe); Vertrauen in Technik; Systemvertrauen in politische Führung (repräsentative vs. direkte Demokratie, Politikverdrossenheit).
Auf diesem Streifzug durch die Theorie des Vertrauens werden Auszüge aus soziologischen Werken gelesen. Ausgangspunkt und Orientierungsliteratur ist dabei der Einführungsband „Vertrauen“ von Martin Endress. Danach wird auf klassische und moderne Literatur Bezug genommen – von der Idee „nicht alles ist vertraglich am Vertrag“ (Durkheim), über das Verständnis von „Erwartungssicherheit“ bei Luhmann, „Entbettungs- und Rückbettungsmechanismen“ (Giddens), bis zum Begriff der „Vertrauenskultur“ bei Piotr Sztompka.
Nach einem Einführungsteil werden in der Lehrveranstaltung Referatsthemen vergeben. Dabei sollen sich Studierende anwendungsorientiert mit soziologischer Literatur und den verschiedenen Konzeptionen des Vertrauens kritisch auseinandersetzen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Anwesenheit
In Kleingruppen sind Anwendungsfelder zu den Theorien des Vertrauens zu erarbeiten und in Referaten zu präsentieren.
Seminararbeit

Hinweis der SPL: bei Feststellung einer erschlichenen Teilleistung (Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting, etc.) muss die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet und als Antritt gezählt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Regelmäßige Anwesenheit wird vorausgesetzt
Kurzpräsentationen 40%
Seminararbeit 60%

Prüfungsstoff

Endress M. (2002): Vertrauen. Transcript Verlag. Bielefeld.

Literatur

Literaturvorschlag:
Endress M. (2002): Vertrauen. Transcript Verlag. Bielefeld.
Hartmann M. und Offe C. (2001): Vertrauen – Grundlage des sozialen Zusammenhalts. Sammelband. Campus Verlag. Frankfurt am Main.
Hartmann M. (2011): Die Praxis des Vertrauens. Suhrkamp. Berlin.
Barber B. (1983): The Logic and Limits of Trust. New Brunswick. New York.
Luhmann N. (2014/orig. 1968): Vertrauen. Ein Mechanismus der Reduktion sozialer Komplexität. 5. Aufl. UVK Verlag. Konstanz und München.
Sztompka P. (2000): Trust. A Sociological Theory. Cambridge University Press. Cambridge.
Markova Ivana (Ed.)(2004): Trust and Democratic Transition in Post-Communist Europe. Proceedings of the British Academy 123.
Markova Ivana and Gillespie Alex (Eds.)(2007): Trust and Distrust: Sociocultural Perspectives. Information Age Publishing.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA T2 WS Gesellschaftdiagnosen

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39