Universität Wien
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230128 WS Gesellschaftsdiagnosen: Zwischen Autonomie und Institutionalisierung (2018S)

Aktuelle Debatten und Herausforderungen feministischen Handelns

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 15.03. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 22.03. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 12.04. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 19.04. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 26.04. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 03.05. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 17.05. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 24.05. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 07.06. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 14.06. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 21.06. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock
  • Donnerstag 28.06. 15:15 - 16:45 Inst. f. Soziologie, Seminarraum 3, Rooseveltplatz 2, 1.Stock

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Dass gleichstellungsfördernde Maßnahmen wie Gender Budgeting und Quotenregelungen überhaupt Teil politischer Debatten sind, wird oft als eine der zentralen Errungenschaften der Frauenbewegung zitiert (Doblhofer/Küng 2008, Amstutz/Spaar 2014). Tatsächlich können sie als Hinweis darauf gedeutet werden, dass die Forderung der Frauenbewegung nach gerechter Teilhabe nicht folgenlos an zentralen gesellschaftlichen Institutionen vorbeigegangen sind. Zahlreiche feministische Forderungen sind allerdings nach wie vor nicht eingelöst, neue sind inzwischen hinzugekommen. Auf struktureller Ebene haben Sexismus, Rassismus, Klassismus nur wenig von ihrer Wirkmacht verloren. Die Institutionalisierung feministischer Forderungen wird auch von Feminist*innen vermehrt kritisch wahrgenommen (etwa Griffin 2002, Metz-Göckel 2010: 891f.).

Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund erscheint die Beschäftigung mit der Frage relevant, was feministischer Aktivismus bewirken kann und in welcher Form er Veränderungen herbeiführt. Im Mittelpunkt der Lehrveranstaltung stehen Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Kontroversen autonomer und institutionalisierter feministischer Gruppen und Organisationen. Anhand von Beispielen aus der Praxis feministischer Aktivismen soll die große Bandbreite feministischer Bewegungen sichtbar gemacht werden.

In der Lehrveranstaltung wird nicht nur der Frage nachgegangen, was Autonomie bzw. Institutionalisierung im Kontext von Frauen*bewegung(en) bedeutet, sondern besonders der Frage nach Handlungsspielräumen und -grenzen dieser Bewegungen und deren Verortung in patriarchalen Gesellschaftsstrukturen.

Ziel der Lehrveranstaltung ist es Wissen über gesellschaftliche Ungleichheitsverhältnisse und die Vielfältigkeit von feministischen Re-/Aktionen darauf zu vermitteln. Die Student*innen sollen zudem im Sinne eines intersektionalen Theorieverständnisses einen reflektierten Blick darauf entwickeln, wie gesellschaftlichen Strukturkategorien (sex/gender/race/class…) auch – und gerade – in feministischen Kontexten Bedeutung verliehen wird. Differenzen, aber auch Bündnisse unterschiedlicher feministischer Akteur*innen sollen so greifbar und ihre gesamtgesellschaftliche Position klarer werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Für eine positive Absolvierung der Lehrveranstaltung sind die Anwesenheit in den Einheiten, die mündliche Mitarbeit und Teilnahme an Diskussionen, sowie die Lektüre der für die jeweiligen Module zur Verfügung gestellten Texte Voraussetzung. Die Teilnehmer*innen sollen zudem entweder a) eine/n Reflexion/Essay (ca. 10 Seiten) zu einer selbst gewählten Fragestellung aus einer der inhaltlichen Module verfassen oder b) eine/n Reflexion/Essay (5 Seiten) und ein Impulsreferat (5-10 Minuten/Person) zu einem Modul vorbereiten.

Hinweis der SPL: bei Feststellung einer erschlichenen Teilleistung (Abschreiben, Plagiieren, Ghostwriting, etc.) muss die gesamte Lehrveranstaltung als geschummelt gewertet und als Antritt gezählt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Voraussetzungen für eine positive Absolvierung der Lehrveranstaltung:
• regelmäßige Anwesenheit
• Beteiligung an Arbeit in Kleingruppen bzw. Diskussionen im Plenum
• Abgabe der Fragen an die/Kommentare zur Pflichtlektüre (1-2 Fragen oder Kommentare pro Text)
• Abschlussarbeit im Umfang von ca. zehn Seiten zu ein bis zwei thematischen Schwerpunkten/Einheiten der LV - oder ALTERNATIV: eine fünfseitige Abschlussarbeit und eine mündliche Präsentation in einer der Einheiten

Prüfungsstoff

Literatur

Bygnes, Susanne (2013): ‘We are in Complete Agreement’: The Diversity Issue, Disagreement and Change in the European Women's Lobby. In: Social Movement Studies, 12(2), S.199-213.
Clark, Rosemary (2016): “Hope in a Hashtag”: the discursive activism of #WhyIStayed. In: Feminist Media Studies. S. 1-17.
Crenshaw, Kimberle (1989): Demarginalizing the Intersection of Race and Sex: A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, Feminist Theory and Antiracist Politics. University of Chicago Legal Forum 1(8), S. 139–167.
Degele, Nina (2008): Von bewegten Frauen zu den Gender Studies. In: dies.: Gender/Queer Studies. Paderborn: Wilhelm Fink. S. 28-40.
Drüeke, Ricarda / Klaus, Elisabeth (2014): Öffentlichkeiten im Internet: Zwischen Feminismus und Antifeminismus. In: Femina Politica (2/14). S. 59-71.
Fraser, Nancy (1996): Öffentlichkeit neu denken. Ein Beitrag zur Kritik real existierender Demokratie. In: Scheich, Elvira (Hg.): Vermittelte Weiblichkeit. Feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie. Hamburg: Hamburger Edition. S. 151-182.
Funder, Maria / May, Florian (2014): Neo-Institutionalismus: Geschlechtergleichheit als Egalitätsmythos? In: Funder, Maria (Hg.): Gender Cage – Revisited. Handbuch zur Organisations- und Geschlechterforschung. Baden-Baden: Nomos Verlag. S. 195-224.
Hark, Sabine / Villa, Paula-Irene (2015): ‚Eine Frage an unsere Zeit‘. Verstörende Gender Studies und symptomatische Missverständnisse. In: dies. (Hg.): Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. Bielefeld: transcript. S. 15-39.
Kerner, Ina (2005): Forschung jenseits von Schwesternschaft. Zu Feminismus, postkolonialen Theorien und Critical Whiteness Studies. In: Harders, Cilja / Kahlert, Heike / Schindler, Delia (Hg.): Forschungsfeld Poltik. Wiesbaden: VS-Verlag. S. 217-238.
Klaus, Elisabeth / Drüeke, Ricarda (2010): Öffentlichkeit und Privatheit: Frauenöffentlichkeiten und feministische Öffentlichkeiten. In: Becker, Ruth / Kortendiek, Beate (Hg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methode, Empirie. 3. Aufl. Wiesbaden: VS-Verlag. S. 237-244.
Klee, Andreas (2010): Graffiti als Medium des Politischen?! In: Klee, Andreas: Politische Kommunikation im städtischen Raum am Beispiel Graffiti. Wiesbaden: VS Verlag. S. 109-119.
Kokits, Maya Joleen / Thuswald, Marion (2015): Gleich sicher? Sicher gleich? Konzeptionen (queer) feministischer Schutzräume. In: Femina Politica, Leverkusen 1/15, S. 52-64.
Lombard, Kara-Jane (2013): “Men Against the Wall: Graffiti(ed) Masculinities.” Journal of Men's Studies 21 (2), S. 178-190.
Mertlitsch, Kristin (2008): Frauen- und Geschlechterforschung im Spannungsfeld von Autonomie und Institution. In: Berger, Wilhelm / Mertlitsch, Kristin (Hg.): Quer zu den Disziplinen: Gender in der inter- und transdisziplinären Forschung. Wien : Turia + Kant. S. 53-66.
Metz-Göckel, Sigrid (2010): Institutionalisierung der Frauen-/Geschlechterforschung: Geschichte und Formen. In: Becker, Ruth / Kortendiek, Beate (Hg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methode, Empirie. 3. Aufl. Wiesbaden: VS-Verlag. S. 895-903.
Thiessen, Barbara (2004): Feminismus: Differenzen und Kontroversen. In: Becker, Ruth / Kortendiek, Beate: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden: VS Verlag. S. 35-41.
Thon, Christine (2003): Frauenbewegung – Bewegungsgenerationen – Generationenbruch? Generationenkonzepte in Diskursen der Frauenbewegung. In: feministische studien, 1/03, S. 111-122.
Wagenknecht, Peter (2007): Was ist Heteronormativität? Zu Geschichte und Gehalt des Begriffs. In: Hartmann, Jutta u. a. (Hg.): Heteronormativität. Empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht, Wiesbaden: VS-Verlag. S. 18–34.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

in 505: BA T2 Workshop Gesellschaftsdiagnosen

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39