Universität Wien

230176 SE Zur Verhandlung von Bedeutungen: "Race, Class and Gender" im biomedizinischen Diskurs (2009S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Beginn: Mo, 2. 3. 2009
Zeit: 14.00 - 15.00 Uhr
teilgeblockt jeweils Mo: 9.3., 16.3. u. 23.3., 14-16h; 30.3., 14-17h; 27.4., 10-17h; 22. 6., 12-17h
Ort: Seminarraum, 1090 Sensengasse 8, Erdgeschoss
Weitere Informationen unter: www.univie.ac.at/virusss

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Englisch

Lehrende

Termine

Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Unter dem Schlagwort "Intersektionalität" wird in den letzten Jahren zunehmend versucht, die komplexen Interaktionen von gesellschaftlichen Kategorien der Differenz wie "Race", "Class" und "Gender" zu erforschen. Autorinnen wie Patricia Hill Collins oder Gudrun Axeli-Knapp haben gezeigt, dass Analysen, die nur auf eine Dimension sozialer Ungleichheit fokussieren, oft verkürzte Perspektiven auf die Produktionsprozesse von Unterdrückung und Ausschluss liefern. Identitäten entstehen häufig an den Schnittpunkten von verschiedenen Formen der Differenz und sind als solche auch multiplen Prozessen der Subjektivierung unterworfen.
Die Wissenschaftsforschung hat insbesondere auf die Rolle hingewiesen, die neuen biome-dizinischen Technologien, wie etwa der genetischen Medizin, innerhalb dieser Subjektivierungsprozesse zukommt: Adele Clarke spricht von "biomedizinischen Identitäten", die im Kontext dieser Technologien entstehen, Carlos Novas und Nicholas Rose von "somatischen Individuen", deren Subjektstatus in Netzwerken aus technologischen Möglichkeiten und sozialen Bedeutungen verhandelt wird und Troy Duster verweist uns auf das, was er "molecular re-inscription of race" nennt.
Das Seminar stellt nun die Fragen, in welcher Weise Race, Class und Gender als Achsen der Differenz innerhalb dieser biomedizinischen Diskurse zum Tragen kommen, inwiefern ihre Bedeutungen dort (neu) verhandelt werden und wie sie zueinander in Beziehung gesetzt werden. Dabei werden wir uns mit jüngsten Projekten und Innovationen im Bereich der Biomedizin auseinandersetzen (e.g. dem "Human Genome Diversity Project" oder der Möglichkeit der Gendiagnostik für Brustkrebs).
In seiner Literatur bezieht sich das Seminar auf Texte aus den Gender Studies, sowie aus den Science and Technology Studies. In der Didaktik des Seminar wird darauf wert gelegt, die aktuellen Bewegungen im Feld der Biomedizin und ihre Bedeutung für Race, Class und Gender zu Beginn auch historisch einzubetten, um so einen Grundstock des Verständnisses für die aktuellen Entwicklungen zu schaffen. Zentral für das Seminar ist darüber hinaus die Perspektive, die verschiedenen Kategorien der Ungleichheit über ihre Bedeutung in einzelnen Fallstudien hinaus miteinander zu verknüpfen, und nach der politischen Bedeutung dieser Intersektionalität in biomedizinischen Kontexten zu fragen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Beurteilungsgrundlagen dieser prüfungsimmanenten Lehrveranstaltung sind Textlektüre, Textpräsentationen in Form eines Referates, regelmäßige Teilnahme an den Diskussionen, und das Verfassen der oben angeführten Relexionsarbeiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Das Seminar baut auf Inputreferaten der Lehrveranstaltungsleiterin, auf einer eingehenden Diskussion der Pflichtliteratur in Kleingruppen und im Plenum, sowie auf Referaten zu ausgewählten Texten auf. Ein zentrales Element der Didaktik des Seminars sind außerdem Reflexionsarbeiten entlang von spezifischen Fragestellungen, die es den Studierenden ermöglichen, die Bedeutung und Interaktion von Race, Class und Gender in biomedizinischen Kontexten selbstständig zu erforschen und auch eigene Fragestellungen für die Diskussionen im Seminar zu entwickeln.

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:54