230201 UK Wissen um den Körper: Zur Beziehung von medizinischem Wissen, Gesellschaft und (Bio)Macht (2010S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von So 14.02.2010 08:00 bis Sa 27.02.2010 23:59
- Abmeldung bis Mi 31.03.2010 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 08.03. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 15.03. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 22.03. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 12.04. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 19.04. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 26.04. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 03.05. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 10.05. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 17.05. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 31.05. 13:00 - 15:00 Seminarraum Physik Sensengasse 8 EG
- Montag 07.06. 13:00 - 15:00 Elise Richter-Saal Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 1
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Unser Körper erscheint uns oft als unmittelbare Realität. Und doch sind unsere Bilder, Vorstellungen und selbst Gefühle in Bezug auf unsere und andere Körper von Wissenschaft und Medizin wesentlich mitgeprägt. Das Wissen, das wir über unseren Körper haben, kommt zu einem guten Teil aus der Medizin. Das war nicht immer so. Erst mit der zunehmenden gesellschaftlichen Bedeutung von Wissenschaft vollzog sich ein Prozess der Medikalisierung körperlicher Vorgänge und Zustände, welcher andere kulturelle Konzeptionen des menschlichen Körpers verdrängte bzw. überlagerte. Dieser Prozess unterliegt immer wieder Wandlungen: Zum Einen werden immer mehr Bereiche des Lebens zu medizinisch zu lösenden Problemen erklärt, wie zum Beispiel die (männlichen) Wechseljahre, Haarausfall, Hyperaktivität und Übergewicht. Zum Anderen verändern sich auch die medizinischen Konzepte vom Körper: So hat sich in den letzten Jahrzehnten eine auf Genetik basierende Konzeption des Körpers durchgesetzt, die Vorgänge auf molekularer Ebene beobachtet. Dessen ungeachtet bestehen alternative Formen des Wissens über den Körper weiter. So gibt es etwa Widerstände gegen die Medikalisierung von Geburt und Schwangerschaft, und organisierte "Laienbewegungen" und Selbsthilfegruppen reklamieren immer wieder Definitionsmacht über Krankheiten und deren Erforschung und Behandlung.In dieser Lehrveranstaltung setzen wir uns mit den Beziehungen zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik am Beispiel des Körpers auseinander. Unsere grundlegende theoretische Perspektive bilden dabei verschiedene Ansätze der Wissenschaftsforschung, welche die wechselseitige Bedingtheit von Wissensproduktion und gesellschaftlichen Anliegen, Normen und Zukunftsvorstellungen erforschen. Wir werden u.a. folgende Fragen diskutieren: Wie entsteht das Wissen, das wir von unseren Körpern haben? Wie gehen Menschen mit Wissen über ihren Körper um? Welche Rolle spielen Visualisierungstechniken wie z.B. Röntgenaufnahmen? Welche sozialen Veränderungen ergaben sich durch den Prozess der fortschreitenden Medikalisierung des Körpers? Was hat dies alles mit Politik und gesellschaftlichen Machtverhältnissen zu tun? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen unterschiedlichen Formen von Wissen, alltäglichen Praktiken, Identitäten und politischer (Bio-)Macht? Dabei arbeiten wir immer mit konkreten Fallbeispielen, die teilweise historisch, teilweise hochaktuell sind, z.B.: Wie wurden und werden Frauen- und Männerkörper in ihrer angeblichen Unterschiedlichkeit konstruiert? Was hat es mir der Behandlung von Übergewicht als gesellschaftliches Problem auf sich? Wenn ich mein Gewicht kontrolliere, wer kontrolliert dann eigentlich was (und wen)?
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Im Kurs wechseln sich Inputs der LehrveranstaltungsleiterInnen und die gemeinsame Diskussion von (vorab gelesenen) grundlegenden Texten ab. Weiters werden Kurzreferate zur Aufbereitung unterschiedlicher Aspekte bzw. Anwendungsfelder der behandelten Themen vergeben. Bei einer Exkursion in ein Museum können wir nachvollziehen, wie sich der wissenschaftliche Blick auf den menschlichen Körper im Lauf der Zeit verändert hat.
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39