Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

230310 VO+UE Quantitative empirische Sozialforschung: InternationaleI/Interkulturelle Umfrageforschung (2007W)

Fortgeschrittene Methoden

5.00 ECTS (3.00 SWS), SPL 23 - Soziologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

AAKH EDV Schulungsraum,
immer Dienstag:
30.10. + 29.01. 09:00-16:00, 27.11. 08:00-15:00

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 29.10. 09:00 - 16:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 26.11. 14:00 - 21:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
  • Montag 28.01. 09:00 - 16:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Zu Beginn werden die grundlegenden Ideen des Vergleichens, dessen Prozesse und Ergebnisse in der Soziologie und anderen Sozialwissenschaften erörtert. Hierbei werden Fragen der Einheiten des Vergleichs und "know-how" des Vergleichens im Vordergrund stehen. Unter welchen Vorraussetzungen kann eine soziologische Frage anhand von empirischen Daten verglichen werden und wie soll der Vergleich/die vergleichende Forschung stattfinden? Besondere Bedeutung kommt den Verfahren der "Messequivalenz" sowie der substantiellen Interpretation der Ergebnisse zu. Gleichzeitig werden diese Bausteine des Vergleichs auch kritisch beleuchtet werden, wie zum Beispiel in der wieder wachsenden Literatur zu Kosmopolitanismus und "methodological nationalism" (e.g. Beck). Statistische Methoden zum Vergleichen werden vorgestellt (SEM, aber vor allem Multilevel Modelling) um sicherzustellen dass a) überhaupt verglichen werden kann was verglichen werden soll, und b) die Ergebnisse sinnvoll interpretiert werden können. Mittels großangelegter internationaler Studien (e.g. den freizugänglichen World Values Surveys oder dem European Social Survey) wird gezeigt wie einerseits zwischen Macro- (zB Länder) aber auch Micro-Ebene (zB Individuen) verglichen werden kann. Diese Methoden finden große Beliebtheit in der Bildungssoziologie, Medizin-Soziologie, Stadtforschung (Gebietsforschung), policy Forschung, Politkwissenschaft, Psychologie und vielen anderen Disziplinen, was die Lehrveranstaltung für ein breites Publikum an Studierende (sowie Forschungsfragen) interessant erscheinen lässt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das Ziel dieser Lehrveranstaltung ist die Vermittlung der notwendigen Kenntnisse, damit soziologische Fragestellungen betreffend internationale und interkulturelle Vergleiche erfolgreich in empirisch fundierte Ergebnisse umgesetzt werden können. Die Studierenden werden darauf vorbereitet vergleichende Forschung selbst durchzudenken und in die Tat umzusetzen. Theorie und Methodologie werden von Anfang an verbunden. Literatur wird präsentiert und von Studierenden selbst erarbeitet werden. Verschiedenste Themen der internationalen vergleichenden Forschung und eigene Forschungsprojekte werden den Studierenden erklärt sowie von ihnen selbst erforscht. Gegen Ende der Lehrveranstaltung sind Studierende in der Lage, Voraussetzungen des Vergleichs theoretisch und methodisch zu evaluieren, sowie Ergebnisse substantiell und theoriebezogen zu interpretieren und zu präsentieren.

Prüfungsstoff

Die Lehrveranstaltung wird in Vorlesungs-, Übungs-, Seminar- und Computerlaboreinheiten abgehalten. Im Vorlesungsteil werden theoretische und methodologische Elemente des internationalen Vergleichs anhand neuester Literatur (wissenschaftliche journals) präsentiert. In workshops werden zusätzliche Kenntnisse vermittelt, wie zum Beispiel zu Fragen der Implementierung und Übersetzung von Fragen (hier werden Techniken des ersten ESS Train workshops (Janet Harkness) eingesetzt, welchen der LV-Leiter besucht hat), Messen von Einstellungen/Konzepten und Interpretation. Anhand mehrerer Fragebögen und Datensätze (European Social Survey, World Values Surveys) sind die Studierenden aufgefordert, selbständig soziologische Fragestellungen in Hinblick auf den internationalen Vergleich auszuwerten sowie diese in Form einer schriftlichen Arbeit zu präsentieren. Aktive Einbindung der Studierenden ermöglicht den erlernten Stoff sofort praktisch anzuwenden. Im Rahmen der Lehrveranstaltung wird auf Kenntnisse und Interessen der Studierenden besonders Rücksicht genommen, vor allem in Hinblick auf Schwerpunktsetzung, Themenwahl und statistische Fähigkeiten.

Literatur

Beck, U. 2000. The cosmopolitan perspective: sociology of the second age of modernity. British Journal of Sociology 51(1):79-105.
Harkness, J., Van de Vijver, F. and P. Mohler. 2003. Cross-cultural Survey Research. New York: Wiley Intersience.
Jowell, R., Roberts, C., Fitzgerald,R. and G. Eva. 2007. Measuring Attitudes Cross-Nationally. Lessons from the European Social Survey. London: Sage.
Saris, W.E. and I.N. Gallhofer. 2007. Design, Evaluation and Analysis of Questionnaires for Survey Research. New York: Wiley.
British Journal of Sociology 2006, 57(1): special issue.
Spezifische wissenschaftliche Journals wie American Sociological Review, American Journal of Sociology, Sociology, Social Problems, European Societies, Social Science & Medicine, Koelner Zeitschrift fuer Soziologie und Sozialpsychologie.
Daten (und weiterfuehrende Links): www.europeansocialsurvey.org; www.worldvaluessurvey.org; www.data-archive.ac.uk; www.gesis.org; http://epp.eurostat.cec.eu.int.
Software (und weiterfuehrende Links): www.mlwin.com.

Weitere Literatur wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39