Universität Wien
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240005 SE VM7 / VM1 - Dekolonialer Feminismus: Transformationen und Widerstand (2020W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Teilweise präsent, teilweise digital
update 2.11.: Umstellung auf digitale Lehre bis vorerst 30.11.2020

  • Dienstag 06.10. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 13.10. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 20.10. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 27.10. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 03.11. 09:15 - 10:45 Digital
  • Dienstag 10.11. 09:15 - 10:45 Digital
  • Dienstag 17.11. 09:15 - 10:45 Digital
  • Dienstag 24.11. 09:15 - 10:45 Digital
  • Dienstag 01.12. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 15.12. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 12.01. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 19.01. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Dienstag 26.01. 09:15 - 10:45 Hybride Lehre
    Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die LV fokussiert auf die dekoloniale Option des Feminismus als nicht-westliche kritische Theorie und Praxis, die zum einen im Verhältnis zu den vielfältigen Exklusionen hegemonialer ('imperialer') Feminismen kontextualisiert wird, zum anderen in Relation zu anderen nicht-westlichen Feminismen. Zunächst soll ein Verständnis für die Bedeutung von Dekolonialität vermittelt werden, indem Kolonialität im Sinn der Vertreter*innen des Modernität/Kolonialitäts-Forschungsprogramms als universell-universalitischee und epistemisch-epistemologische Struktur analysiert wird, die alle Aspekte des alltäglichen menschlichen Daseins und Denkens beherrscht. Die Schüsselkonzepte dekolonial-feministischer Analyse, die 'Kolonialität von Gender' bzw. des 'modernen/kolonialen Gender-Systems' werden vorgestellt, jedoch auch Unterschiede verschiedener Formen dekolonial-feministischer Kritik berücksichtigt, die sich aus konkreten historisch-spezifischen Verortungen, Geo- und Körper-Politiken ergeben. Dabei setzt der Kurs drei miteinander verbundene thematische Schwerpunkte:
1) die Auseinandersetzung mit und Diskussion von Texten, die für den dekolonialen Feminismus richtungsweisen sind (u.a. von Gloria Anzaldúa, Maria Lugones, Chela Sandoval, Rita Segato)
2) indigene u.a. Feminismen in den Amerikas, die sich in ihren Kampf für soziale- und Gendergerechtigkeit auf kosmogonische und anzestrale 'Epistemologien des Südens' berufen. Wird z.B. Gender-Gleichheit in einem indigenen philosophischen Kontext reinterpretiert, wird es als Geschlechterparität, Dualität und Geschlechterfluidität konzeptualisiert und auf diese Weise zur dekolonisierten Basis aktueller politischer Aktion.
3) der dritte Schwerpunkt wirft die Frage auf, inwieweit Kolonialität und Dekolonialität einen Analyserahmen bilden, der auch sinnvoll in westlichen und postsozialistischen Kontexten angewendet werden kann, z.B. um zentristischen und universalisierenden Artikulationen des Feminismus entgegenzuwirken.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Lektüre und Aufbereitung vorgegebener Texte für die Diskussion in den jeweiligen Seminareinheiten (60%)
Beteiligung an den Diskussionen im Seminar (10%)
Abschlussbericht in Hinblick auf Anwendungsmöglichkeiten für das eigene Forschungsvorhaben (30%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Alle Anforderungen müssen erfüllt sein.
Notenschlüssel:
46-50 Punkte 1
40-45 Punkte 2
34-39 Punkte 3
26-33 Punkte 4
bis 25 Punkte 5

Prüfungsstoff

siehe oben

Literatur

Anzaldúa, Gloria. 1999. Borderlands/La Frontera: The New Mestiza. San Francisco.
Federici, Silvia. 2004. Caliban And The Witch: Women, The Body, and Primitive Accumulation, Autonomedia.
Fuchs, Brigitte. 2003. ‚Rasse‘, Volk. Geschlecht. Frankfurt a.M., Campus.
Fuchs, Brigitte/Nöbauer, Herta/Zuckerhut, Patricia. 2014. Universalismus, Differenz und Intersektionalität. Feminismus, Genderforschung und Kulturanthropologie. In: Wernhart, Karl R./Zips, Werner (Hg.): Ethnohistorie. Rekonstruktion, Kulturkritik und Repräsentation. Eine Einführung. Wien: Promedia, S. 181203.
Lugones, María. 2007. Heterosexualism and the Colonial / Modern Gender System. In: Hypatia. vol. 22/No. 1, S. 186209.
Lugones, María. 2010. Toward a Decolonial Feminism. In: Hypatia, vol. 25/No. 4 (Fall 2010), S. 742759.
Moraga, Cherrie/Anzaldúa Gloria (Hg.). 1983. This Bridge Called My Back. Writings by Radical Women of Color. State University of New York Press.
Ortega, Mariana/Pitts, Andrea/Medina, José (Hg.). 2019. Theories of the Flesh. Latinx and Latin American Feminisms. Transformation and Resistance. Oxford et al.: Oxford University Press.
Sandoval, Chela. 2000. Methodology of the Oppressed. Minneapolis: University of Minnesota Press.
Segato, Rita. 2015. La crítica de la colonialidad en ocho ensayos y una antropología por demanda. Buenos Aires: Prometeo Libros.
Spivak, Gayatri Chakravorty. 1999. A Critique of Postcolonial Reason. Toward A History of the Vanishing Present, Cambridge, Mass./London: Harvard University Press.
Tlostanova, Madina/Mignolo, Walter. 2012. Learning to Unlearn: Decolonial Reflections from Eurasia and the Americas. Columbus: Ohio State University Press.
Velez, Emma D. 2019. Decolonial Feminism at the Intersection: A Critical Reflection on the Relationship Between Decolonial Feminism and Intersectionality. In: The Journal of Speculative Philosophy, vol. 33, No. 3, pp. 390406
Walsh, Catherine. 2015. Life, nature, and gender otherwise: feminist reflections and provocations from the Andes. In: Harcourt, W/Nelson, I. L. (Hg). Practising Feminist Political Ecologies: Moving Beyond the ‘Green Economy’. London et al.: Zed Books, S. 101128.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:20