240033 VO BM6 Einführung in die Anthropologie Tibets und des Himalaya (2023W)

Als eine der großen Zivilisationen Asiens geht Tibets Einfluss weit über dessen politische Grenzen hinaus, und erstreckt sich über ein Territorium, das nach Russland und China das drittgrößte Land Asiens wäre. Obwohl Tibet kein unabhängiger Staat ist, hat es auch heute noch eine große kulturelle, politische, religiöse, wirtschaftliche, und ökologische Bedeutung in Asien und weltweit. Diese Einführungsvorlesung bietet einen fundierten Überblick über die Geschichte und Gegenwart Tibets, sowie die österreichische und internationale Tibet-Forschung, aus anthropologischer aber auch interdisziplinärer Perspektive. Regional liegt dabei der Fokus besonders auf dem "ethnographischen Tibet" (U-Tsang, Kham, und Amdo) und, in zweiter Linie, den angrenzenden Himalaya-Regionen Indiens und Nepals. Nach einem historischen Abriss der Geschichte Tibets werden modulartig zentrale Themen behandelt, wie z.B. die "Tibet Frage", Kultur und Identität, tibetischer Buddhismus, Gender und Frauen, Umweltschutz, Nationalismus, tibetische Medizin, das tibetische Exil, Protest und Widerstand, die tibetische "Peripherie" (Himalaya-Regionen). Es gibt für jede Einheit einen englisch-sprachigen Text als Pflichtlektüre, daher sind - neben der Bereitschaft zu Lesen - gute (zumindest passive) Englischkenntnisse Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Vorlesung. Die VO ist interaktiv konzipiert, d.h. Fragen und Diskussionen - z.B. zur Pflichtlektüre - sind explizit Teil dieser Lehrveranstaltung.
Ziel dieser Vorlesung ist, ein solides Überblickswissen über Tibet und die anthropologische Tibetforschung zu erarbeiten, und somit die Fähigkeit, Tibet-relevante Themen selbständig, kritisch, und kompetent zu diskutieren bzw. wissenschaftlich weiter zu verfolgen.