Universität Wien
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240034 PS Geschlechterwissenschaftliche Theorien verstehen, adaptieren, kritisieren, anwenden (2024S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag, 13.05.20224 / 15.00-18.00 Uhr / digitale Einheit

Bitte beachten Sie die Informationen auf der Lernplattform Moodle.

  • Montag 04.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 11.03. 15:00 - 18:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 08.04. 15:00 - 18:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 22.04. 15:00 - 18:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 06.05. 15:00 - 18:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 03.06. 15:00 - 18:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1
  • Montag 17.06. 15:00 - 18:00 Seminarraum SG1 Internationale Entwicklung, Sensengasse 3, Bauteil 1

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Im Rahmen des Seminars wollen wir die bisherige Betrachtung von geschlechterwissenschaftlichen Theorien vertiefen und erweitern, indem wir diese in die analytische Praxis übertragen. Anhand von kulturellen Quellen und gesellschaftlichen Phänomenen überprüfen wir wissenschaftliche Theorien, Modelle und Methoden der kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung auf ihre Anwendbarkeit. Zu diesem Zweck werden die Texte nicht nur kritisch diskutiert und in dem soziokulturellen sowie zeithistorischen Kontext eingebettet, sondern auch dahingehend betrachtet, inwieweit die präsentierten Theorien für die gewählten Fallbeispiele passen bzw. zum Teil an diese angepasst werden müssen. Kann das Modell 1:1 übernommen werden oder müssen Teilaspekte in kritischer Reflexion adaptiert und erweitert werden? Gibt es historische und soziokulturelle Grenzen für den Einsatz von Theorien und Methoden?
In sieben Blöcken werden Theorien und Modelle zur feministischen Filmtheorie (Laura Mulvey), Queer Reading (Andreas Kraß), Porn Studies (Linda Williams), Orientalismus (Edward Said), Männlichkeitenforschung (Richard Dyer), Disability Studies (Rosemarie Garland-Thomson) und zum Postfeminismus (Angela McRobbie) betrachtet und erarbeitet. Ohne Scheu vor „großen Namen“ nähern wir uns diesen zentralen Theoretiker:innen der Kulturwissenschaften und Geschlechterforschung, um zum einen wichtige Forschungsfelder der Gender Studies kennenzulernen und zum anderen den eigenen kritischen Umgang mit wissenschaftlichen Theorien zu schärfen.
Nach einer inhaltlichen und administrativen Einführungseinheit steht in jedem Block ein zentraler Text des behandelten Forschungsfeldes im Fokus, der in einem theoretischen Teil zunächst gemeinsam erarbeitet wird, indem dessen Modelle, Methoden und Theorien (wissenschafts )historisch kontextualisiert, kritisch diskutiert und anhand von Beispielen angewendet werden. In dem zweiten Teil des Blockes, dem Praxisteil, können Studierende mithilfe der zuvor diskutierten Texte Probeanalysen von kulturellen Quellen vorstellen, die gemeinsam mit der Diskussion im Plenum als Basis für die Abschlussarbeit fungieren.

Die Hauptziele dieser Lehrveranstaltung sind, 1.) eine vertiefende Einführung in die Theorien und Forschungsfelder der Gender Studies zu geben und 2.) den eigenen kritischen und reflektierten Umgang mit wissenschaftlichen Theorien, Modellen und Methoden zu schärfen und den Einsatz dieser anhand selbstgewählter Fallbeispiele zu erlernen. Nebenziele sind die 3.) kritische und reflektierte Lektüre von wissenschaftlicher Literatur, 4.) der verbesserte Umgang mit wissenschaftlichen Textsorten und 5.) das Schärfen von wissenschaftlicher Kommunikationskompetenz schriftlicher (Abschlussarbeit, Aufgaben) und mündlicher Natur (Diskussionen, Präsentation).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Der Leistungsnachweis setzt sich aus fünf unterschiedlich gewerteten Komponenten zusammen:
drei schriftlichen Aufgaben, 1.) seminarbegleitend Exzerpt zu zwei besprochenen Texten verfassen (20% der Gesamtnote), 2.) Testanalyse / Probekapitel zur Seminararbeit (20% der Gesamtnote), 3.) Seminararbeit (40% der Gesamtnote),

und bis zu zwei mündlichen, 4.) gegebenenfalls Präsentation bzw. Moderation (nicht verpflichtend) und 5.) Anwesenheit sowie aktive Mitarbeit (20% der Gesamtnote).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bitte entnehmen Sie die Details den Informationen zu der Art der Leistungskontrolle. Da Anwesenheit verpflichtend ist, können maximal zwei (2) Termine verpasst werden.

Prüfungsstoff

Literatur

(Auszug)
• Baldauf, A. (2009). „Angela McRobbie. Mädchenkultur und Kreativwirtschaft.“ In: A. Hepp, & F. Krotz, & T. Thomas (Hg.innen), Schlüsselwerke der Cultural Studies (S. 267-276). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
• Braidt, A. B., & G. Jutz (2002). „Theoretische Ansätze und Entwicklungen der feministischen Filmtheorie.“ In: J. Dorer, & B. Geiger (Hg.innen), Feministische Kommunikations- und Medienwissenschaft. Ansätze, Befunde und Perspektiven der aktuellen Entwicklung (S. 292-306). Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
• Castro Varela, M. d. M., & N. Dhawan (2015). Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung. 2., komplett überarbeitete und erweiterte Aufl. Bielefeld: Transcript. S. 96–119.
• Dyer, R. (1986). „ ‚Don’t Look Now.‘ Die Unstimmigkeiten des männlichen Pin-Up.“ In: Frauen und Film 40, S. 13-19.
• Dyer, R. (2008). White. Reprint. London, New York: Routledge. S. 145-183.
• Förschler, S. (2005). „Die orientalische Frau aus der hellen Kammer. Zur kolonialen Postkarte.“ In: Graduiertenkolleg Identität und Differenz (Hg.), Ethnizität und Geschlecht. (Post-)Koloniale Verhandlungen in Geschichte, Kunst und Medien (S. 77-94). Köln: Böhlau Verlag.
• Garland-Thomson, Rosemarie, 2010. „Picturing people with disabilities. Classical portraiture as reconstructive narrative.” In: Richard Sandell/ Jocelyn Dodd/ Rosemarie Garland-Thomson (Hg.). Re-Presenting Disability. Activism and agency in the museum. London: Routledge. 23-40.
• Garland-Thomson, Rosemarie, 2011. „Seeing the Disabled. Visual Rhetorics of Disability in Popular Photography.” In: Paul K. Longmore/ Lauri Umansky (Hg.). The New Disability History. American Perspectives. New York, London: New York University Press. 335-374.
• Kraß, A. (2004). „Queer lesen: Literaturgeschichte und Queer Theory.“ In: T. F. Steffen, & C. Rosenthal, & A. Väth (Hg.innen), Gender Studies. Wissenschaftstheorien und Gesellschaftskritik (S. 233-248). Würzburg: Königshausen & Neumann. 233-248.
• Köbsell, Swantje, 2010. „Gendering Disability: Behinderung, Geschlecht und Körper.“ In: Jutta Jacob/ Swantje Köbsell/ Eske Wollrad (Hg.): Gendering Disability. Intersektionale Aspekte von Behinderung und Geschlecht. Bielefeld: Transcript. 17-33.
• McRobbie, A. (2010). Top Girls. Feminismus und der Aufstieg des neoliberalen Geschlechterregimes. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 31-33 & 87-130.
• Mulvey, L. (2004). „Ein Blick aus der Gegenwart in die Vergangenheit. Eine Re-Vision der feministischen Filmtheorie der 1970er Jahre.“ In: M. Bernold, & A. B. Braidt, & C. Preschl (Hg.innen), Screenwise. Film, Fernsehen, Feminismus. Dokumentation der Tagung "Screenwise. Standorte und Szenarien zeitgenössischer feministischer Film- und TV-Wissenschaften", 15. - 17. Mai 2003, in Wien (S. 17-27). Marburg: Schüren.
• Mulvey, L. (2012). „Visuelle Lust und narratives Kino.“ In: F. Bergmann, & S. Schößler, & B. Schreck (Hg.innen), Gender Studies (S. 295-309). Bielefeld: Transcript.
• Offermann, S. & S. Steiml (2014). „ ‚I want the right to see a dirty picture.‘ Die feministische Auseinandersetzung mit Pornografie von der sexuellen Revolution bis zu den Porn Studies.“ In: Feminismus Seminar (Hg.), Feminismus in historischer Perspektive. Eine Reaktualisierung (S. 367-414). Bielefed: Transcript.
• Said, E. (2012). Orientalismus. 3. Auflage. Frankfurt am Main: S. Fischer. S. 9-18 & 231-258.
• Sedgwick, E. K. (2012). „Between Men. English Literature and Male Homosocial Desire.“ In: F. Bergmann, & F. Schößler, & B. Schreck (Hg.innen), Gender Studies (S. 275-293). Bielefeld: Transcript.
• Williams, L. (1996). „Die visuelle und körperliche Lust der Pornographie in bewegten Bildern. Ein kurzer historischer Überblick.“ In: J. Huber, & A. M. Müller (Hg.), Die Wiederkehr des Anderen (S. 103-128). Basel, Frankfurt am Main: Stroemfeld Verlag.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 08.02.2024 09:26