Universität Wien
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240044 SE Themenfelder II (2019S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

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Gemeinsame Abschlussveranstaltung mit der LV "Protest – Kultur – Feminismus: Aktivistische und aktionistische Praktiken" (240053) am 8. Juni 2019 von 11.30 bis 18.00

  • Donnerstag 14.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 14.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 28.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 28.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 11.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 11.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 09.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 09.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 23.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 23.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 06.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13
  • Donnerstag 06.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 3 UniCampus Hof 7 Eingang 7.1 2H-EG-13

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

‘The role of the “activist” is a role we adopt just like that of policeman, parent or priest – a strange psychological form we use to define ourselves and our relation to others. The “activist” is a specialist or an expert in social change – yet the harder we cling to this role and notion of what we are, the more we actually impede the change we desire.’
– X, Andrew. (2001). Give Up Activism. Do or Die, 9.

In den letzten Jahrzehnten haben LGBTIQ*-Bewegungen signifikante Veränderungen erfahren. Dies schließt etwa Institutionalisierungsentwicklungen ein, durch die manche Forderungen und Institutionen zumindest ein Stück weiter in die „gesellschaftliche Mitte“ gerückt sind. Auch gewisse Ziele etwa in Bezug auf rechtliche Gleichstellung (einschließlich der „Homo-Ehe“) wurden erreicht.
Allerdings sind Diskriminierungs- und Ausschlusserfahrungen (einschließlich solche psychischer und physischer Gewalt) weiterhin Bestandteil des Lebens vieler LGBTIQ*-Personen. Das umfasst sowohl Ausschlüsse aus „dem Mainstream“ als auch rassistische und andere Ausschlüsse innerhalb von LGBTIQ*-Communitys (unter anderem etwa Exotisierung, Homonationalismus, Trans- und Interfeindlichkeit).
In diesem Seminar werden wir einige zentrale Problemstellungen aktueller LGBTIQ*-Bewegungen erkunden, wobei wir besonderes Augenmerk auf Wissens- und „Diversitäts“praktiken sowie Ein- und Ausschlussprozesse legen werden.
Diese Praktiken und Ein- und Ausschlussprozesse sind jedoch nicht nur abstraktes Analyseobjekt, sondern konkreter Bestandteil unserer sozialen Welt. Im Rahmen des Seminars werden die Teilnehmenden daher ca. 20 Stunden bei einer LGBTIQ*-Organisation in Wien mitarbeiten (zum Beispiel Queer Base, TransX, VIMÖ, Queer Amnesty, FAmOs oder QWIEN). Die dabei gesammelten Erfahrungen werden im Seminar reflektiert und mit theoretischen Perspektiven zu LGBTIQ*-Aktivismus verknüpft. Dabei soll auch das Verhältnis unterschiedlicher Wissensformen – z.B. wissenschaftlicher, aktivistischer, künstlerischer und auf eigenen Erfahrungen basierter – kritisch reflektiert werden.
Die Lehrveranstaltung ist auf partizipatorischen und emanzipatorischen Methoden aufgebaut. Zentraler Anspruch ist das gemeinsame Erarbeiten von Wissen: Beiträge von Studierenden (z.B. Fragen, Ideen, Meinungen, Erfahrungen) sind integraler Bestandteil des kooperativen Lehren-Lernens. Ziel ist nicht das Auswendiglernen von vorgekauten Wissensbrocken und vorgefertigten Antworten, sondern das gemeinsame Entwickeln von Fragestellungen und das Erkunden von möglichen Antworten. Besonders wichtig dabei ist eine respektvolle Atmosphäre, in der neue Arten des Denkens und Fühlens ausprobiert werden können. „Fehler” zu machen, etwas „Falsches” zu sagen und Dinge nicht zu wissen sind dabei Teil des Prozesses. Ziel ist es, allen Teilnehmenden einen Raum zu bieten, in dem verschiedene Perspektiven und Erlebniswelten verstanden und diskutiert und kritische Sichtweisen entwickelt werden können.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Maximal 100 Punkte nach dem folgenden Schema:

Anwesenheit und Mitarbeit während der Einheiten – 15 Punkte
Vorbereitung zu den Einheiten – 15 Punkte
> Teilnehmende posten zur Vorbereitung der Einheiten Fragen bzw. Gedanken auf der E-Learning-Plattform.
Mitarbeit bei einer LGBTIQ*-Organisation im Rahmen des Seminars – 15 Punkte
> Teilnehmende arbeiten ca. 20 Stunden bei einer LGBTIQ*-Organisation mit und reflektieren ihre Erfahrungen im Rahmen des Seminars.
Peer-Teaching – 15 Punkte
> Teilnehmende bereiten in Gruppen ca. 60–90 Minuten einer Seminareinheit didaktisch vor. Die Methoden, die dabei verwendet werden, stehen jeder Gruppe grundsätzlich frei, sollten aber über bloßen Frontalunterricht hinausgehen und kreative/interaktive Elemente beinhalten. Die LV-Leiter*innen unterstützen die Teilnehmenden bei der Vorbereitung.
Abschlussprojekt – 40 Punkte
> Das Abschlussprojekt bietet Platz und Möglichkeit für eine weitergehende Beschäftigung mit einem Thema, das in der Lehrveranstaltung behandelt wurde. Insbesondere sollen darin die Erfahrungen, die Studierende im Rahmen des Seminars gemacht haben, kritisch mit theoretischen Perspektiven verknüpft werden. Das Abschlussprojekt kann die Form einer konventionellen Seminararbeit haben, aber auch auf andere Art wissenschaftliche und aktivistische Perspektiven kritisch miteinander verknüpfen. Abschlussprojekte können alleine oder in der Gruppe erarbeitet werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

100–87 Punkte 1
86–75 Punkte 2
74–63 Punkte 3
62–50 Punkte 4
49–0 Punkte 5

Zum positiven Abschluss des Seminars müssen alle Teilleistungen (siehe oben) erbracht werden.

Prüfungsstoff

Das genaue Semesterprogramm wird zu Beginn der LV bereitgestellt. Der Stoff richtet sich nach dem gewählten Thema.

Literatur

Cancian, Francesca M. (1993). Conflicts between Activist Research and Academic Success: Participatory Research and Alternative Strategies. American Sociologist, 24(1), 92–106.
Casas-Cortés, María Isabel, Osterweil, Michal, & Powell, Dana E. (2008). Blurring Boundaries: Recognizing Knowledge Practices in the Study of Social Movements. Anthropological Quarterly, 81(1), 17–58.
Epstein, Steven. (1995). The Construction of Lay Expertise: AIDS Activism and the Forging of Credibility in the Reform of Clinical Trials. Science, Technology & Human Values, 20(4), 408–437.
Mesquita, Sushila, Wiedlack, Maria Katharina, & Lasthofer, Katrin (Eds.). (2012). IMPORT – EXPORT – TRANSPORT: Queer Theory, Queer Critique and Activism in Motion. Wien: Zaglossus.
Grundy, John, & Smith, Miriam. (2007). Activist knowledges in queer politics. Economy and Society, 36(2), 294–317.
Ward, Jane. (2008). Respectably Queer: Diversity Culture in LGBT Activist Organizations. Vanderbilt University Press.
X, Andrew. (2001). Give Up Activism. Do or Die, 9, 160–166.

Weitere Literatur wird noch bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39