Universität Wien
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240056 VO Einführung in die Ethnologie der Karibik (2014S)

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 10.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 17.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 24.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 31.03. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 07.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 05.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 12.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 19.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 26.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 02.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 16.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß
  • Montag 23.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal II NIG Erdgeschoß

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Schon allein das Wort 'Karibik' scheint unmittelbar Bilder der Sehnsucht wachzurufen: von Lebensfreude, Naturschönheiten, Farbenvielfalt, Musik, unbelasteter Freiheit auf den Inselparadiesen unter tropischer Sonne perfekte 'Leichtigkeit des Seins'. Jamaica, Cuba, Martinique, die 'DomRep' wecken im medialen Diskurs oftmals die genau gegenteiligen Assoziationen zu Afrika, dem 'dunklen', von Katastrophen, Seuchen und Kriegen gebeutelten 'Armenhaus der Menschheit'. Das eine Bild ist so falsch wie das andere und soll durch die Vorlesung in unterschiedlichen Aspekten beleuchtet und letztlich konterkariert werden.

Für die BewohnerInnen der karibischen Welt war die Inselwelt wohl nie ein Paradies, mit Sicherheit nicht mehr seit Kolumbus und andere 'Piraten', im Sinne Bob Marleys ('old pirates yes they rob I...'), die Inselwelt fälschlich für Westindien und damit die Aruak und Kariben für 'Indianer' hielten. Ein Jahrhundert danach war der Genozid vollbracht und die 'First Nations' ausgelöscht. Ihre unfreiwillige Nachfolge als Arbeitskräfte der europäischen Okkupatoren traten Millionen AfrikanerInnen an, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts aus Afrika verschleppt und auf den Plantagen der weißen Herren versklavt wurden. Ihre Karibik hat mit den Inselträumen der EuropäerInnen so gut wie nichts gemeinsam. Die zusammengeflickten Wellblechhütten ohne fließendes Wasser und vielfach ohne Strom im Schatten der sonnenbeschirmten Terrassen der Touristenhotels sprechen eine ebenso klare Sprache wie die unglaubliche Zahl von Gewaltverbrechen beispielsweise in Jamaica oder die Daten des BIP und Pro-Kopfeinkommens in Haiti.

All das und vieles mehr erklärt vielleicht, warum EuropäerInnen von der Karibik träumen und die Mehrheit ihrer BewohnerInnen von der Emigration. Bei weitem nicht alle wollen jedoch nach Europa, Kanada oder in die USA. Für viele bedeutet Afrika auch nach Jahrhunderten der physischen Trennung so etwas wie eine geistige Heimat. Die Vorlesung wird auf diese Afrikabezüge einen ihrer Schwerpunkte setzen, sowohl in historischer als auch in kultureller, rechtlicher und religiöser Hinsicht.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Werner Zips
2011 Schwarze Rebellen. Maroon-Widerstand in Jamaica. Wien und Berlin: Lit Verlag.

Werner Zips (Hg.)
2010 Rastafari. Eine Universale Philosophie im Dritten Jahrtausend, (zweite erweiterte und verbesserte Neuauflage). Wien: Promedia.

Ergänzende Literatur:

Bernd Hausberger und Gerhard Pfeisinger (Hg.)
2005 Die Karibik. Geschichte und Gesellschaft 1492 2000. Wien: Promedia.

Werner Zips (Hg.)
2003 Afrikanische Diaspora: Out of Africa Into New Worlds. Band 1 in der Reihe Afrika und ihre Diaspora (Manfred Kremser und Werner Zips (Hg.), S. 462. Münster: Lit Verlag.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:39